Seid realistisch - verlangt das Unmgliche
In: Widerspruch: Beiträge zu sozialistischer Politik, Band 27, Heft 52, S. 141-148
ISSN: 1420-0945
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In: Widerspruch: Beiträge zu sozialistischer Politik, Band 27, Heft 52, S. 141-148
ISSN: 1420-0945
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 52, Heft 11, S. 1383-1394
ISSN: 0006-4416
In einem Interview äußert sich der französische Sozialphilosoph zum fortschreitenden Zerfall der Lohnarbeitsgesellschaft infolge von Arbeitslosigkeit und Globalisierung und der damit einhergehenden Aufkündigung des sozialstaatlichen Gesellschaftsvertrags. Dabei wird die Debatte um das 'Ende der Arbeitsgesellschaft' aktualisiert und eine Wissensökonomie entworfen, die eine entsprechende Bildungspolitik verlangt. Das überholte Leitbild der Vollbeschäftigung wird ersetzt durch das Leitbild sinnvoller Tätigkeiten, die auch atypische Beschäftigungsformen annehmen können, an ein generelles Grundeinkommen gekoppelt sind und in eine 'plurale Ökonomie' münden. Derartige 'revolutionäre Reformen' müssen aus sozialen Bewegungen heraus entstehen. (IAB)
In: Futuribles: l'anticipation au service de l'action ; revue bimestrielle, Heft 184, S. 49
ISSN: 0183-701X, 0337-307X
In: Futuribles: l'anticipation au service de l'action ; revue bimestrielle, Band 184, S. 49-60
ISSN: 0183-701X, 0337-307X
Der Autor erörtert mögliche Folgen eines Mindesteinkommens im Zusammenhang mit dem Recht auf Arbeit, die in unseren Gesellschaften die erste Voraussetzung für eine wahre Teilhabe an der Bürgerschaft bildet. Ein "nicht ausreichendes" Mindesteinkommen droht die Arbeitsmarktsegmentation zu verstärken; ein "ausreichendes" Mindesteinkommen birgt das Risiko, als Entlohnung für informelle Tätigkeiten (häusliche und in der Familie erbrachte) angesehen zu werden, die so unter die Kontrolle des Staates geraten und Abhängigkeit fördern, ohne daß dem einzelnen eines der Bürgerschaftsrechte übertragen würde, die auf dem Recht auf Arbeit beruhen. (IAB)
In: Die Neue Gesellschaft, Band 37, Heft 11, S. 986-993
Das Thema "Politik der Arbeitszeitverkürzung" wird in diesem Beitrag unter dem Aspekt der deutschen Vereinigung behandelt. Der Autor geht von einer künftig eher krisenhaften Entwicklung des Arbeitsmarktes in Ost- und Westdeutschland aus. In dieser Situation wird Arbeitszeitverkürzung als sowohl wünschenswert wie notwendig erachtet. Von großer Bedeutung ist dabei die Frage, wie Wirtschaftswachstum und Produktivitätssteigerung verteilt werden, damit Arbeitszeitverkürzung ohne Verlust von Arbeitsplätzen und ohne Einkommensverschlechterung möglich ist. (IAB)
In: Neue Gesellschaft, Frankfurter Hefte: NG, FH. [Deutsche Ausgabe], Band 37, Heft 11, S. 986-993
ISSN: 0177-6738
Das Thema "Politik der Arbeitszeitverkürzung" wird in diesem Beitrag unter dem Aspekt der deutschen Vereinigung behandelt. Der Autor geht von einer künftig eher krisenhaften Entwicklung des Arbeitsmarktes in Ost- und Westdeutschland aus. In dieser Situation wird Arbeitszeitverkürzung als sowohl wünschenswert wie notwendig erachtet. Von großer Bedeutung ist dabei die Frage, wie Wirtschaftswachstum und Produktivitätssteigerung verteilt werden, damit Arbeitszeitverkürzung ohne Verlust von Arbeitsplätzen und ohne Einkommensverschlechterung möglich ist. (IAB)
In: Sozialismus in Europa - Bilanz und Perspektiven: Festschrift für Willy Brandt, S. 67-76
In dem Beitrag wird gezeigt, daß Sozialismus jenseits der Geschichtlichkeit des zentralen Konflikts zwischen Arbeit und Kapital mehr bedeutet als seine offensichtlichen politischen und sozialen Inhalte, denn Widerstand und Machtanspruch der Arbeiterklasse enthalten nicht nur eine grundlegende Kritik an den kapitalistischen Produktionsverhältnissen, sondern an der ökonomischen Rationalität an sich. Mit der Tatsache, daß der Konflikt um Ausdehnung und Grenzen von ökonomischer Rationalität nichts von seiner Schärfe und historischen Bedeutung verloren, wird die Aktualität des Sozialismus begründet. Allerdings, so wird gezeigt, kann die Frage nach dem Subjekt, das den Konflikt austrägt, nicht mittels herkömmlicher Klassenanalyse gelöst werden. Es wird herausgearbeitet, daß Kapitalismuskritik und sozialistisches Bewußtsein nicht an direkte Arbeitserfahrung anknüpft, sondern Folgewirkung kapitalistischer Entwicklung der sozialen und natürlichen Lebenswelt ist. Ausgehend davon, daß es heute keine andere Betriebswirtschaftswissenschaft gibt als die kapitalistische wird an dem Verhältnis von Einkommen und Arbeitszeit gezeigt, daß kapitalistische ökonomische Rationalität auf größtmögliche Effizienz angelegt ist und daß Sozialismus vor diesem Hintergrund aufgefaßt werden muß als Einbindung kapitalistischer Rationalität in demokratisch ausgearbeitete Rahmenbedingungen. (ICA)
In: Umbau des Sozialstaats, S. 137-148
Der Wohlfahrtsstaat war ursprünglich mit der Absicht konzipiert, das Funktionieren des kapitalistischen Wirtschaftssystems durch soziale Maßnahmen zu korrigieren und zu glätten. Die Beseitung der Ursachen von Wirtschaftskrisen konnte mit dem Wohlfahrtsstaat jedoch nicht erreicht werden. "Das Ausmaß der derzeitigen Krise macht deutlich, daß der Wohlfahrtsstaat zwar das Wirtschaftswachstum erfolgreich reguliert, gestützt und ausgeglichen hat, aber daß er dies nur tun konnte, weil ein anhaltendes Wachstumspotential vorhanden war, welches durch die teilweise Umverteilung der potentiellen Profite in tatsächlich anhaltendes Wirtschaftswachstum umgesetzt werden konnte. Das Wachstumspotential wurde durch den Wohlfahrtsstaat nicht geschaffen, sondern lediglich verwaltet." Der Autor wirft im Zusammenhang mit Wirtschaftskrise und Mikroelektronik die Frage auf, wie die Bevölkerung in die Lage versetzt werden soll, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, wenn der Produktionsprozeß immer weniger Arbeit braucht und immer geringere Lohnsummen ausschüttet. Als Lösung werden verschiedene Varianten eines garantierten Grundeinkommens diskutiert und folgendermaßen bewertet: "Die Schwächen der meisten Vorschläge zur Grundeinkommensgarantie haben ihren Grund darin, daß ihre Befürworter den sozialen Auswirkungen der Wirtschaftskrise und der technischen Revolution Abhilfe schaffen wollen, dies aber im Rahmen der Krise und ihrer kapitalistischen Bewältigungsversuche." Dem werden die Prioritäten der sozialistischen oder ökosozialen Bewegung entgegengesetzt: "Ausgegangen werden muß von der gewaltigen arbeitssparenden Wirkung neuer Technologien und Ziel muß es sein, das emanzipatorische Potential der Arbeitseinsparung gesellschaftspolitisch in einer Weise umzusetzen, die sowohl Armut und Arbeitslosigkeit wie permanenten Arbeitszwang, Zeit- und Leistungsdruck beseitigt und zugleich neue Formen der gesellschaftichen Kooperation und Zugehörigkeit entwickelt. Nicht die ausreichende Grundversorgung der aus dem gesellschaftlichen Produktionsprozeß Ausgeschlossenen soll das Endziel sein, sondern die Beseitung der gesellschaftlichen Verhältnisse, die zur Marginalisierung führen. Zu erreichen ist dieses Ziel nur über eine langfristige, planmäßige Umverteilung der gesellschaftlichen Arbeit auf alle Arbeitswilligen. Und diese Umverteilung erfordert u.a. eine langfristige, planmäßige Politik der Arbeitszeitverkürzung." (IAB2)
In: Perspektiven der Sozialpolitik, S. 137-148
Der Wohlfahrtsstaat war ursprünglich mit der Absicht konzipiert, das Funktionieren des kapitalistischen Wirtschaftssystems durch soziale Maßnahmen zu korrigieren und zu glätten. Die Beseitung der Ursachen von Wirtschaftskrisen konnte mit dem Wohlfahrtsstaat jedoch nicht erreicht werden. "Das Ausmaß der derzeitigen Krise macht deutlich, daß der Wohlfahrtsstaat zwar das Wirtschaftswachstum erfolgreich reguliert, gestützt und ausgeglichen hat, aber daß er dies nur tun konnte, weil ein anhaltendes Wachstumspotential vorhanden war, welches durch die teilweise Umverteilung der potentiellen Profite in tatsächlich anhaltendes Wirtschaftswachstum umgesetzt werden konnte. Das Wachstumspotential wurde durch den Wohlfahrtsstaat nicht geschaffen, sondern lediglich verwaltet." Der Autor wirft im Zusammenhang mit Wirtschaftskrise und Mikroelektronik die Frage auf, wie die Bevölkerung in die Lage versetzt werden soll, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, wenn der Produktionsprozeß immer weniger Arbeit braucht und immer geringere Lohnsummen ausschüttet. Als Lösung werden verschiedene Varianten eines garantierten Grundeinkommens diskutiert und folgendermaßen bewertet: "Die Schwächen der meisten Vorschläge zur Grundeinkommensgarantie haben ihren Grund darin, daß ihre Befürworter den sozialen Auswirkungen der Wirtschaftskrise und der technischen Revolution Abhilfe schaffen wollen, dies aber im Rahmen der Krise und ihrer kapitalistischen Bewältigungsversuche." Dem werden die Prioritäten der sozialistischen oder ökosozialen Bewegung entgegengesetzt: "Ausgegangen werden muß von der gewaltigen arbeitssparenden Wirkung neuer Technologien und Ziel muß es sein, das emanzipatorische Potential der Arbeitseinsparung gesellschaftspolitisch in einer Weise umzusetzen, die sowohl Armut und Arbeitslosigkeit wie permanenten Arbeitszwang, Zeit- und Leistungsdruck beseitigt und zugleich neue Formen der gesellschaftichen Kooperation und Zugehörigkeit entwickelt. Nicht die ausreichende Grundversorgung der aus dem gesellschaftlichen Produktionsprozeß Ausgeschlossenen soll das Endziel sein, sondern die Beseitung der gesellschaftlichen Verhältnisse, die zur Marginalisierung führen. Zu erreichen ist dieses Ziel nur über eine langfristige, planmäßige Umverteilung der gesellschaftlichen Arbeit auf alle Arbeitswilligen. Und diese Umverteilung erfordert u.a. eine langfristige, planmäßige Politik der Arbeitszeitverkürzung." (IAB2)
In: Dissent: a journal devoted to radical ideas and the values of socialism and democracy, Band 34, Heft 2, S. 179
ISSN: 0012-3846
In: Merkur: deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Band 40, Heft 4, S. 273-288
ISSN: 0026-0096
Gefragt wird nach den Sinngehalten, welche der Friedensbewegung latent und meist verschwiegen zugrunde liegen. Eine erste "Tiefenschicht der Sinnstruktur" ist die Auflehnung gegen Großtechnologien, gegen das "Wachstum der industriellen und bürokratischen 'Megamaschine'", das technokratischen Absolutismus zur Folge hat. Der Kampf gegen die, die das nackte Leben der Menschheit gefährden, ist entpolitisiert. Gegen die Vorstellung, eine arbeitsteilige Zusammenarbeit mit der Sowjetunion schaffe Abhängigkeiten und habe friedenssichernde Qualitäten (E. Bahr), sind viele Einwände denkbar. So würden z. B. die notwendigen Reformen (Dezentralisierung, Entsynchronisierung) zur Reduktion der "Organisationskosten" in unserem Wirtschaftssystem dadurch blockiert. Die Eigenart Westeuropas, seine lockere Uneinheitlichkeit, macht die Schwäche gegenüber dem außenpolitisch zentral gelenkten Sowjetimperium deutlich. Notwendig wäre eine defensive konventionelle Verteidigung. (EZ)
In: Futuribles: l'anticipation au service de l'action ; revue bimestrielle, Heft 101, S. 56-73
ISSN: 0183-701X, 0337-307X
In: Futuribles: l'anticipation au service de l'action ; revue bimestrielle, Band 101, S. 56-74
ISSN: 0183-701X, 0337-307X
Der Beitrag zeigt Unterschiede zwischen "rechten" und "linken" Konzepten eines von Arbeit und Erwerbstätigkeit losgelösten Garantieeinkommens auf. Angesichts rapider Technik-, Automatisierungs-, Produktivitätsfortschritte und damit verbundenen Folgen für Arbeitsmarkt und Arbeitszeit soll ein Sozialeinkommen als Gegenleistung für soziale Produktivität und nicht als Fürsorgeleistung angesehen werden. (IAB)
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 14, Heft 55, S. 10-21
ISSN: 2700-0311
Podak: Herr Garz, zu Beginn des Jahres 84, in dem alle wie die Kaninchen auf die Schlange angstvoll auf die Welt des »großen Bruders« starren, da legen Sie ein Buch vor, das einen Ausblick in eine zukünftige Gesellschaft wagt, ein Buch mit dem Titel »Wege ins Paradies«. Ich finde diesen Titel so verblüffend in der gegenwärtigen Situation, daß ich sie erst einmal fragen möchte, ob Sie das ernst meinen mit diesem Titel?Garz: Den Titel meine ich ebenso ernst wie der nobelpreistragende Volkswirt Leontief, der ihn mir gegeben hat. Denn der sagte ungefähr, wie es Marx gesagt hat und vor ihm Ricardo,daß die Industrierevolution, die jetzt 200 Jahre alt ist, die Suche war nach einem Weg zurück ins Paradies, d.h. weg von der Verurteilung, sein Leben im Schweiße seines Angesichts verdienenzu müssen mit Lohnarbeit. Und er sagte: Wir haben allmählich alle Mittel in der Hand, die es uns erlauben würden, über alle Reichtümer der Erde zu verfügen, ohne dafür ganzzeitig und ständig arbeiten zu müssen. Das wäre der Weg ins Paradies, wenn wir nur die Verteilungsmittel hätten, die allen Leuten den Zugang zu den Reichtümern ermöglichen. Aber die haben wir nicht. Wir müssen unsere Ökonomie grundsätzlich ändern.
In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Band 35, Heft 1, S. 7-16
ISSN: 0016-9447
In dem vorliegenden Text (einem Ausschnitt eines Interviews mit Andre Gorz über sein neues Buch 'Wege ins Paradies') skizziert der Interviewte, ausgehend von seiner Charakteristik des Zerfalls der bestehenden kapitalistischen Gesellschaft die seiner Meinung nach entscheidenden notwendigen Umwälzungen sowohl in sozio-ökonomischer Sicht als auch im Bewußtsein der Menschen. Am Beispiel der Arbeitszeitverkürzung entwickelt Andre Gorz seine Forderung nach dem Bruch mit der Marktbezogenheit, mit der kapitalistischen Rationalität. Er fordert angesichts der technologischen Entwicklung sowohl einen neuen Politikbegriff als auch die radikale Entwicklung und Umsetzung möglicher Alternativen; das fordert vor allem die politische Linke heraus, neue wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Konzepte zu entwerfen. (KS)