Vor dem Hintergrund der neuen integrierten EU-Meerespolitik wird eine Methode diskutiert, um Vorrangflächen für die Fischerei zu bestimmen. ; A method is discussed to indicate principal areas for fisheries in the light of recent developments in European policies for the future development of marine offshore resources
Environmental policies employ metaphoric objectives such as ecosystem health, resilience and sustainable provision of ecosystem services, which influence corresponding sustainability assessments by means of normative settings such as assumptions on system description, indicator selection, aggregation of information and target setting. A heuristic approach is developed for sustainability assessments to avoid ambiguity and applications to the EU Marine Strategy Framework Directive (MSFD) and OSPAR assessments are presented. For MSFD, nineteen different assessment procedures have been proposed, but at present no agreed assessment procedure is available. The heuristic assessment framework is a functional-holistic approach comprising an ex-ante/ex-post assessment framework with specifically defined normative and systemic dimensions (EAEPNS). The outer normative dimension defines the ex-ante/ex-post framework, of which the latter branch delivers one measure of ecosystem health based on indicators and the former allows to account for the multi-dimensional nature of sustainability (social, economic, ecological) in terms of modeling approaches. For MSFD, the ex-ante/ex-post framework replaces the current distinction between assessments based on pressure and state descriptors. The ex-ante and the ex-post branch each comprise an inner normative and a systemic dimension. The inner normative dimension in the ex-post branch considers additive utility models and likelihood functions to standardize variables normalized with Bayesian modeling. Likelihood functions allow precautionary target setting. The ex-post systemic dimension considers a posteriori indicator selection by means of analysis of indicator space to avoid redundant indicator information as opposed to a priori indicator selection in deconstructive-structural approaches. Indicator information is expressed in terms of ecosystem variability by means of multivariate analysis procedures. The application to the OSPAR assessment for the southern North Sea showed, that with the selected 36 indicators 48% of ecosystem variability could be explained. Tools for the ex-ante branch are risk and ecosystem models with the capability to analyze trade-offs, generating model output for each of the pressure chains to allow for a phasing-out of human pressures. The Bayesian measure of ecosystem health is sensitive to trends in environmental features, but robust to ecosystem variability in line with state space models. The combination of the ex-ante and ex-post branch is essential to evaluate ecosystem resilience and to adopt adaptive management. Based on requirements of the heuristic approach, three possible developments of this concept can be envisioned, i.e. a governance driven approach built upon participatory processes, a science driven functional-holistic approach requiring extensive monitoring to analyze complete ecosystem variability, and an approach with emphasis on ex-ante modeling and ex-post assessment of well-studied subsystems.
Dieser Bericht stellt ein Bewertungsverfahren für die nationalen Indikatoren der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) vor, welche fischökologische Aspekte der Meeresumwelt oder die Auswirkungen von Fischerei erfassen sollen. Die Bewertung der MSRL-Indikatoren wurde vorgenommen, um den derzeit noch stattfindenden Auswahlprozess und die Operationalisierung der Indikatoren durch eine fachliche Einschätzung zu unterstützen. Es wurden insgesamt 23 MSRL-Indikatoren nach einem international erprobten Bewertungssystem gegen 15 Kriterien bewertet. Diese Kriterien berücksichtigten die Datenqualität, die Management-Praktikabilität und die konzeptionellen Qualitäten jedes Indikators. Die 15 Kriterien erlaubten somit eine genauere Betrachtung möglicher Defizite und die gezielte Erarbeitung von Empfehlungen zur Verbesserung der vorgestellten Indikatoren. Die exemplarische Bewertung durch die sieben Thünen-Expertinnen und -Experten zeigte, dass Indikatoren aus dem Fischereimanagement und den fischereiwissenschaftlichen Forschungsreisen grundsätzlich sehr gut bewertet wurden. Dies liegt daran, dass viele Indikatoren aus dem Fischereimanagement schon seit Jahrzehnten etabliert sind, als wissenschaftlich abgesichert gelten, sowie einen hohen Grad internationaler Abstimmung und eine relativ gute Datengrundlage aufweisen. Die Bewertungen von Indikatoren zu dem Zustand von Nahrungsnetzen oder benthischen Lebensräumen, sowie der Beifangintensitäten von Seevögeln und Meeressäugetieren wurden als schlechter eingeschätzt. Dies lag zum einen an der bisher mangelhaften Festlegung von Zielvorgaben (benthische Lebensräume), unzureichenden bzw. unpräzisen technischen Beschreibungen der Indikatoren und ihrer Messgrößen (Nahrungsnetze), sowie fehlender internationaler Abstimmung (Nahrungsnetze & benthische Lebensräume). Für Beifänge von Seevögeln und Meeressäugetieren fiel die Bewertung aufgrund der geringen Datenverfügbarkeit negativ aus. Um die Indikatoren mit schlechter Bewertung zu operationalisieren, sollte die technische Entwicklung auf internationaler Ebene vorangetrieben (Nahrungsnetze) und die Datengrundlagedurch intensiviertes Monitoring verbessert werden (benthische Lebensräume, Beifangindikatoren). Ein wesentlicher Teil der ausstehenden Arbeiten betrifft Bewertungsmethoden, sowie Bestimmung und Festlegung von Grenz- bzw. Zielwerten. Zwar liegen für viele Indikatoren Bewertungrschläge aus der wissenschaftlichen Literatur vor, es bedarf aber einer finalen politischen Abstimmung.
Dieser Bericht stellt ein Bewertungsverfahren für die nationalen Indikatoren der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) vor, welche fischökologische Aspekte der Meeresumwelt oder die Auswirkungen von Fischerei erfassen sollen. Die Bewertung der MSRL-Indikatoren wurde vorgenommen, um den derzeit noch stattfindenden Auswahlprozess und die Operationalisierung der Indikatoren durch eine fachliche Einschätzung zu unterstützen. Es wurden insgesamt 23 MSRL-Indikatoren nach einem international erprobten Bewertungssystem gegen 15 Kriterien bewertet. Diese Kriterien berücksichtigten die Datenqualität, die Management-Praktikabilität und die konzeptionellen Qualitäten jedes Indikators. Die 15 Kriterien erlaubten somit eine genauere Betrachtung möglicher Defizite und die gezielte Erarbeitung von Empfehlungen zur Verbesserung der vorgestellten Indikatoren. Die exemplarische Bewertung durch die sieben Thünen-Expertinnen und -Experten zeigte, dass Indikatoren aus dem Fischereimanagement und den fischereiwissenschaftlichen Forschungsreisen grundsätzlich sehr gut bewertet wurden. Dies liegt daran, dass viele Indikatoren aus dem Fischereimanagement schon seit Jahrzehnten etabliert sind, als wissenschaftlich abgesichert gelten, sowie einen hohen Grad internationaler Abstimmung und eine relativ gute Datengrundlage aufweisen. Die Bewertungen von Indikatoren zu dem Zustand von Nahrungsnetzen oder benthischen Lebensräumen, sowie der Beifangintensitäten von Seevögeln und Meeressäugetieren wurden als schlechter eingeschätzt. Dies lag zum einen an der bisher mangelhaften Festlegung von Zielvorgaben (benthische Lebensräume), unzureichenden bzw. unpräzisen technischen Beschreibungen der Indikatoren und ihrer Messgrößen (Nahrungsnetze), sowie fehlender internationaler Abstimmung (Nahrungsnetze & benthische Lebensräume). Für Beifänge von Seevögeln und Meeressäugetieren fiel die Bewertung aufgrund der geringen Datenverfügbarkeit negativ aus. Um die Indikatoren mit schlechter Bewertung zu operationalisieren, sollte die technische Entwicklung auf internationaler Ebene vorangetrieben (Nahrungsnetze) und die Datengrundlagedurch intensiviertes Monitoring verbessert werden (benthische Lebensräume, Beifangindikatoren). Ein wesentlicher Teil der ausstehenden Arbeiten betrifft Bewertungsmethoden, sowie Bestimmung und Festlegung von Grenz- bzw. Zielwerten. Zwar liegen in vielen Fällen Bewertungsvorschläge aus der wissenschaftlichen Literatur vor, es bedarf aber einer finalen politischen Abstimmung.
The principal objective of sites selected as part of Natura 2000 is to achieve or maintain a favourable conservation status of habitats and species named in the EU Birds and Habitats directives. In the German exclusive economic zone, the habitat types protected by this legislation are sandbanks and reefs; protected species include marine mammals, seabirds, and specific migratory fish species. The ICES project Environmentally Sound Fishery Management in Protected Areas (EMPAS) aims to answer two questions: (i) To what extent do specific fishing activities significantly threaten attainment of the conservation objectives of the Natura 2000 sites? (ii) What management measures would reduce these conflicts and how effective would they be at helping to ensure the favourable condition of these sites? Assessments of fishing impacts on Natura 2000 sites require basic data on the conservation status of individual habitats and species, as well as data for fine-scale distributions of ongoing fishing activities. This paper describes and discusses the process used by the EMPAS project in developing fishery-management plans for each Natura 2000 site in German offshore waters.
In der vorliegenden Stellungnahme setzt sich das Thünen-Institut mit der Frage auseinander, wie sich wichtige Strategiepapiere, die die EU-Kommission und die Bundesregierung im zurückliegenden Jahr veröffentlicht haben, voraussichtlich auf Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei auswirken werden. Im Einzelnen handelt es sich um: Green Deal, Farm-to-Fork-Strategie, Biodiversitätsstrategie 2030, Aktionsprogramm Insektenschutz. Die Strategiepapiere sind zumeist vage formuliert und lassen hinsichtlich der jeweils erforderlichen Politikmaßnahmen einen weiten Interpretationsspielraum zu. Eine solide quantitative Politikfolgen-abschätzung ist somit nicht möglich, denn deren Ergebnisse hingen von zahlreichen (spekulativen) Annahmen über konkrete Politikmaßnahmen ab. Außerdem weisen die Papiere erhebliche thematische Überschneidungen auf, d. h. ein und dasselbe Themenfeld (z. B. Klimaschutz, Biodiversität) wird in mehreren Strategiepapieren adressiert. Vor diesem Hintergrund beschränkt sich die vorliegende Stellungnahme darauf, für die Gesamtheit der Strategien qualitativ abzuschätzen, wie sich bestimmte Themenfelder voraussichtlich entwickeln werden, sofern die Politik die in den Strategien deklarierten Ziele mit bestimmten Maßnahmen (Politikoptionen) verfolgen wird. Aus dieser Diskussion der verschiedenen Politikoptionen werden Empfehlungen an die Politik abgeleitet.
In der vorliegenden Stellungnahme setzt sich das Thünen-Institut mit der Frage auseinander, wie sich wichtige Strategiepapiere, die die EU-Kommission und die Bundesregierung im zurückliegenden Jahr veröffentlicht haben, voraussichtlich auf Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei auswirken werden. Im Einzelnen handelt es sich um: Green Deal, Farm-to-Fork-Strategie, Biodiversitätsstrategie 2030, Aktionsprogramm Insektenschutz. Die Strategiepapiere sind zumeist vage formuliert und lassen hinsichtlich der jeweils erforderlichen Politikmaßnahmen einen weiten Interpretationsspielraum zu. Eine solide quantitative Politikfolgen-abschätzung ist somit nicht möglich, denn deren Ergebnisse hingen von zahlreichen (spekulativen) Annahmen über konkrete Politikmaßnahmen ab. Außerdem weisen die Papiere erhebliche thematische Überschneidungen auf, d. h. ein und dasselbe Themenfeld (z. B. Klimaschutz, Biodiversität) wird in mehreren Strategiepapieren adressiert. Vor diesem Hintergrund beschränkt sich die vorliegende Stellungnahme darauf, für die Gesamtheit der Strategien qualitativ abzuschätzen, wie sich bestimmte Themenfelder voraussichtlich entwickeln werden, sofern die Politik die in den Strategien deklarierten Ziele mit bestimmten Maßnahmen (Politikoptionen) verfolgen wird. Aus dieser Diskussion der verschiedenen Politikoptionen werden Empfehlungen an die Politik abgeleitet.