"Verglichen mit den meisten anderen EU-Ländern hat der Arbeitsmarkt in Österreich die finanz- und Wirtschaftskrise relativ gut überstanden. Zu den Gründen dafür, dass Österreich diese schwere Krise eher gut bewältigen konnte, zählt einerseits, dass die Wirkung der automatischen Stabilisatoren zur Dämpfung des konjunkturellen Abschwungs durch die Einführung der Kurzarbeit noch verstärkt werden konnte, andererseits aber auch die Durchführung einer Reihe von diskretionären konjunkturbelebenden Maßnahmen. Der Beschäftigungsaufschwung seit Mitte 2010 wurde auch davon mitgetragen, dass sich sowohl bei den Vollzeitbeschäftigten als auch bei den Teilzeitbeschäftigten die tatsächlich geleistete Arbeitszeit reduziert hat. Im Verlauf der Krise kam es aber auch zu Verschiebungen zwischen den Branchen: Lediglich ein gutes Viertel der zusätzlichen Beschäftigungsverhältnisse findet sich in Branchen mit überdurchschnittlichen Verdienstmöglichkeiten. Gleichzeitig steigt - vor allem durch Zuwanderung - das Arbeitsangebot deutlich stärker als die Beschäftigung. Die seit der Jahresmitte 2011 wieder ansteigende Arbeitslosigkeit erreicht seither immer neue Rekordwerte, und eine Entspannung ist derzeit nicht in Sicht." (Autorenreferat)
In den letzten zehn Jahren ist es in Österreich zweimal zu einem sprunghaften Anstieg der geringfügigen Beschäftigung über einen Zeitraum von mehr als vier Quartalen gekommen. In beiden Fällen gab es in dem betreffenden Zeitraum Veränderungen in den Regulierungen des Arbeitsmarkts - einmal die Einführung der Möglichkeit eines opting-in bei der Personalversicherung, ein andermal eine Verschärfung der Vorschriften zur Arbeitszeitaufzeichnung und Anmeldung bei der Sozialversicherung. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Entwicklung der geringfügigen Beschäftigung in den Jahren 1996 bis 2008, insgesamt und aufgeschlüsselt nach Altersgruppen, Bundesländern, Staatsangehörigkeit und Branchen. (ICE2)
"In den letzten Jahren wuchs die geringfügige Beschäftigung in Österreich zwar stets etwas stärker als die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, aber die Unterschiede waren mit ein bis zwei Prozentpunkten überschaubar. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres zeigten sich aber seit langem erstmals wieder zweistellige Zuwachsraten über einen längeren Zeitraum." (Autorenreferat, IAB-Doku)
"Die gewöhnlich in der Arbeitsmarktstatistik verwendeten Durchschnittswerte von Stichtagszählungen sind für die Erfassung der Bestände recht gute Schätzwerte. Wenn diese Zahlen aber - wie sehr oft - als Personen interpretiert werden, entsteht ein irreführendes Bild des Arbeitsmarktes. Tatsächlich übertrifft schon in dem relativ kurzen Beobachtungszeitraum eines Kalenderjahres die Personenzahl diese Bestände um mehrere Hunderttausend. Dieser Unterschied ist erheblich größer, als aufgrund der altersbedingten Erneuerung des Arbeitsmarktes zu erwarten wäre. Die Miteinbeziehung der Personenkomponente der Beschäftigung ist eine Methode, die große Flexibilität des österreichischen Arbeitsmarktes sichtbar zu machen; mit allen problematischen Begleiterscheinungen vor allem an den Rändern des Beschäftigungssystems." (Autorenreferat)
"Die gewöhnlich in der Arbeitsmarktstatistik verwendeten Durchschnittswerte von Stichtagszählungen sind für die Erfassung der Bestände recht gute Schätzwerte. Wenn diese Zahlen aber - wie sehr oft - als Personen interpretiert werden, entsteht ein irreführendes Bild des Arbeitsmarktes. Tatsächlich übertrifft schon in dem relativ kurzen Beobachtungszeitraum eines Kalenderjahres die Personenzahl diese Bestände um mehrere Hunderttausend. Dieser Unterschied ist erheblich größer, als aufgrund der altersbedingten Erneuerung des Arbeitsmarktes zu erwarten wäre. Die Miteinbeziehung der Personenkomponente der Beschäftigung ist eine Methode, die große Flexibilität des österreichischen Arbeitsmarktes sichtbar zu machen; mit allen problematischen Begleiterscheinungen vor allem an den Rändern des Beschäftigungssystems." (Autorenreferat, IAB-Doku)
"In ihrer weit überwiegenden Mehrzahl repräsentierten die geringfügig Beschäftigten des Jahres 2000 einen Personenkreis mit nur teilweiser Integration in das Beschäftigungssystem bzw. in die Arbeitsmärkte überhaupt. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass das Gesamtjahr 2000 von einer guten konjunkturellen Entwicklung und daraus folgend einer merklichen Arbeitsmarkterholung gekennzeichnet war. Es kann also davon ausgegangen werden, dass die beteiligten Personen vergleichsweise zumindest gewisse Wahlmöglichkeiten vorfanden. Damit so jedoch keinesfalls eine vollkommene Freiwilligkeit der Entscheidung unterstellt sondern vielmehr betont werden, dass die Arbeitsmarktbedingungen sowohl in den vorangegangenen als auch in den folgenden Jahren für Erwerbsinteressierte erheblich ungünstiger waren. Es spricht viel dafür, dass sich der Trend mancher Branchen, die Arbeit immer stärker zu verdichten, bei gleichzeitiger immer feiner werdender Aufteilung des Arbeitsvolumens auf verschiedene Personen vor allem im Bereich der untersten Zeitkontingente seither fortgesetzt hat. Für insgesamt 204.267 Personen war geringfügige Beschäftigung die einzige erfasste Erwerbstätigkeit im Beobachtungsjahr. Davon waren 18.619 in dem Jahr bereits in Pension. Da in dieser Datenauswertung selbständige Erwerbstätigkeiten nicht gesondert erfasst wurde - dies betrifft etwa 25.000 Personen mit ausschließlich geringfügiger Beschäftigung in unterschiedlichen Maße - muss für die Berechnung des Personenkreises mit ausschließlich geringfügiger Erwerbstätigkeit die Erwerbspersonenauszählung für das Jahr 2000 herangezogen werden. Diese Auszählung ist allerdings nach Erwerbsformen untergliedert und berücksichtigt Karenz und Pension nicht als gesonderte Gruppen. Nach dieser Auswertung waren im Jahr 2000 181.000 Personen über den gesamten Beobachtungszeitraum ausschließlich geringfügig beschäftigt, davon 130.000 Frauen. 17.500 von diesen hatten auch Perioden registrierter Arbeitslosigkeit." (Autorenreferat)
"Der österreichische Arbeitsmarkt ist flexibler, als oft behauptet wird. Dies gilt nicht nur für den Bereich der laufend an Bedeutung gewinnenden atypischen Beschäftigungsformen, sondern auch für die vollversicherungspflichtige Standardbeschäftigung. Neben Arbeitszeitfragen ist es hier vor allem auch von Bedeutung, ob die Beschäftigung jahresdurchgängig ist oder nicht. 1999 standen 3,568 Mio. zumindest vorübergehend standardbeschäftigte Personen mit sehr unterschiedlichen Beschäftigungsintensitäten hinter einem Jahresdurchschnittsbestand von 3.012 Mio. Noch immer dominiert mit knapp 70% die jahresdurchgängige Beschäftigung, aber darüber hinaus waren über 1 Mio. Personen mit teilweise erheblich kürzeren Dauern beschäftigt. Neben der Arbeitsmarkterneuerung ist es vor allem die sehr hohe Betroffenheit von Arbeitslosigkeit mit unterschiedlichsten Dauern aber auch die Existenz eines großen Personenkreises, der zwischen Standardbeschäftigung und Nichterwerbstätigkeit (bzw. anderen Beschäftigungsformen) hin und her wechselt, welche diesen beträchtlichen Personenüberhang erklären können. Schwankungen in diversen Reservepositionen des Arbeitsmarktes sind nicht nur ein konjunkturelles, sondern darüber hinaus auch ein unterjähriges Phänomen." (Autorenreferat)
"Der österreichische Arbeitsmarkt ist flexibler, als oft behauptet wird. Dies gilt nicht nur für den Bereich der laufend an Bedeutung gewinnenden atypischen Beschäftigungsformen, sondern auch für die vollversicherungspflichtige Standardbeschäftigung. Neben Arbeitszeitfragen ist es hier vor allem auch von Bedeutung, ob die Beschäftigung jahresdurchgängig ist oder nicht. 1999 standen 3,568 Mio. zumindest vorübergehend standardbeschäftigte Personen mit sehr unterschiedlichen Beschäftigungsintensitäten hinter einem Jahresdurchschnittsbestand von 3,012 Mio. Noch immer dominiert mit knapp 70% die jahresdurchgängige Beschäftigung, aber darüber hinaus waren über 1 Mio. Personen mit teilweise erheblich kürzeren Dauern beschäftigt. Neben der Arbeitsmarkterneuerung ist es vor allem die sehr hohe Betroffenheit von Arbeitslosigkeit mit unterschiedlichsten Dauern aber auch die Existenz eines großen Personenkreises, der zwischen Standardbeschäftigung und Nichterwerbstätigkeit (bzw. anderen Beschäftigungsformen) hin und her wechselt, welche diesen beträchtlichen Personenüberhang erklären können. Schwankungen in diversen Reservepositionen des Arbeitsmarktes sind nicht nur ein konjunkturelles, sondern darüber hinaus auch ein unterjähriges Phänomen." (Autorenreferat, IAB-DOku)