Das Moment der Opposition gehört zu den Grundmerkmalen des Exils, beschreibt aber nur einen Aspekt seiner – erzwungenen oder eben freiwilligen – Notwendigkeit, in der sich Schriftsteller und Künstler, Juristen und Handwerker, Juden und Christen zu allen Zeiten gleichermaßen begegneten. Im Übrigen bleibt zu beachten, dass ebenso wenig wie von einer einheitlichen liberalen Gegenbewegung zum Metternich'schen System in ganz Deutschland die Rede von einer nur annähernd geschlossen auftretenden Opposition im Vormärz sein kann; eine solche konnte sich unter den politischen Bedingungen der Nachkriegsära nicht herausbilden. Opposition im Vormärz erstreckte sich bis in die zwischen konservativer Orthodoxie und innerkirchlichem Liberalismus zerrissenen Kirchen hinein, in denen liberale Gegenströmungen wie die "Lichtfreunde" und die "Deutschkatholiken" das Staatskirchentum der Amtskirchen in Frage stellten und so von hier aus die Revolution vorbereiteten. Ebenfalls nur eine der vielen Facetten des Exils erfasst die Koppelung des Begriffs an die Literatur, auch wenn die Erfahrung von Verfolgung und Vertreibung die Geschichte des geschriebenen Wortes seit der Antike begleitet.
Der Aufsatz behandelt die deutschsprachige Literatur Osteuropas und deren Rezeption in Deutschland. Der deutsch-polnische Vertrag eröffnet mit dem Hinweis auf die Brückenfunktion der Minderheiten neue Perspektiven. Schien es bisher so, als handle es sich bei den deutschsprachigen Schriftstellern im östlichen Europa um letzte, zum Untergang bestimmte Überbleibsel einer einstmals blühenden literarischen Region, so wird in dem Beitrag gefragt, ob den deutschsprachigen Literaturen nun in verstärktem Maß eine bislang nicht ausgeschöpfte Mittler- und Brückenfunktion zwischen den Völkern zukommt. (ICA)
Angestoßen und beschleunigt durch eine Reihe von Emanzipationsbewegungen, an deren Anfang der bürgerliche Liberalismus mit seinem Kampf um Gleichberechtigung und Rechtsgleichheit in einer noch zu schaffenden Staatsbürgergesellschaft steht, verändern sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in entscheidender Weise die Spielregeln politischer Theorie und Praxis. Die Vielfalt der sich in ganz divergenten Bereichen (Universitäten, Straßen, Fabriken, Literatur, Theater etc.) ereignenden und von jeweils unterschiedlichen Akteuren getragenen Interventionen macht es notwendig, sowohl liberale, demokratische, republikanische und frühsozialistische als auch konservative Positionen genauer innerhalb der zeitgenössischen religiösen, sozialen, philosophischen und staatstheoretischen Debatten über Institutionen, Gesetz, Recht und Ordnung zu verorten. Das setzt voraus, das Feld der Politik in seiner Heterogenität als eines komplexer Transfervorgänge - vom Sozialen ins Symbolische (Theorie) und vom Symbolischen ins Soziale (Praxis) - ernst zu nehmen und von hier aus die gewohnten Operationen der Unterscheidung (gute vs. schlechte Staatsform) und mit ihnen die Funktion und Bedeutung politischer Kunst noch einmal auf den Prüfstand zu stellen.
Preliminary Material /Norbert Otto Eke , Lioba Foit , Timo Kaerlein and Jörn Künsemöller -- Logiken strukturbildender Prozesse. Automatismen /Norbert Otto Eke , Lioba Foit , Timo Kaerlein and Jörn Künsemöller -- Automatismen /Hannelore Bublitz -- Listen und Ranken. Zur medialen Strukturierung des Internets /Ralf Adelmann -- Una decisione con divisa da tutte? Soziale und diskursive Dynamiken am Beispiel der italienischen Frauenbewegung "Se non ora quando" /Marion Näser-Lather -- Automatismen der Begriffsgeschichte. Der "Klon" und seine Metamorphosen /Roman Marek -- Automatismen sind Modelle mehrdimensionaler Statistik /Jörn Künsemöller -- Eine gegebene Struktur wird unter Umständen vorschnell auf das Wirken von Automatismen zurückgeführt. Dadurch entstehen blinde Flecken bei der Suche nach erklärenden Variablen und die Forschung droht selbst zum Automatismus zu werden /Timo Kaerlein -- Verschiebungen an der Grenze zwischen Hardware und Software /Marco Platzner and Christian Plessl -- Automatismen zur Strukturbildung und Selbst-Organisation in verteilten Systemen /Torben Weis and Christopher Boelmann -- Automatismen in einem verteilten System: Das Beispiel Bitcoin /Dominik Leibenger and Christoph Sorge -- Auch eine kritische Automatismen-Forschung kann eigene Automatismen nicht vermeiden, da sie unvermeidliche Bedingung von Erkenntnisproduktion sind /Christian Köhler -- Schattenkonten. Ordnungspraktiken des Trennens und der Reduzierung von Komplexität können zu unerwarteten Automatismen der Herausbildung heterogener Strukturen und zu Komplexitätssteigerungen führen /Martin Müller -- "Maschinenförmiges Verhalten" ist für menschliche Kulturen "das wesentliche Element des Überlebens" (Leroi-Gourhan) /Hartmut Winkler -- "Weltgeschichtliche Totenbeschwörung". Der Akt der Wiederholung und die Macht des Anachronismus in Geschichte und Literatur /Friedrich Balke -- "Ihr drängt euch zu". Inszenierungen mnemonischer Automatismen und epiphanischen Erscheinens /Norbert Otto Eke -- Wiederholung bzw. Ähnlichkeit in der (Sprach-)Kunst als sinnstiftende formale Selbstreferenz /Werner Wolf -- Der Künstler als "Apparat" und "Maschine" – Das Beispiel Paul Cézanne /Inga Lemke -- Es gibt Kulturtechniken, die eine Nähe zum Unbewussten aufweisen. So ist beispielsweise das Kochen eingebunden in weitreichende Prozesse und Strukturen, die sich als Automatismen beschreiben lassen /Doreen Hartmann and Monique Miggelbrink -- Die epistemologische Problematik (einer Historisierung) von Automatismen steht im Horizont eines modernen Geschichtsverständnisses /Matthias Koch -- Abbildungsnachweise /Norbert Otto Eke , Lioba Foit , Timo Kaerlein and Jörn Künsemöller -- Über die Autorinnen und Autoren /Norbert Otto Eke , Lioba Foit , Timo Kaerlein and Jörn Künsemöller.
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