Die Aufgabe, ältere Kinder und Jugendliche beim Erwerb von Kompetenzen des Selbstschutzes vor Online-Risiken zu unterstützen, kann heute nicht mehr spezialisierten Fachkräften oder speziellen pädagogischen Einrichtungen zugewiesen werden. Vielmehr spielt diese Aufgabe in allen pädagogischen Feldern eine Rolle und muss auch dort gelöst werden. Diese Auffassung vertreten Christa Gebel, Achim Lauber und Niels Brüggen in ihrem Beitrag. Sie stellen Ergebnisse einer explorativen Befragung vor, auf deren Basis sie untersucht haben, wie Fachkräfte der außerschulischen Jugendarbeit und -bildung, insbesondere aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, mit der beschriebenen medienpädagogischen Problemstellung in ihrem Alltag umgehen. Ein Ergebnis der Befragung ist, dass Einrichtungen der Jugendarbeit ihre medienpädagogische Verantwortung mehrheitlich zwar wahrnehmen, dass Medienpädagogik in diesen Arbeitsfeldern aber insgesamt noch unterentwickelt ist. In den meisten Einrichtungen gebt es keine Rahmenkonzepte, pädagogischen Zielvorgaben oder Handlungsempfehlungen zur Medienbildung/-pädagogik, so die Befunde der Befragung. Eltern nehmen ihre Aufgaben im Jugendmedienschutz nach Meinung der Fachkräfte aus der Jugendarbeit kaum wahr.
Medienhandeln in sozialen Medien ist zu einem großen Teil auch Bildhandeln. Bilder (Fotos, Memes, GIFs, Videos etc.) werden zur Unterhaltung genutzt, um zu kommunizieren oder zum Ausdruck der eigenen Identität. Kaum betrachtet wurde bisher jedoch, wie Jugendliche und junge Erwachsene mit politischen, populistischen oder extremistischen Bildern umgehen. Die qualitative Studie "Politisches Bildhandeln" widmet sich diesem Themenfeld: Welche Rolle spielen politische Themen im Bildhandeln von Jugendlichen und jungen Erwachsenen? Inwieweit erkennen sie die ideologischen Inhalte von populistischen bzw. extremistischen Bildern? Welche Inhalte betrachten sie als politisch, welche als extremistisch? Inwieweit positionieren sie sich zu politischen Themen in sozialen Medien?
Flucht, Migration und Integration sind zentrale Themen gesellschaftspolitischer Diskussionen und medialer Berichterstattung in Deutschland. In dem vom BMBF geförderten Forschungsprojekt Flucht als Krise? wurde untersucht, wie über diese Themen berichtet wird und wie sich Kinder und Jugendliche diese aneignen. Im Fokus standen somit Heranwachsende - eine mit Blick auf ihre politische Sozialisation besonders relevante und doch selten untersuchte Altersgruppe. Im Buch werden zwei komplementäre Teilstudien vorgestellt. Zum einen wurde eine standardisierte Inhaltsanalyse der Berichterstattung von Print-, TV-, Radio- und Online-Angeboten für Heranwachsende und Erwachsene durchgeführt. Zum anderen wurde in einer qualitativen Studie ermittelt, wie sich Kinder und Jugendliche medial vermittelte Informationen zu Flucht, Migration und Integration aneignen und wie sie mit den gesellschaftspolitischen Diskussionen und den humanitären Problemlagen von Geflüchteten umgehen. Auf Basis der Studienergebnisse werden übergreifende Schlussfolgerungen aus der Perspektive der Kommunikationswissenschaft, Medienpädagogik und Medienethik für die Forschung und die pädagogische Arbeit diskutiert.
Der Report stellt Ergebnisse einer hashtag-geleiteten Analyse von Instagram-Inhalten und einer explorativen Gruppenbefragung von Heranwachsenden im Alter von 10 bis 14 Jahren vor. Analysiert wurden Instagram-Profile und -Beiträge in vier Themenbereichen, die als relevant für die Identitätsentwicklung Jugendlicher gelten können: Liebesbeziehungen, Körperakzeptanz und -optimierung, sexuelle Identität und Präferenz, gesellschaftliches/politisches Engagement. Die Inhaltsanalyse zeigt, dass auf Instagram auch Orientierungsangebote gemacht werden, die jenseits der gängigen Geschlechterstereotype, Schönheitsideale und Optimierungszwänge liegen und die vor allem auf Entwicklung durch Selbstakzeptanz und gegenseitige Toleranz setzen. Nicht zu leugnen ist allerdings, dass die Präsentation der Themen auf der Plattform in der Regel sehr oberflächlich bleibt und höchstens Anstöße zu einer weitergehenden Auseinandersetzung bietet. Ebenfalls nicht von der Hand zu weisen ist, dass sich die Propagierung überkommener Stereotype und Vorurteile durchaus auch in Profilen und Beiträgen weniger bekannter Nutzer*innen finden lässt, zum Teil sogar in sehr provokanter Form. Zudem fallen Ratgeber- und Coachingprofile auf, die z.B. Lebens- oder Ernährungsberatung anbieten. Das Spektrum reicht hier von professionell-gewerblichen Profilen über solche von Privatpersonen, die ihre Erfahrungen teilen und Anregung geben wollen, bis hin zu Profilen mit abstrusen, bauernfängerischen oder sogar riskanten Hilfeversprechen. Die Befragung zeigt, dass 10- bis 14-Jährige Instagram nicht zur gezielten Informationssuche nutzen und Hashtags für sie keinen primären Zugang bilden, um sich die Plattform zu erschließen. Vielmehr bestätigt sich die Orientierung an prominenten Profilen, die bereits von anderen Social-Media-Plattformen oder sonstigen Medien bekannt sind. Die vorliegende Forschungsarbeit dient der Vorbereitung einer nachfolgenden Befragungen von 12- bis 14-Jährigen zu ihrem Umgang mit Instagram. (DIPF/Orig.)
Hybride Lebenswelten sind Ergebnis eines fortschreitenden Mediatisierungsprozesses und zunehmend von Angeboten mit algorithmischen Empfehlungssystemen geprägt. Damit verändern sich nicht nur die Rahmenbedingungen und Kompetenzanforderungen für das (Medien-)Handeln von Kindern und Jugendlichen, sondern auch die Anforderungen an theoretische Konzeptionen, die für die empirische Erforschung des Medien- bzw. kommunikativen Handelns herangezogen werden. Vorgestellt wird eine Betrachtungsweise, die sowohl Handlungsziele als auch Kompetenzen der handelnden Person als Momente der Subjektivierung in den Fokus stellt. Mit ausgewählten Fallbeispielen aus einer Studie wird zudem dargestellt, wie davon ausgehend in konkreten Situationen mit spezifischen Kompetenzanforderungen jeweils unterschiedliche Subjektpositionen hervorgebracht werden. Dabei ist angesichts von algorithmischen Empfehlungssystemen insbesondere von Interesse, inwieweit diese als Eingriff in die Selbstbestimmung wahrgenommen werden.
Flucht, Migration und Integration sind zentrale Themen gesellschaftspolitischer Diskussionen und medialer Berichterstattung in Deutschland. In dem vom BMBF geförderten Forschungsprojekt "Flucht als Krise?" wurde untersucht, wie über diese Themen berichtet wird und wie sich Kinder und Jugendliche diese aneignen. Im Fokus standen somit Heranwachsende – eine mit Blick auf ihre politische Sozialisation besonders relevante und doch selten untersuchte Altersgruppe. Im Buch werden zwei komplementäre Teilstudien vorgestellt. Zum einen wurde eine standardisierte Inhaltsanalyse der Berichterstattung von Print-, TV-, Radio- und Online-Angeboten für Heranwachsende und Erwachsene durchgeführt. Zum anderen wurde in einer qualitativen Studie ermittelt, wie sich Kinder und Jugendliche medial vermittelte Informationen zu Flucht, Migration und Integration aneignen und wie sie mit den gesellschaftspolitischen Diskussionen und den humanitären Problemlagen von Geflüchteten umgehen. Auf Basis der Studienergebnisse werden übergreifende Schlussfolgerungen aus der Perspektive der Kommunikationswissenschaft, Medienpädagogik und Medienethik für die Forschung und die pädagogische Arbeit diskutiert. Migration and integration are central issues of public debates and media coverage in Germany. The research project "Forced Migration as Crisis?", funded by the Federal Ministry of Education and Research (BMBF), has studied how media reported on refugees, migration, and integration and how children and adolescents appropriate these topics. Hence, the focus was on an rarely studied age group that is particularly relevant as important political socialisation processes take place at this age. Two studies are presented in the book: First, a standardized content analysis which was conducted to examine how print media, television and radio news as well as online media reported on refugees, migration, and integration. The study compares media content aimed at children and adolescents with media coverage aimed at the general public. Second, a qualitative ...