"In welchem Maße und in welcher Weise Bildungssysteme selektiv wirken, dürfte davon beeinflusst sein, wie jeweils Inhalte und Strukturen reguliert werden. Eine entsprechende Typologie zeigt am Beispiel der neuen Bundesländer (und im Vergleich zur DDR) die Folgen für die Bildungsbeteiligung von Jugendlichen und die Selektivität nach sozialer Herkunft auf." (Autorenreferat)
Die Verfasserin stellt zunächst die Struktur des Bildungssystems der DDR dar und skizziert dann Grundzüge der Neugliederung des allgemeinbildenden Schulwesens in den neuen Bundesländern. Vor diesem Hintergrund werden auf der Basis von Daten des Mikrozensus 1995 regionale Ungleichheiten in den Bildungschancen von Jugendlichen analysiert, wobei das von Peisert entwickelte Konzept der Bildungsdichte im Mittelpunkt steht. Die Untersuchung zeigt, dass die Bildungsbeteiligung in den neuen Bundesländern nach der Wende deutlich gestiegen ist. Gleichzeitig haben regionale und soziale Disparitäten zugenommen. Wachsende Bildungschancen gehen mit zunehmender regionaler und sozialer Differenzierung einher. Dabei ergibt die Analyse für die einzelnen neuen Bundesländer deutliche Unterschiede nach sozialer Herkunft, die im Zusammenhang mit der jeweiligen Bildungspolitik zu sehen sind. (ICE2)
Die Verfasserin stellt zunächst die Struktur des Bildungssystems der DDR dar und skizziert dann Grundzüge der Neugliederung des allgemeinbildenden Schulwesens in den neuen Bundesländern. Vor diesem Hintergrund werden auf der Basis von Daten des Mikrozensus 1995 regionale Ungleichheiten in den Bildungschancen von Jugendlichen analysiert, wobei das von Peisert entwickelte Konzept der Bildungsdichte im Mittelpunkt steht. Die Untersuchung zeigt, dass die Bildungsbeteiligung in den neuen Bundesländern nach der Wende deutlich gestiegen ist. Gleichzeitig haben regionale und soziale Disparitäten zugenommen. Wachsende Bildungschancen gehen mit zunehmender regionaler und sozialer Differenzierung einher. Dabei ergibt die Analyse für die einzelnen neuen Bundesländer deutliche Unterschiede nach sozialer Herkunft, die im Zusammenhang mit der jeweiligen Bildungspolitik zu sehen sind. (ICE2).
"Im Rahmen dieser Untersuchung wird der Fragestellung nachgegangen, inwieweit die in den 60er Jahren festgestellten Merkmale für ungleiche Chancen im Bildungssystem (Vaterberuf, Geschlecht, Region) noch heute Gültigkeit haben. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern gelegt, da diese die seit den 60er Jahren (bzw. in den neuen Bundesländern seit der Vereinigung) erfolgten Bildungsreformen in unterschiedlicher Weise umgesetzt haben. Indikator für die Bildungschancen ist die Bildungsdichte der 16- bis 19jährigen, also der Anteil von Schülern und Studierenden an dieser Altersgruppe. Folgende Ergebnisse werden festgestellt: Insgesamt hat die Bildungsdichte stark zugenommen; Mädchen haben die Jungen überholt und weisen eine durchgehend höhere Bildungsdichte auf, insbesondere in den neuen Bundesländern. Kinder von Arbeitern und gering Qualifizierten sowie wenig Gebildeten sind auch heute noch deutlich unterrepräsentiert. Diese Benachteiligung betrifft insbesondere Jungen und diese besonders stark in Bundesländern mit konservativer Bildungspolitik. Für Nicht-Arbeiterkinder und Jugendliche mit höher gebildeten Haushaltsbezugspersonen spielt die Bildungspolitik des jeweiligen Bundeslandes eine geringere Rolle. Seit den 60er Jahren haben sich also viele Veränderungen ergeben; dennoch bestehen deutliche Unterschiede zwischen Jugendlichen verschiedener sozialer und regionaler Herkunft." (Autorenreferat)
Der Aufsatz liefert Argumente dafür, dass Robert Mertons Konzept des "Rollensatz" ein unentbehrlicher Beitrag für ein soziologisches Verstehen der Erfahrung von "Modernität" ist. Als solches verdient es das Rollensatz-Konzept, als ein fundamentaler Beitrag der Soziologie zur Sozialwissenschaft seit dem Zweiten Weltkrieg gewürdigt zu werden. Der Autor geht folgendermaßen vor: Begonnen wird mit einem Überblick über das Problem der "sozialen Ordnung", das die Wurzel der soziologischen Disziplin darstellt. Dieses Problem basiert auf dem Dilemma, das durch zwei grundlegende Bedingungen der menschlichen Existenz geschaffen wird - individuelle Autonomie und gegenseitige Abhängigkeit. Danach wird beschrieben, was Merton unter dem Ausdruck "Rollensatz" verstand und erklärt, wie diese Beschreibung mit der Bedingung unserer gegenseitigen Abhängigkeit zusammenhängt. Die Vorstellung von Rollensatz wird dann verbunden mit den Spannungen und Konflikten, die endemisch zur Erfahrung von Individuen in der Moderne gehören. Es folgt ein Überblick über die von Merton und anderen identifizierten strukturellen und sozialpsychologischen Bewältigungsmechanismen für Rollenstress und den Rollenkonflikt, der in komplexen Gesellschaften vorherrscht. Der anschließende Abschnitt analysiert, wie die Rollensatz-Theorie die sozialen Bedingungen, die individuelle Autonomie ermöglichen, identifiziert und beleuchtet. Der Beitrag schließt mit der Illustration der Erkenntnisse der Rollensatz-Theorie, die die menschliche Interdependenz und Autonomie betreffen. (ICA2)
"Die Frage nach den Formen und Bestimmungsfaktoren der Eingliederung der ausländischen Bevölkerung gewinnt mit der dauerhaften Niederlassung der ehemals als 'Gastarbeiter' zugewanderten Gruppen und ihrer Nachkommen zunehmend an Bedeutung. Häufig mangelt es aber an geeigneten Daten, um empirisch fundierte Antworten auf gesellschaftlich vieldiskutierte Fragen zu geben: Wie weit ist die Integration von Personen mit Migrationshintergrund (Migranten) im schulischen und beruflichen Bereich fortgeschritten, und wie lässt sich die Distanz zu den Deutschen gegebenenfalls erklären? Wie ist es um das Interesse und die Partizipation von Migranten im politischen und sozialen Bereich bestellt? Nehmen inter-ethnische Eheschließungen und Freundschaftsbeziehungen zu, und gibt es diesbezüglich Unterschiede zwischen den Nationalitätengruppen? Diese Fragen stellen sich besonders dringlich, wenn es um die 'zweite' oder 'dritte Generation' von Migranten geht, wird doch die Integration oder Segregation dieser Gruppe die Gesellschaft in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten entscheidend prägen. Aus diesen Gründen wurde im Juli 2000 der Auftrag zu einer breit angelegten Befragung italienisch- und türkischstämmiger Migranten im Alter von 18 bis 30 Jahre sowie einer deutschen Kontrollgruppe (je ca. 1.200 Befragte) an das Markt- und Meinungsforschungsinstitut BIK Aschpurwis und Behrens, Hamburg, vergeben. Die Erhebungsdaten wurden Ende März 2001 an das BiB geliefert. Bei der Befragung wurden Items über die Lebensverhältnisse, das Verhalten und die Einstellungen erhoben. Im Mittelpunkt standen thematisch die schulische, berufliche, soziale, sprachliche und identifikative Integration; Art und Ausmaß der Kontakte zur ethnischen Community und ihren Einrichtungen; Einstellungen zum Leben in Deutschland und zur politischen Partizipation sowie familiale Lebensbedingungen und Einstellungen. Aufgrund der thematischen Breite des Surveys und der hohen Anzahl an Befragten lassen sich anhand der Daten fundierte Aussagen über die Eingliederungsmuster der untersuchten Gruppen machen." (Textauszug)
Educational systems considerably influence educational opportunities and the resulting social inequalities. Contrasting institutional regulations of both structures and contents, the authors present a typology of educational system types in Germany to analyze their effects on social inequality in eastern Germany after unification. After 1990, the comprehensive secondary school was replaced by three types of differentiated secondary schooling. In this unique field experiment of model transfer and institutional change in a federal country, reforms in these state educational systems—all originally of a uniform socialist type—led to participation rates rising to western enrollment levels, yet with substantial state-level differences. These are attributable to the divergence of educational systems reformed according to contrasting western German models. These types substantially and differentially generate intergenerational inequalities. The authors chart the sharp and significant effects of education policy reforms and societal transformation following German unification.
How symbolic rather than institutionalized multiculturalism characterizes ethnic social incorporation for new groups experiencing the recognition of ethnic pluralism.
"In this paper, subjecitve well-being, as measured by survey questions on life satisfaction and happiness, is investigated from a sociological-comparative point of view. The central thesis is that happiness will be greater the more freedom a person has in her/his life decisions. It is hypothesized,therefore, that happiness will be higher in all those social contexts (micro and macro) which provide a person with greater freedom. Hence, happiness should be higher among the employed, among the persons in higher positions and with higher incomes, and happiness should also be higher in free market and democratic, and in less stratified societies. A comparative emperical analysis (multilevel regression) is carried out, using survey data on 41 nations from the World Value Survey 1995-97. The finding that happiness is related significantly to the degree of individual freedom is fully confirmed. It also has been proven that people who live in circumstances providng providing more freedom of personal choice are happier; this happens only through their perception and trough their expected change (improvement or stagnation) in the future" (author's abstract)
"Im Rahmen dieser Untersuchung wird der Fragestellung nachgegangen, inwieweit die in den 60er Jahren festgestellten Merkmale für ungleiche Chancen im Bildungssystem (Vaterberuf, Geschlecht, Region) noch heute Gültigkeit haben. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern gelegt, da diese die seit den 60er Jahren (bzw. in den neuen Bundesländern seit der Vereinigung) erfolgten Bildungsreformen in unterschiedlicher Weise umgesetzt haben. Indikator für die Bildungschancen ist die Bildungsdichte der 16- bis 19jährigen, also der Anteil von Schülern und Studierenden an dieser Altersgruppe. Folgende Ergebnisse werden festgestellt: Insgesamt hat die Bildungsdichte stark zugenommen; Mädchen haben die Jungen überholt und weisen eine durchgehend höhere Bildungsdichte auf, insbesondere in den neuen Bundesländern. Kinder von Arbeitern und gering Qualifizierten sowie wenig Gebildeten sind auch heute noch deutlich unterrepräsentiert. Diese Benachteiligung betrifft insbesondere Jungen und diese besonders stark in Bundesländern mit konservativer Bildungspolitik. Für Nicht-Arbeiterkinder und Jugendliche mit höher gebildeten Haushaltsbezugspersonen spielt die Bildungspolitik des jeweiligen Bundeslandes eine geringere Rolle. Seit den 60er Jahren haben sich also viele Veränderungen ergeben; dennoch bestehen deutliche Unterschiede zwischen Jugendlichen verschiedener sozialer und regionaler Herkunft." (Autorenreferat)