A Historical Claim for Justice: Re-configuring the Enlightenment for and from the MarginsContesting Racism in Imperial Germany; Discourse of Difference; The Anthropological Gaze of the Spectacle: Social Practices of Difference; A Feminist History of Racism; Taking the Stage Again; Renewing Enlightenment; Bibliography; Feminist Justice Beyond Law: Spivakian "Ab-Use" of Enlightenment Textuality in Imagining the Other; Introduction; Textually Placing the Native Informant: Spivak Reading Kant; Is Postcolonialism a Feminism? Native Informant as Woman.
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Anstatt auf eine historische Ära oder ein geographisches Gebiet beschränkt zu sein, überdauert das intellektuelle und politische Erbe der Aufklärung bis in unsere Zeit. Jedes Mal, wenn wir Themen wie Menschenrechtsverletzungen und die Untergrabung der Demokratie, der Anstieg des Autoritarismus, die Notlage von Flüchtlingen und Staatenlosen, die Zerstörung des Ökosystems oder normative Dilemmas hinsichtlich künstlicher Intelligenz debattieren, positionieren wir uns nämlich mit Bezug auf die Aufklärung, die wichtige intellektuelle, moralische und politische Ressourcen für das kritische Denken liefert. Allerdings, wie von Wissenschaftler*innen der postkolonialen Studien und Holocauststudien dargelegt, hat das Versprechen, Freiheit durch den Gebrauch der Vernunft zu erreichen, ironischerweise zu einer Beherrschung durch die Vernunft selbst geführt. Im Zuge des Fortschritts und der Emanzipation hat die Aufklärung auch Kolonialismus, Sklaverei, Genozide und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gebracht. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den widersprüchlichen Konsequenzen der Aufklärung für die postkoloniale Welt. Es soll versucht werden, die Rolle der Aufklärung im Dekolonisierungsprozess konzeptionell zu repositionieren, anstatt die Aufklärung einfach polemisch abzulehnen, wenngleich die Aufklärung selbst dekolonisiert werden muss. Dies ist nicht einfach die Aufgabe, das Erbe der Aufklärung und des Kolonialismus zu annullieren; es ist stattdessen das schwierigere Vorhaben, die »Früchte« der Aufklärung durch und für die postkoloniale Welt zurückzugewinnen und zu rekonfigurieren.
Defenders of the Enlightenment highlight the long neglected anticolonial writings of thinkers like Immanuel Kant, which serve as a corrective to the misrepresentation of the Enlightenment's epistemological investment in imperialism. One of the most pervasive repercussions of the claim that the Enlightenment was always already anti‐imperial is that postcolonial critique is rendered redundant, and the project of decolonizing European philosophy becomes unnecessary. Contesting the exoneration of Enlightenment philosophers of racism and sexism, this article debunks the claim that Kantian cosmopolitanism was an antidote to colonialism. Addressing the ambivalent legacies of the European Enlightenment for the postcolonial world, with special focus on the "Syrian refugee crisis," the article examines the enduring normative violence exerted by Enlightenment principles of cosmopolitanism and outlines the contested terrains that inflect current geopolitics of knowledge‐production. Given that the normative idea of philosophy, as defined during the Enlightenment, continues to delegitimize non‐European perspectives, the integration of previously marginalized knowledges into the philosophical canon is insufficient; rather, in order to desubalternize non‐Western epistemologies, it is imperative to undo the uneven distribution of epistemic agency globally. Drawing on Gayatri Spivak's ideas of transnational literacy and planetary ethics, the article concludes by underscoring the contribution of postcolonial‐feminist critique in imagining postimperial philosophy in a global age.
Rezension zu: 1) Allen, Amy, 2016: The End of Progress: Decolonizing the Normative Foundations of Critical Theory. New York. 2) Flikschuh, Katrin; Ypi, Lea, 2014 (Eds.): Kant and Colonialism: Historical and Critical Perspectives. Oxford.
Die letzten Jahrzehnte haben bisher nicht gekannte soziokulturelle und rechtliche Errungenschaften gebracht, unter anderem die Entkriminalisierung von Homosexualität und die Anerkennung der Menschenrechte sexueller Minderheiten in vielen Ländern dieser Welt. Doch diese Errungenschaften wurden auch einer heftigen Kritik unterzogen, indem aufgezeigt wurde, wie sie zugleich zu queerem Rassismus, Homonationalismus und einer imperialistischen Agenda der global gay politics führen. Der vorliegende Essay ist ein Versuch, diese verstörenden Entwicklungen innerhalb queerer Politiken in ihrer Komplexität darzulegen. Zugleich wird argumentiert, dass eine Politik des Anti-Homonationalismus mit einer Staatsphobie verbunden ist, die dazu führt, dass der ausschließliche Fokus auf queeren Rassismus im globalen Norden es unmöglich macht, homophobe und heteronormative Praxen und Strukturen innerhalb migrantischer Communities ebenso wie in der postkolonialen Welt zu adressieren. ; The past decades have been ones of unprecedented sociocultural and legal gains for queer politics. But these achievements have been accompanied by a severe critique of queer racism and of the imperialist agenda of global gay politics. While supportive of the urgency of critiquing the complicities of Western queer politics in neoliberal, imperial discourses, the essay argues that the politics of anti-homonationalism represents a form of state-phobia so that the sole focus on queer racism in the global North neglects to address heterosexism and homophobia in diasporic and postcolonial contexts.
Angesichts der "Routine" von Vergewaltigungen haben die globalen Medien die Proteste, die sich gegen die Vergewaltigung und den brutalen Übergriff auf eine junge Studentin in der Hauptstadt des Landes formierten, als Zeichen eines "Empowerment" der indischen Öffentlichkeit bejubelt, die es vermochte, den Staat zum Handeln gegenüber sexueller Gewalt zu bewegen. Die besorgniserregenden Fragen aber sind, ob die Proteste sich auch ausgebreitet hätten, wenn die junge Frau aus einer marginalisierten Bevölkerungsgruppe gekommen wäre oder nicht vergewaltigt, sondern "nur mehr" brutal angegriffen worden wäre. Spiegeln die Proteste und die Medienberichte vielleicht einfach nur eine Fetischisierung der penovaginalen Penetration wider? Der Beitrag analysiert mittels einer kritischen Reflektion des Foucaultschen Ansinnens, sexuelle Handlungen davor zu feien, ein Ziel staatlicher Intervention zu werden, wie der taktische Einsatz weiblicher Verletzbarkeit instrumentalisiert wird, um postkoloniales Regierungshandeln zu rechtfertigen. Überdies wird die Derrida/Spivak-Idee vom Staat als pharmakon-Heilmittel wie auch als Gift untersucht. ; Nikita Dhawan Postcolonial Governmentality and the Politics of Rape: Violence, Vulnerability and the State Given the routineness of rape, the unprecedented nationwide anti-rape rallies in India protesting the gang rape and gruesome assault of a young student in the country's capital have been hailed in the global media as a sign of an "empowered" Indian public, which managed to shame the Indian state into action against sexual violence. The troubling questions are whether the protests would have been so widespread if the young woman had been from a marginalized group or had "only" been brutally assaulted, instead of being raped. Do the protests and media coverage simply reflect the fetishization of penovaginal penetration? Revisiting Foucault's proposal to immunize sexual acts from becoming a target of state intervention, the paper investigates how the tactical deployment of vulnerability of women is exploited to justify postcolonial governmentality. Furthermore, the Derridian/Spivakian idea of state as pharmakon - medicine as well as poison is explored.