Wertwandel oder Wertwende: die Neue Politik und Parteienpolarisierung
In: Wahlen und politischer Prozeß: Analysen aus Anlaß der Bundestagswahl 1983, S. 427-454
Diese Arbeit behandelt zwei grundsätzliche Fragen: Verschieben sich die Wertprioritäten innerhalb der westdeutschen Öffentlichkeit hin zu postmateriellen Werten? Und: Welche Auswirkungen haben die sich ändernden Wertprioritäten auf das Wählerverhalten? Im ersten Schritt wird ein neues, dynamisches Modell vorgestellt, das den Prozeß des Wertwandels zwischen den Jahren 1970 und 1983 beschreibt. Im zweiten Schritt wird analysiert, inwieweit sich die politischen Trennungslinien der Neuen Politik im Wahlverhalten der westdeutschen Wähler manifestieren. Indem der Einfluß der sich verschiebenden Wertprioritäten über einen längeren Zeitraum verfolgt wird, wird analysiert, ob neue Wertprioritäten eine Umstrukturierung der Parteiwählerschaften zur Folge haben. Im Ergebnis wird festgehalten, daß die erste Frage eindeutig bejaht werden muß und zur zweiten, daß die Neuorientierung der Wählerloyalitäten deutlich dem "ideologischen Realignment" hinterher hinkt. (GF)