Wie wird die EU von ihren Bürgern beurteilt? Diese Frage wird in den Sozialwissenschaften üblicherweise anhand von Umfragedaten untersucht. Der Band knüpft demgegenüber an qualitative EU-Studien an und analysiert aus konstruktivistischer Perspektive mit dem Framing-Ansatz die Wechselwirkung zwischen nationalen Diskursen und individuellen EU-Wahrnehmungen. Dies geschieht auf Grundlage von halbstandardisierten Interviews mit Gesprächspartnern aus verschiedenen sozioökonomischen Gruppen in Ostdeutschland und Polen. Methodisch wendet die Studie u.a. die "Qualitative Comparative Analysis" an und kann so zeigen, dass sich national geprägte Deutungsmuster oder "Frames" auf individuelle Wahrnehmungen der EU und deren Beurteilung auswirken. Dabei spielen aktuelle Diskussionen und historische Deutungsmuster eine größere Rolle als das vergangene sozialistische Regime und der nachfolgende Transformationsprozess. Gleichzeitig werden diese Frames durch persönliche Fähigkeiten und Erfahrungen gefiltert, so dass die EU-Einstellungen einer Person sowohl vom nationalen Kontext als auch vom sozialen Milieu beeinflusst werden
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In qualitative research projects, the choice between different methods of analysis is often cumbersome, especially for novices writing their theses. In particular, the decision for a specific coding method poses a challenge for many researchers because the scientific discourse mainly focuses on the general differences between methods and less on their merits for specific types of research projects. Taking into account the growing differentiation of methods into diverging variants, this problem becomes even more urgent. In the present article, I discuss this issue with regard to some of the most central variants of grounded theory methodology and qualitative content analysis. First, I present the key analytic features of these variants. Second, I compare them with regard to the following aspects: how a priori knowledge is handled and how categories are constructed; how the resulting codings are further analyzed; and the type of results that the different variants generate. Finally, I discuss each variant's specific characteristics and merits for realizing different research interests.
"Dieser Bildungsbericht beschreibt die Entwicklung des evangelischen Religionsunterrichtes in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Sachsen. Er dokumentiert Entwicklungen von Beginn der 1980er Jahre bis zum Schuljahr 2016/17. Zentrale Themen sind Schülerzahlen, Teilnahmequoten sowie die Unterrichtsversorgung und Angaben zu den Lehrkräften. Ein besonderes Augenmerk gilt dem konfessionell-kooperativ erteilten Religionsunterricht sowie den am Religionsunterricht teilnehmenden Schülerinnen und Schülern und ihrem konfessionellen Hintergrund" (Abstract)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 2215-2227
"Die Europäische Union wächst, sowohl geographisch als auch in ihrem Einfluss auf das alltägliche Leben ihrer Bürgerinnen und Bürger. Gleichzeitig sind letztere immer weniger bereit, dem von Brüssel vorgegebenen Weg der europäischen Integration unhinterfragt zu folgen, wie die im vergangenen Jahr gescheiterten Referenda zur EU-Verfassung in den Niederlanden und in Frankreich eindrucksvoll demonstriert haben. Der häufig zitierte 'permissive consensus' (Lindberg/ Scheingold 1970), der eine weitgehend freundlich-desinteressierte europäische Öffentlichkeit beschreibt, ist aufgebrochen, während gleichzeitig das Volk über das Europäische Parlament sowie über Referenda die EU-Politik immer stärker beeinflussen kann. Vor diesem Hintergrund gewinnen die Einstellungen der Menschen zur Europäischen Union eine wachsende Bedeutung. Über Erwartungen, Hoffnungen oder Kritikpunkte, welche die Bürger mit der EU verbinden, ist allerdings jenseits allgemeiner Umfragen wie dem Eurobarometer wenig bekannt. Dies gilt vor allem hinsichtlich der neuen Mitgliedstaaten, deren Gesellschaften durch die jahrzehntelange Herrschaft kommunistischer Parteien sowie durch die rasanten Transformationsprozesse der letzten 16 Jahre nachhaltig geprägt wurden. In Ergänzung zu den vorwiegend quantitativen Studien über die öffentliche Meinung zur EU stellt dieses paper die wichtigsten Ergebnisse aus 46 qualitativen Interviews vor, die im Sommer 2005 mit Angehörigen verschiedener sozioökonomischer Schichten in Ostdeutschland und Polen zum Thema Europäische Union und Europa geführt wurden. Der Studie liegt die Annahme zugrunde, dass unterschiedliche öffentliche EU- und Europa-Diskurse auch zu unterschiedlichen Wahrnehmungen oder 'frames' (Goffman 1986) der Europäischen Union innerhalb der jeweiligen Bevölkerung führen, wodurch auch die erstaunlich stabilen nationalen Differenzen hinsichtlich der öffentlichen Unterstützung der EG und später der EU erklärt werden könnten. Die qualitativen Interviews bestätigen zum einen die Annahme, dass sich die unterschiedlichen historischen wie aktuellen Diskurse in Deutschland und in Polen in den Aussagen der Befragten widerspiegeln. Zum anderen geben sie auch Auskunft über die konkreten politischen Erwartungen, die der 'ganz normale Bürger' an die Europäische Union hat." (Autorenreferat)
Die erste, vorläufige Auswertung der V. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) der EKD wies u.a. einen dramatischen Akzeptanzverlust evangelischer Kirche und auch christlicher Religion in der jüngsten Gruppe der Befragten aus. Der vorliegende Band geht dieser Auswertungsthese auf den Grund: Er unterzieht die Daten einer erneuten Analyse, interpretiert sie im Blick auf weitere jugendspezifische Fragen, setzt die Ergebnisse in Relation zu vergleichbaren Studien aus dem In- und Ausland und zieht religionspädagogische Konsequenzen. So leuchten renommierte Fachleute aus Religionspädagogik, Jugendforschung und Praktischer Theologie eine zentrale Baustelle bei der Suche nach einer zukunftsfähigen Kirche aus.
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