Georg Büchners Sozialismus: 150 Jahre "Der hessische Landbote"
In: Die Neue Gesellschaft, Band 31, Heft 3, S. 275-281
ISSN: 0028-3177
Der vorliegende Beitrag untersucht, ob Georg Büchners politische und soziale Anschauungen es rechtfertigen, ihn den vormarxschen Frühsozialisten zuzurechnen. Der Autor nimmt Bezug auf eine von Büchner mitverfaßte politische Kampfschrift, den "Hessischen Landboten", und versucht, die Ideen aus dem ursprünglichen Text Büchners zu rekonstruieren. Büchners Liberalismuskritik, seine Prognose über den Gang der geschichtlichen Entwicklung, die im Antagonismus von arm und reich wurzelt, sein Verzicht auf das utopische Bild einer künftigen freien Gesellschaft und seine Revolutionsstrategie weisen ihn als Frühsozialisten aus. Büchners Landbote hat mit dem Kommunistischem Manifest von 1848 nicht nur in Stil und Sprache viele Gemeinsamkeiten. (DR)