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World Affairs Online
In: Bourdieus Erben: gesellschaftliche Elitenbildung in Deutschland und Österreich, S. 41-54
Der Autor greift einige Forschungsbefunde aus dem Buch "Die feinen Unterschiede" von Pierre Bourdieu auf und setzt sich mit diesen mit Blick auf heutige Problemstellungen kritisch auseinander. Gegenstand seiner kursorischen Ausführungen sind unter anderem die Beziehung zwischen Körpergröße und Sozialstruktur, der "platonische Bias" in Philosophie und Soziologie, die inneren (Habitus) und äußeren (Hexis) Haltungen, die Einverleibung und Nachahmung von Handlungen anderer (Mimesis), die Bedeutung von Körperhaltungen und Gefühlen, die politische "Gymnastik der Herrschaft", die Rolle des Geschmacks als eine Dimension des Habitus sowie die feinen und geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Konkurrenz der Lebensstile. (ICI)
In: Bourdieus Erben: gesellschaftliche Elitenbildung in Deutschland und Österreich, S. 55-67
Der Philosoph Pierre Bourdieu hat nach Ansicht des Autors eher zufällig den Weg zur Soziologie gefunden, denn er schöpfte aus dem großen Fundus philosophischer Traditionen "Mesalliancen zwischen den Begriffen" aus unterschiedlichen Theorie-Kontexten. So ist Bourdieu kaum einer bestehenden Schule zuzuordnen und sein Anliegen ist vor allem "philosophische Feldarbeit", die das Soziale, die Geschichte und den Körper nicht leugnet. Der Autor diskutiert in seinen thesenhaften Anmerkungen zum Werk Bourdieus u.a. folgende Themen: die Kapitalsorten als "Verfügungsmacht im Rahmen eines Feldes", die Vernetzung und das Sozialkapital als neue Hoffnungsquellen für Aufsteiger, das symbolische Kapital der Reputation, das eigentümliche Nebeneinander wissenschaftlicher Status- und Hierarchiesysteme, die kumulative Bevorteilung von Akteuren in hohen Positionen durch den "Matthäus-Effekt" (Robert K. Merton) sowie die soziale Ungleichheit in Forschungsorganisationen und bei der Vergabe von Nobelpreisen. (ICI)
Technische Errungenschaften sind Gegenstand heftiger politischer, sozialer, weltanschaulicher Auseinandersetzungen. Während die Gegner nicht selten Horror-Szenarien ausmalen, entwickeln die Protagonisten neuer Technologien Techno-Utopien als Sozial-Utopien: Sie versuchen vielfältigste soziale, ökonomische etc. positive Effekte bei Einführung, Weiterentwicklung, massenhafter Verbreitung der von ihnen forcierten neuen Technologie glaubhaft zu machen und versichern für gewöhnlich, daß die - eingestandenermaßen - bei dieser Technologie ungelösten Probleme mit Sicherheit in absehbarer Zeit gelöst werden könnten ("Techno-Optimismus"). Auch mit der Entwicklung der Computer- bzw. digitalen Informationstechnologien sind von Anbeginn an vielfältigste Hoffnungen bzw. positive Inaussichtstellungen verbunden worden. Computern, Datenbanken, Expertensystemen, Computernetzen wurden und werden Potentiale zur Demokratisierung gesellschaftlicher Strukturen, zur Aufhebung der Machtgefälle zwischen Mann und Frau, Stadt und Land, Metropole und Provinz, Erster und Dritter Welt, zur umgehenden und mühelosen Bereitstellung des "Wissens der Menschheit" an jeden an ein Computernetz angeschlossenen Benützer, die erfolgreiche Bekämpfung der Überbevölkerung u.v.a. m. zugeschrieben. Weniger bekannt (weil diesbezüglich im "Windschatten" der heftiger diskutierten Gentechnologie) ist, daß diverse Autoren mit der Weiterentwicklung der Computer- bzw. digitalen Technologien auch die Unsterblichkeit der Menschen bzw. ihre Wiedererweckung von den Toten verbinden. Zwei dieser (verwandten) Techno-Utopien sollen skizzenhaft vorgestellt werden: Hans Moravecs "Mind Children" und Frank J. Tiplers "Physik der Unsterblichkeit". Dabei geht es nicht um die formal-, natur- bzw. ingenieurwissenschaftliche Haltbarkeit dieser beiden Szenarien, welche sich als wissenschaftlich seriöse Modelle der künftigen Entwicklung verstehen, sondern um ihre weltanschaulichen Konnotationen. Welche Sehnsüchte werden mit diesen Techno-Utopien angesprochen, welche Ideologien propagiert?
BASE
In: Innovation: the European journal of social sciences, Band 1, Heft 4-5, S. 677-688
In: Symbolische Anthropologie der Moderne: Kulturanalysen nach Clifford Geertz, S. 7-50
Der Einführungsaufsatz zu dem Sammelband zu Perspektiven der Symbolischen Anthropologie, wie sie exemplarisch von Geertz entwickelt wurden, faßt die Schwerpunkte des Buches zusammen: Diskutiert werden die Leistungsfähigkeit und der besondere Anspruch der symbolischen Anthropologie anhand konkreter Kontexte wie qualitativer Sozialforschung, Sprache und "Kunst der Unvoreingenommenheit" in der Ethnographie, Rhetorik von Täuschung und Betrug, sowie der Poetik der Macht. Sie bilden das Fundament für Versuche dichter Beschreibungen von Teilwelten modernen Lebens: Arbeit in ihren kulturellen Bedeutungen, Symbolstrategien des Schenkens, digitale Hahnenkämpfe, Körperbilder 'moderner Wilder' (Punks, Skins, Hooligans). Ungleichzeitigkeiten der Moderne spiegeln sich in Beiträgen zu Spannungsfeldern um vormoderne Enklaven: traditionelle religiöse Symbole in modernen Institutionen, magische Sinnstrukturen als Stütze moderner Lebensführung, Widerstände gegen Modernisierungsverluste. (pra)
In: Das symbolische Kapital der Lebensstile: zur Kultursoziologie der Moderne nach Pierre Bourdieu, S. 7-30
In dem einleitenden Beitrag des Sammelwerkes wird auf die Bedeutung Pierre Bourdieus als "Schlüsselautor" für die Kulturtheorie und Kulturforschung hingewiesen und es werden die durch Bourdieu angeregten Fragestellungen zur Kultursoziologie der Moderne skizziert (Lebensstilkonzept, Lebensstile und soziale Ungleichheit). Nach einer Vorstellung der Themen und Beiträge des Sammelwerkes (Lebensstile als symbolische Dimensionen sozialen Handelns, "Eigensinn" sozialer Mentalitäten und Milieus in der "pluralistischen Klassengesellschaft"?, Medien als Kolporteure und Konstrukteure von Lebensstilen, der Distinktionswert der Dinge, die Dialektik von traditionellen und "modernen" Lebensstilen) wird ein Fazit gezogen: Die theoretisch-empirischen Einsichten Bourdieus bilden nach wie vor einen höchst brauchbaren Gesamtrahmen, in den zahllose Theorien, Konzepte und Befunde geringerer Reichweite sinnvoll eingefügt werden können. Insbesondere die deskriptiven und explanatorischen Potentiale verwandter Konzepte und Befunde sollten im Sinne einer umfassenden Gesamtsynthese, einer gemeinsamen Arbeit am "kulturtheoretischen Paradigma" genutzt werden. (ICD)
Philosoph, politischer Intellektueller und Kultursoziologe. Das Werk Pierre Bourdieus ist umfangreich und vielseitig. Das Handbuch erschließt die Quellen und Bezugspunkte und erläutert die wesentlichen Begriffe, Schriften und Rezeptionszusammenhänge. Die Bourdieuschen Begriffe (z.B. Habitus , Distinktionsgewinn oder symbolisches Kapital ) wurden innerhalb verschiedenster Wissenschaften angewandt. Ihre Analyse schärft den Blick für unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten seines Gesamtwerks
In: Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 122
In: Grenzenlose Gesellschaft? Bd. II/2 Ad-hoc-Gruppen, Foren, S. 100-102
In: Das symbolische Kapital der Lebensstile: zur Kultursoziologie der Moderne nach Pierre Bourdieu, S. 193-206
Der Autor untersucht die Diffundierung des sadistisch-masochistischen Zeichen- und Symbolsystems im volkskulturellen Medienalltag. Die Publikationsflut zur Algophilie (der Erotik der Qualen, Schmerzen, Unterdrückung, Unterwerfung) wird im Anschluß an Foucault und Sartre interpretiert. Im Sinne Foucaults wird in der algophilen Medienpräsenz das Eindringen des öffentlichen Diskurses in einen weiteren Bereich des Sexuellen gesehen. Die kleine, selbst wieder in sich ausdifferenzierte, Lebenswelt der Algophilen stellt eine der vielen Teil- und Subkulturen unserer hochgradig ausdifferenzierten Gesellschaft dar. Darauf aufbauend interpretiert der Autor das Interesse an Algophilie als "ästhetischen und damit spielerischen Ausdruck der gesellschaftlichen Suche nach neuen Distinktionsformen." Sartre folgend werden in "Sadismus" und "Masochismus" eigenständige erotische Orientierungen gesehen. Sadismus und Masochismus sind keine komplementären Phänomene. Während der Masochist ein Akteur ist, der versucht, seine Subjektivität aufzugeben, indem er sie in der Subjektivität des anderen aufgehen läßt, genießt es der Sadist, "seine Fleischwerdung und damit die Auslieferung an das Fleisch des anderen zu unterbinden." Abschließend wird die SM-Ästhetik im Kontext gesellschaftlicher Gleichheitstendenzen und damit einhergehender Orientierungsbedürfnisse diskutiert. (ICD)
In: Das symbolische Kapital der Lebensstile: zur Kultursoziologie der Moderne nach Pierre Bourdieu, S. 75-92
Der Autor unternimmt in seinem Essay eine Adaption der aktuellen Lebensstil-Forschung an den von ihm im Rahmen des Beckschen Individualisierungstheorems vertretenen Ansatz der lebensweltlichen Sinnstiftung. Die soziologische Rede vom "Lebensstil", so macht der Autor deutlich, ist nur sinnvoll, "wenn der Akteur sich selbst tatsächlich als Stilist seines Lebens erlebt." Mit dieser Adaption der aktuellen Lebensstil-Forschung an den lebensweltlichen Ansatz geht ein entscheidender Perspektivenwechsel einher: Weg von der traditionellen Fragestellung der Ungleichheitsforschung nach den sozialstrukturellen Bedingungen individueller Lebensorientierungen hin zum eher phänomenologisch legitimierten Interesse an den Qualitäten der Erfahrungskorrelate des modernen Menschen. Vor dem Hintergrund der postmodernen Orientierungskrise wird im "modernen Sinnbastler" ein Typus gesehen, der sich aus heterogenen symbolischen Äußerungsformen sein Leben "zusammenstückelt". Er bewältigt die undurchschaubar komplexe Wirklichkeit dadurch, "daß er dieser Wirklichkeit Elemente entnimmt und daraus eine kleine subjektive Wirklichkeit, seine individuelle Lebenswelt zusammenbaut." (ICD)