Der Autor untersucht die Werte als Kompetenzkerne im Rahmen eines ganzheitlichen Kompetenzmodells. Im Rahmen der Selbstorganisationstheorie sieht er Werte als Ordner, die das Handeln Vieler in einem System gestalten und ihm eine Richtung geben. Damit Werte handlungswirksam werden, müssen sie durch das Nadelöhr der individuellen Interiorisation. [Es] ... besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass Kompetenzen prinzipiell nicht in Formen der traditionellen Wissensvermittlung weitergegeben werden können. Vielmehr sei dazu unabdingbar eine emotionale Labilisierung notwendig, ohne die kein handlungswirksames Lernen und Umlernen von Werten möglich wäre. Weiterhin vermittelt der Autor die für Pädagogen wohl eher unangenehme Botschaft, dass emotionale Labilisierung in den wenigsten Fällen freundlich-freudige Prozesse sind. (DIPF/Orig.).
Welche sozialen Werte eine Nation für sich reklamiert, ist eher ihrem politischen System als ihrer nationalen Kultur zuzuschreiben. So konnten sich nationale Kulturunterschiede eher in den marktwirtschaftlichen westlichen als in den administrativen östlichen Systemen auswirken. Vor diesem Hintergrund wird gefragt: (1) "Wie hängt der Kulturbegriff mit dem des Wertes zusammen?"; (2) "Wie sind ethische, politische und nationale Werte aufeinander bezogen?"; (3) "Wie verhalten sich soziale und individuelle Werte zueinander?" Dies umfaßt soziale Wertvorstellungen ebenso wie individuelle Werthaltungen. Sie werden historisch-genetisch und strukturell-funktionell charakterisiert. Grundlegene Wertformen und Wertkomponenten werden unterschieden, als Dimensionen von Kultur interpretiert und unter dem Gesichtspunkt der Interkulturalität verglichen. Aus dem Subjekt und dem Objekt der Wertung, aus ihren Maßstäben und Grundlagen usw. wird mittels mengentheoretischen Symbolisierungen nach Iwin eine Werteformel entwickelt und interkulturell erweitert. So werden die Bedingungen für "gelebte Interkulturalität" benannt. Als Beispiel für die Aneignung kulturell fremder Werte wird die deutsche Vereinigung angeführt. (prf)
In: IGW-Report über Wissenschaft und Technologie in den neuen Bundesländern sowie mittel- und osteuropäischen Ländern: Analysen, Berichte, Kommentare, Dokumente, Tagungshinweise, Band 6, Heft 1, S. 19-32
Die philosophische Reflexion psychologischer Erkenntnisse hat in Deutschland eine lange und fruchtbare Tradition. Der Beitrag versucht aufzuzeigen, daß auch in der DDR nach 1945 das Gedankengut der aus Deutschland vertriebenen Psychologen wiederbelebt wurde. Es habe zwar eine zunehmende Ideologisierung der Psychologie und Ausgrenzung "bürgerlicher" Ansätze gegeben. Beim 22. Internationalen Psychologiekongress 1980 in Leipzig sei aber eine durchaus positive Bilanz gezogen worden. Arbeitspsychologie, Sozialpsychologie, Entwicklungspsychologie hätten internationales Niveau erreicht, sagt der Autor. Der Beitrag gibt einen Überblick über die in der DDR entstandenen fachphilosophischen Beiträge zur Psychologie und beschreibt in einzelnen Abschnitten die Zeit von 1952-1961 als "Frühling der Philosophie" in der DDR, dann die Zeit 1961-68, in der die Kybernetik Mode wurde, die Zeit 1968-75 als "zweiten Frühling", die Phase 1975-85 als Zeit verschärfter ideologischer Auseinandersetzungen und die Zeit der Perestroika 1985-89. (pka)
In: IGW-Report über Wissenschaft und Technologie in den neuen Bundesländern sowie mittel- und osteuropäischen Ländern: Analysen, Berichte, Kommentare, Dokumente, Tagungshinweise, Band 4, Heft 4, S. 17-26
Der Beitrag befaßt sich mit dem Werteschock in Ostdeutschland, der das gesellschaftliche Gefüge erschüttert und die Neukonstituierung der geistigen Arbeit schwierig macht. Ziel ist es, die Interdependenz werttheoretischer Strukturen von Wissenschaftsdynamik und Gesellschaftsdynamik herauszuarbeiten und am Beispiel dieser Wendesituation zu verfolgen. Es wird gezeigt, daß es sich bei der gegenwärtigen Gesellschaftsdynamik in der DDR um eine Übergangsdynamik von einem quasimechanisch gelenkten, außendeterminierten zu einem selbstorganisierten, innendeterminierten System handelt. Den unterschiedlichen Systemtypen entsprechen fundamentale soziokulturelle Unterschiede, die es herauszufinden gilt. Beim Übergang kommt es dann zu einer Wertewende, die werttheoretisch zu erfassen ist. Insbesondere spielt die Inkommensurabilität alter und neuer Wertungen eine entscheidende Rolle bei der Dynamisierung, aber auch bei der Labilisierung des Gesellschaftssystems. Mehr als andere Wissenschaften können die Geisteswissenschaften und Sozialwissenschaften helfen, den durch die Wende ermöglichten Transformationsprozeß mit Hilfe werttheoretischer Überlegungen zur Analyse der gegenwärtigen Gesellschaftsdynamik in der DDR zu erfassen und Schlußfolgerungen für die Wissenschaftsdynamik zu formulieren. Das werttheoretische Ergebnis aus den Überlegungen lautet: Möglichst schnell möglichst viele möglichst eindeutige und individuell erlebbare Entscheidungssituationen schaffen, die zur "positiven Inferiorisation" neuer, zukunftsadäquater Wertungen führen. (ICA)
1. Was sind Wertungen und Werte - warum sind sie heute wichtiger denn je (Grundlagen) -- 2. Wissen contra Werte – verfeindete Geschwister (Wertestruktur) -- 3. Wahre Werte – ein Widerspruch in sich (Werteadäquatheit) -- 4. Ewige Werte – eine trügerische Hoffnung (Werteevolution) -- 5. Unvergleichliche Werte – Frauen- und Vaterlandsliebe (Werteinkommensurabilität) -- 6. Gezielte Werteentwicklung – die Achse des Guten (Werteinteriorisation) -- 7. Politische Werteduelle – wertestrukturierte Realitäten (politische Werte) -- 8. Ethische Politik – Ideal oder Chimäre (ethische Werte) -- 9. Werteorientierte Wirtschaft – mögen oder brauchen (Nutzenwerte) -- 10. Wertediät – Genuss, leicht werteüberlagert (Genusswerte) -- 11. Ein Wertekompass – Orientierung in der Wertegesellschaft (Werteorientierung) -- 12. Unsere wertende Wertesicht.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
In der heutigen stark wettbewerbsorientierten Arbeitspraxis besteht vielfach der Wunsch nach einem sicheren und einfach zu handhabenden Verfahren zum Erkennen und Entwickeln von Kompetenzen. Die Verfahrenssysteme KODE® und KODE®X bieten hier ein einheitliches Modell zur Messung von Kompetenzen, das seit 1999 von einer Vielzahl von BeraterInnen und TrainerInnen erfolgreich angewendet wird. Nach "Kompetenzen erkennen, bilanzieren und entwickeln" beschäftigt sich mit diesem Buch nun ein zweiter Praxisband mit den Erfahrungen und Weiterentwicklungen innerhalb dieser Systeme. Das gemeinsame Anliegen der Autoren sind handhabbare und wirkungsvolle OE/PE-Instrumente und -Ergebnisse sowie ein Brechen mit erstarrten Human-Resource-Management-Praktiken. Das Buch wendet sich somit vor allem an Führungskräfte, PersonalentwicklerInnen, BeraterInnen und TrainerInnen, die von der Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels im Human Ressource Management hin zu einem dynamischen Kompetenzmanagement überzeugt sind.Es werden vielfältige Anwendungsbeispiele und neue methodische Vorstöße insbesondere im Rahmen des interkulturellen Kompetenzmanagements sowie des Wertemanagements vorgestellt.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext: