Der Beitrag untersucht Bedingungen für das Gelingen von Homeoffice unter den Gegebenheiten der COVID-19-Pandemie. Dazu wurden in einer nicht repräsentativen Stichprobe von über 2800 Beschäftigten in 19 kleinen, mittleren und großen Betrieben verschiedener Branchen sowohl betriebliche Arbeitsbedingungen als auch Bedingungen des Arbeitens zu Hause in den Blick genommen. Als Kriterien des Gelingens aus Arbeitnehmersicht wurden sechs Wahrnehmungen untersucht: die Zufriedenheit mit der Vereinbarkeit ; Konflikte, die von der Arbeit auf die Familie ausstrahlen sowie umgekehrt von der Familie auf die Arbeit ; die wahrgenommene Fairness des Beschäftigungsverhältnisses ; gesundheitliches Wohlbefinden sowie der gewünschte Umfang von Homeoffice nach der Pandemie. Bemerkenswert war, dass die pandemiebedingte plötzliche und erzwungene Implementierung von Homeoffice nur wenige Unterschiede in dessen formaler Gestaltung hervorgebracht hat. Stattdessen erweisen sich mit eindringlicher und für alle Gelingens-Kriterien gültiger Deutlichkeit qualitativ gute Beziehungen zwischen Kolleg*innen untereinander und zu Vorgesetzten als entscheidender Faktor. Um diese zu stärken, können sowohl betriebliche Strategien als auch gesetzliche Rahmenbedingungen förderlich sein.
Objective: This article investigates whether within-domain and cross-domain buffering by family and work resources can help mitigate the negative mental health effects of work-to-family conflicts (WFC) and family-to-work conflicts (FWC). Background: Most literature on the work–life interface stresses the need to maintain employees' health and well-being by preventing the emergence of work–family conflicts. Since such conflicts tend to be an unavoidable concomitant of role expansion, we aim to put forward the debate on the conditions that might prevent their negative health consequences instead. Method: Fixed-effects linear regression analyses were applied to a sample of 4,920 employees in a three-wave employer–employee panel study in Germany. Using interaction analyses, we tested within-domain and cross-domain buffering of family (social support and relative bargaining power within partnerships) and work (job resources, support from direct supervisors or co-workers, formal and informal organizational support) resources in the relationship between strain-based and time-based WFC and FWC and mental health (SF-12). Results: Family resources and work resources somewhat mitigated the health risks of WFC and FWC. Overall, within-domain resources were more effective than cross-domain ones. Conclusion: It is important to consider resources in both the family and the work domains to determine the most effective ways of preventing the negative mental health consequences of work–family conflicts.
Zusammenfassung Arbeit im Homeoffice verspricht, berufliche und familiale Pflichten besser vereinbaren zu können. Die rechtspolitische Debatte um einen Rechtsanspruch auf Homeoffice wurde von der gegenwärtigen pandemiebedingten Ausnahmesituation nahezu überholt. Für viele Dienststellen und Unternehmen ist die Weiterarbeit der Beschäftigten im Homeoffice unverzichtbar. Trotz aller Chancen zeigen Untersuchungen, dass Homeoffice oft misslingt und als Flexibilisierungsstrategie auf vier Dilemmata trifft: (1) Anordnung vs. Freiwilligkeit; (2) Kontrolle der Arbeitsleistung vs. Privatheit, (3) reine Output-Orientierung vs. betriebliche Sozialintegration und (4) Arbeitsunterstützung vs. bloßes Zugeständnis. Unter Verweis auf empirische Untersuchungen wird aufgezeigt, unter welchen tatsächlichen Bedingungen sich welche Dilemmata verwirklichen bzw. wie diese verhindert oder positiv gewendet werden können. Im Anschluss werden der rechtliche Hintergrund umrissen und bestehende Regulierungslücken aufgezeigt. Der Beitrag schließt mit konkreten Vorschlägen für den weiteren empirischen Forschungs- und regulatorischen Handlungsbedarf. Abstract: Homeoffice As Solution For Reconciling Work And Family Life? Sociological And Jurisprudential Perspectives Home-based telework promises to reconcile work and family duties better than less flexible work arrangements. However, implementing home-based telework faces four dilemmas that have to be solved in one or the other direction: (1) unsolicited telework versus employer's latitude to enact it; (2) the right of the employer to observe and control telework at home versus protection of privacy; (3) focus solely on results versus social integration through physical presence at the workplace; and (4) home-based telework as compensating differential versus career support. We give an overview of existing studies to highlight supportive conditions as well as pitfalls to implement home-based telework in ways that avoid negative consequences when solving these dilemmas. A specific focus is on the role of law and jurisdiction. Finally, we discuss solutions for a successful implementation and point to existing gaps at the levels of the legal, institutional and informal regulation of home-based telework.
Die Elternschaft scheint heute von einem weitgehend selbstverständlichen Lebensinhalt zu einer geplanten Lebensentscheidung geworden zu sein. Zu den Voraussetzungen für Familiengründung und -planung zählen die individuell und haushaltsbezogen zur Verfügung stehenden Ressourcen. Sie sind maßgeblich dafür, inwieweit die mit einer Elternschaft zeitlich oder materiell konkurrierenden Lebensziele gegebenenfalls dennoch weiter verfolgt werden können, bzw. wie die mit einer Elternschaft verbundenen materiellen Einbußen bis hin zu existentiellen Risiken aufgefangen werden können. Der vorliegende Beitrag fragt vor diesem Hintergrund nach den Auswirkungen unterschiedlicher Erwerbs- und Karriereverläufe beim Übergang in eine Elternschaft bei Männern an Hand der Daten des Familiensurveys 2000. In modernen Arbeitsgesellschaften stellt die Integration ins Erwerbsleben eine Schlüsselkomponente der Lebensführung dar. Sie beansprucht einerseits einen erheblichen Teil des gesamten Zeitvolumens und Engagements und steuert andererseits in entscheidendem Maße den ungleichenZugang zu knappen Ressourcen. Die Autoren untersuchen daher die Frage, in welcher Weise sich diese Determinanten auf den Übergang zu einer Elternschaft auswirken. Die Studie zeigt insgesamt, dass sich die "normativen Lebensentwürfe" von Männern und Frauen erheblich unterscheiden, wobei sich die "Vereinbarungsproblematik" für Frauen wesentlich schärfer darstellt. (ICA2). Die Untersuchung enthält quantitative Daten. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 2000 bis 2000.
Erwerbsverläufe und berufliche Mobilität -- Berufsverläufe im Transformationsprozeß -- Erwerbsverläufe in Ostdeutschland und ihre Auswirkungen auf das Wohlbefinden -- Erwerbsverläufe und soziale Mobilität von Frauen und Männern in Ostdeutschland: Makrostrukturelle Umbrüche und Kontinuitäten im Lebensverlauf -- Der Elitenimport nach Ostdeutschland. Transformationstypen und Veränderungen in der Elitenrekrutierung -- Existenzgründungen in Ostdeutschland: Ein erfolgreicher Weg aus der Arbeitslosigkeit? -- Ungleichheiten und institutionelle Rahmenbedingungen im ostdeutschen Transformationsprozeß. Ein Diskussionsbeitrag -- The Polish Experience: From Nomenklatura to Where? Occupational Trajectories of State-Socialist Managers under Conditions of Systemic Change: Poland 1988–1993 -- Einkommensmobilität -- Die Entwicklung der Einkommensverteilung in den neuen Bundesländern seit der Wende -- Aufsteiger und Absteiger in der ostdeutschen Einkommensverteilung: 1989–1993 -- Erwerbsverläufe und berufliche Mobilität -- Alltag im Umbruch? Alltägliche Lebensführung und berufliche Veränderung in Ostdeutschland -- Demokratieverständnis zwischen Euphorie und Ernüchterung: Eine Thüringer Fallstudie, 1992–95 -- Wendeschicksale nach 1989 und ihr Zusammenhang mit Kontrollüberzeugungen, Kontrollstrategien und dem Selbstwertgefühl -- Geht es abwärts oder geht es aufwärts? Zum Ertrag von Empirie und Theorie -- Sozio-ökonomische Transformation und Interessenvertretung -- Von der realsozialistischen zur sozialstaatlichen Struktur der sozialen Ungleichheit. Umbrüche im ostdeutschen Ungleichheitsgefüge -- Von der geschlossenen zur offenen Gesellschaft? Ostdeutsche Erwerbsverläufe im Spiegel von Umfrageergebnissen -- Zwei Geschwindigkeiten in Ost- und Westdeutschland -- Lebensverläufe und Transformation in Ostdeutschland — eine Zwischenbilanz -- Autorenverzeichnis.
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