PfleSaurus: ein Werkzeug zur Thesauruspflege
In: Texte verstehen : Konzepte, Methoden, Werkzeuge, S. 325-332
21 Ergebnisse
Sortierung:
In: Texte verstehen : Konzepte, Methoden, Werkzeuge, S. 325-332
In: Texte verstehen : Konzepte, Methoden, Werkzeuge, S. 177-182
Die wissenschaftliche oder publizistische Arbeit macht es häufig erforderlich, eine größere Zahl von Textdokumenten zu sichten, nach inhaltlichen Gesichtspunkten zu erschließen und bezüglich ihrer Verwertbarkeit für unterschiedliche Fragestellungen zu bewerten. Beispiele sind Medien- und Fachveröffentlichungen, Reden, Interviews, Gruppendiskussionen, Protokolle und Mitschriften von Arbeitssitzungen. Die Globalauswertung von Dokumenten richtet sich nach der Art der Dokumente und der Art der Fragestellungen, welche eventuell in einem späteren Arbeitsschritt gezielt bearbeitet werden sollen. Die hier beschriebene Methode der Globalauswertung orientiert sich am sozialwissenschaftlichen Akteursmodell (s. Kap. Diskursanalyse). Danach werden Texte, seien sie schriftlich verfaßt oder nachträglich verschriftete Rede, (1) von Akteuren in kommunikativer Absicht produziert und beziehen sich (2) im weitesten Sinne auf Handlungszusammenhänge, die einen Ausschnitt aus der sozialen Wirklichkeit darstellen. Die Methode wurde entwickelt für die Auswertung von Interviews, sie eignet sich jedoch ebenso für die Analyse schriftlicher Dokumente, wenn neben den Inhalten der Dokumente auch um die Absichten und die Glaubwürdigkeit der Textproduzenten erfaßt werden sollen. Die hier vorgestellte Methode der Globalauswertung orientiert sich theoretisch an den von Habermas (1981) formulierten Geltungsansprüchen kommunikativer Äußerungen (Verständlichkeit, Wahrheit, Angemessenheit und Aufrichtigkeit). Daneben werden kognitionspsychologische und tiefenhermeneutische Aspekte der Texterschließung und -interpretation berücksichtigt (s. dazu Buzan 1984, Leithäuser und Volmerg 1988).
In: Texte verstehen : Konzepte, Methoden, Werkzeuge, S. 121-140
Grounded Theory läßt sich als gegenstandsverankerte Theorienbildung übersetzen.
Damit wird bereits angedeutet, daß das Ziel der Arbeiten in der Grounded Theory
meist bereichsspezifisch ist, daß es nicht darum geht, universell gültige Theorien
und Modelle zu bilden. Die amerikanischen Soziologen Anselm Strauss und
Bamey Glaser schufen mit der Grounded Theory (GT) eine umfassende Konzeption
des sozialwissenschaftlichen Erkenntnis- und Forschungsprozesses. Sie reicht von
ersten Ideen zu einer Forschungsfragestellung über die Konzeption einer Untersuchung,
Auswahl von Datenmaterial, Analyse und Interpretation von Daten bis
zum Erstellen eines Manuskripts. Die GT erlaubt auf der Basis von Forschung in
einem bestimmten Gegenstandsbereich eine Theorie zu formulieren, die aus miteinander
verknüpften Konzepten besteht (Netzwerk) und geeignet ist, eine Beschreibung
und Erklärung der untersuchten sozialen Phänomene zu geben.
In: Texte verstehen : Konzepte, Methoden, Werkzeuge, S. 141-158
Ziel des Beitrags ist es, die Rolle textinterpretativer Tätigkeiten in der Softwareentwicklung zu reflektieren, konkretisiert auf die Rolle des "Grounded Theory"-Ansatzes in der Systemanalyse. Der Verfasser zeigt, dass die Methoden des systematischen Textverstehens, wie sie im ATLAS-Projekt entwickelt wurden , eine wesentliche Unterstützung für den Softwareentwicklungsprozess darstellen können. Wie eine empirische Feldstudie zeigt, implizieren die Software-Lifecycle-Modelle der Softwareentwicklung textinterpretative Tätigkeiten in großem Umfang, ohne für diese Tätigkeiten selbst methodische Unterstützung anzubieten. Der Verfasser zeigt, wie eine Synthese von Methoden der qualitativen Analyse der traditionellen Softwareentwicklung aussehen könnte und in wie fern eine solche Synthese hilfreich sein könnte, den Theoriebildungsprozess methodisch zu unterstützen und den Einfluss der intuitiven Erkenntnis zu kontrollieren. Als Kennzeichen einer gegenstandsbezogenen Softwareentwicklung werden genannt: Anerkennung intuitiver Erkenntnis als grundlegenden Vorgang in der Softwareentwicklung, ständiger Bezug zum Gegenstandsbereich, Theoriebildung als zentrale Aufgabe des Softwareentwicklers, Exploration der gegenstandsbezogenen Theorie durch die Theoriebeschreibung als zentrales Dokument, Verifikation des gesamten Softwareentwicklungsprozesses. (ICE2)
In: Texte verstehen : Konzepte, Methoden, Werkzeuge, S. 33-48
Geschriebene Texte erscheinen uns nicht nur in Büchern, Zeitschriften, Flugblättern
und Compact-Discs. Ebenso finden wir Texte auch auf Aufklebern, Anzeigen, Tastaturen, Produktverpackungen und Gebrauchsgegenständen. Für diese Vielfalt von Vorkommenskontexten müssen die Texte mit unterschiedlichen Mitteln auf ihre Träger aufgebracht werden, um auch den jeweiligen
Gebrauchsanforderungen wie leichte Zugänglichkeit, Veränderbarkeit etc. zu genügen. In diesem Aufsatz werden die physikalischen Eigenschaften der unterschiedlichen Erscheinungsformen von Texten untersucht. Sie werden beschrieben, erklärt, klassifiziert und in Hinblick auf Zweck und Nutzen
analysiert.
In: Texte verstehen : Konzepte, Methoden, Werkzeuge, S. 205-225
In: Texte verstehen : Konzepte, Methoden, Werkzeuge, S. 257-287
In: Texte verstehen : Konzepte, Methoden, Werkzeuge, S. 159-175
Der Verfasser arbeitet zunächst die Grundgedanken eines inhaltsanalytischen Arbeitens mit Texten heraus. Er gibt einen Überblick über die Geschichte der Inhaltsanalyse als systematisches, regelgeleitetes Vorgehen, grenzt Grundbegriffe ab und stellt Verfahren der Inhaltsanalyse vor. Im folgenden werden drei Grundtechniken qualitativer Inhaltsanalyse beschrieben, die auf Grundformen des Interpretierens beruhen: die zusammenfassende qualitative Inhaltsanalyse (Abstraktion), die explizierende qualitative Inhaltsanalyse (unter Einbeziehung zusätzlichen Materials) und die strukturierende qualitative Inhaltsanalyse. Die qualitative Inhaltsanalyse wird sodann in den Kontext anderer textanalytischer Verfahren eingeordnet. Abschließend werden auf Möglichkeiten der Computerunterstützung bei der qualitativen Inhaltsanalyse hingewiesen. (ICE2)
In: Texte verstehen : Konzepte, Methoden, Werkzeuge, S. 359-362
In: Texte verstehen : Konzepte, Methoden, Werkzeuge, S. 335-340
In: Texte verstehen : Konzepte, Methoden, Werkzeuge, S. 377-384
In: Texte verstehen : Konzepte, Methoden, Werkzeuge, S. 97-118
Textualisierte Sozialwissenschaft wirft die Frage auf, wie viel vom Gegenstand noch im produzierten Text enthalten ist und welche neuen Realitäten im Prozess der Datenerzeugung und -interpretation entstanden sind. In wie weit kann von einer Realität ausgegangen werden, die außerhalb subjektiver oder sozial geteilter Sichtweisen existiert? Der Verfasser interpretiert Verstehen als Konstruktion und Interpretation von Erfahrungen und fragt nach den Transformationen von alltäglichem Erfahrungsweisen in Wissen und von Berichten über solche Erfahrungsweisen in Texte. Die Transformation von Realitäten in Texte wird mit Hilfe des Konzepts der Mimesis beschrieben. Die Geltungsbegründung in der textualisierten Sozialwissenschaft erfolgt über selektive Plausibilisierung, die Methode des konstanten Vergleichs, Fallkontrastierung und Idealtypenbildung, analytische Induktion, die Analyse der Interviewsituation, kommunikative Validierung oder Triangulation. Darüber hinaus ist der Text in der Sozialwissenschaft nicht nur ein Instrument der Erkenntnis, sondern auch ein Instrument der Kommunikation von Erkenntnis. (ICE2)
In: Texte verstehen : Konzepte, Methoden, Werkzeuge, S. 81-96
Ziel des Beitrags ist es, die sozialwissenschaftliche Textinterpretation in den Zusammenhang gesellschaftlichen Handelns und Planens zu stellen. Als Eigenschaften von Diskursen werden Intentionalität, Sprach- und Symbolhaftigkeit, Akteurbezogenheit, perspektivische Konstruktion, Geschichtlichkeit, Kontextgebundenheit, Wert- und Gefühlsorientierung, Informiertheits- und Bewusstheitsgrad, Konventionalität und Paradoxie genannt. In Abhängigkeit vom Handlungsspielraum der Akteure (Forschung oder Planung) und der Reichweite der Modellbildung (singulärer Wirklichkeitsausschnitt oder Verallgemeinerung auf andere Wirklichkeitsausschnitte) lassen sich vier Typen von Diskursanalyse unterscheiden. Weitere Gesichtspunkte betreffen die Thematik und die sozialräumliche Erstreckung der Untersuchungseinheit. Das Ziel der Diskursanalyse ist immer die Konstruktion eines handlungsrelevanten Modells der sozialen Wirklichkeit. Die Diskursanalyse impliziert in der Praxis eine Berücksichtigung der am Planungsprozess beteiligten Akteure und damit eine Abkehr von expertenorientierten zugunsten partizipativer Planungsmodelle. (ICE2)
In: Texte verstehen : Konzepte, Methoden, Werkzeuge, S. 49-79
Der Aufsatz gibt - vor allem für ein nichtlinguistisches Publikum – eine komprimierte Zusammenfassung der wesentlichen, aus dem von Busse in seinem Buch "Textinterpretation" (1991) ausgearbeiteten Modell der explikativen Semantik und des Textverstehens abgeleiteten Erklärungsansätze für das Textverstehen und seine Abgrenzung zur Textinterpretation. Der Artikel ist mit zahlreichen anschaulichen Beispielen versehen und verdeutlicht so die Relevanz von Busses Modell für eine adäquate Erklärung und Veranschaulichung der bei der Textverarbeitung wirksamen Prozesse.
In: Texte verstehen : Konzepte, Methoden, Werkzeuge, S. 183-204
"Talking is like walking" sagt Halliday (1985: XXV) über das Sprechen und
deutet damit auf den hohen Grad der Automatizität und den niedrigen Grad der
Beteiligung des Bewußtseins beim Sprechen hin. Daraus kann man folgern, daß
die Form des Ausdrucks in narrativen Texten mehr oder weniger unbewußt
entsteht, und daß sie daher den mentalen Zustand und die Absichten des Sprechers
widerspiegelt. Diesen Sachverhalt erkennt Chafe (1990:79): "I try to justify
... how and why narratives can be an important vehicle for mental research."
Diese Tatsachen werden auch in der Psychoanalyse erkannt, allerdings auf einer
anderen Ebene (vgl. Arrive 1992). Dort symbolisieren einzelne Wörter bestimmte
Sachverhalte, während hier sprachliche Strukturen als Indikatoren für das Mentale
betrachtet werden, indem Bedeutungen sprachlicher Strukturen entschlüsselt
werden. Die Aussagefähigkeit der einzelnen Strukturen wird in bezug zu ihrer
Regelmäßigkeit sowie ihren Abweichungen von der geläufigen "Regel" gesetzt.
Die Aufdeckung dieser Strukturen ist daher das Ziel des vorliegenden Beitrags,
deren primäre Zielgruppe Sozialwissenschaftler sind, die an vertieften
Interpretationen der Texte arbeiten. Die hier angestellten Überlegungen sind
jedoch nicht nur für Sozialwissenschaftler von Interesse, sondern für alle, die
Texte verstehen und interpretieren wollen. Gerade in detaillierten Interpretationen
gehen Psychologen intuitiv vor, obwohl die Linguistik genauere
Differenzierungen sprachlicher Strukturen anbieten kann. Es sollen also
argumentative Begründungen aufgrund der Eigengesetzlichkeit des sprachlichen
Materials ermöglicht werden.