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World Affairs Online
Soziale versus politische Demokratie in Argentinien: Dilemma ohne Ende oder Ende eines Dilemmas?
In: Volkssouveränität und Staatsschuld, p. 66-106
Bevor die gegenwärtige politische Lage und verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten in Argentinien betrachtet werden, skizziert der Verfasser die politischen Traditionen, die sich im Laufe des Entstehungsprozesses des Nationalstaates herausgebildet haben. Dabei geht es um die Frage, welche Chancen die 1983 gewählte Regierung Alfonsin angesichts des ständigen Wechsels zwischen gleichermaßen instabilen demokratisch gewählten und militärdiktatorischen Regierungen hat, den bürgerlich-demokratischen Institutionen Stabilität zu verleihen und auf welche politischen Traditionen zurückgegriffen werden kann. Folgende Etappen werden dargestellt: die Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft seit der Gründung des Nationalstaates bis zur Sturz der Regierung im Jahre 1930, die folgenden Jahre der Scheindemokratie, das neue Ordnungsmodell der Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft seit dem Staatsstreich 1943, das 1946 mit der Durchsetzung des Peronismus endete, die gescheiterten Versuche, seit dem Sturz Perons 1955 die Arbeiterklasse in die Demokratie zu integrieren, die Rebellion der Gesellschaft seit Mitte der 60er Jahre, das Scheitern der populistischen Demokratie 1976 und die folgenden Jahre der Militärdiktatur sowie die Rückkehr zur Demokratie im Jahre 1983. (MA)
Ist das deutsche Modell der "corporate governance" am Ende?
In: Modell Deutschland - Modell Europa: Probleme, Perspektiven, p. 99-116
"Corporate governance" bezeichnet die Regulierungsformen und -normen und die institutionalisierten Praktiken, die die Beziehungen zwischen Finanzinstituten bzw. Investoren und Aktiengesellschaften gestalten. Eine in den letzten Jahren häufig geäußerte These lautet, dass das deutsche Modell der "corporate governance" mit einem (unterstellten) spezifischen Machtübergewicht der Kreditinstitute (Stichwort "Macht der Banken") im Verhältnis zur übrigen Wirtschaft den Herausforderungen einer globalisierten Weltökonomie nicht mehr gerecht wird. Das deutsche Modell müsse in Richtung des "shareholder-Kapitalismus" weiter entwickelt werden. Der Beitrag problematisiert und differenziert diese Diagnose bzw. Therapie. Die Ausführungen zeigen insgesamt, wie die Diskussion über "shareholder value" angesichts der Veränderungen im System von "corporate governance" einzuordnen ist. (ICA)
Kapital als Macht und imaginäre Institution: Eine Einführung in die Kapitalmachttheorie von Jonathan Nitzan und Shimshon Bichler
Mit ihrem Buch Capital as Power (2009) haben Jonathan Nitzan und Shimshon Bichler eine radikale Alternative zu neoklassischen und marxistischen Wirtschaftstheorien vorgelegt. "Kapital" begreifen sie im Rahmen ihres neuen Ansatzes nicht im engeren Sinn als ökonomische Größe, die - wie in der Neoklassik - in Nutzen-Einheiten oder - wie in der marxistischen Werttheorie - in abstrakter Arbeit gemessen werden kann, sondern als symbolische Quantifizierung gesellschaftlicher Macht. Diese Konzeption verspricht nicht nur, einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis der aktuellen Krisenentwicklungen der Weltwirtschaft zu liefern, sondern sie hat auch interessante Berührungspunkte zum Konzept der imaginären Institution bei Cornelius Castoriadis. Der diesjährige VSFA-Workshop soll die Möglichkeit bieten, den Ansatz von Nitzan und Bichler kennenzulernen, über seine kapitalismus - und krisentheoretischen Implikationen nachzudenken sowie nach den Verbindungen zum Denken von Castoriadis zu fragen.
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