Main description: Der interkulturelle Dialog mit der japanischen Philosophie erhellt die verborgenen, unreflektierten Denkgewohnheiten der Wirtschaftswissenschaften. Die Andersartigkeit japanischen Denkens macht den impliziten methodologischen Grundrahmen der Ökonomie sichtbar, verweist kritisch auf Widersprüche sowie Erklärungslücken und zeigt Alternativen auf. Ansprechend und leicht verständlich geschrieben, bricht das Buch mit der tief in der Ökonomie verwurzelten Vorstellung der Welt als einer Gesamtheit unabhängiger, essentiell unveränderlicher Dinge bzw. Individuen und zeigt die Wirtschaft als ein interdependentes Gestaltungsgeschehen fernab jeder mechanischen Gesetzmäßigkeit auf. Das ökonomische Denken wird so über Kultur- und Disziplingrenzen hinweg auf neue, ungewöhnliche Weise kreativ.
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Trotz aller Härte des ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Wettbewerbs realisieren viele Unternehmer auch heute noch selbstverständlich eine sozial und ökologisch orientierte Unternehmens- und Mitarbeiterführung auf einer soliden wirtschaftlichen Basis. Sie gestalten Unternehmenskulturen, die etwa auf Kooperation, Fairness und Verantwortung beruhen - sei dies in Familienunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen oder in Großunternehmen. In diesem Beitrag zeige ich, wie Bildung zu einer wesentlichen Quelle für eine solche Gestaltung werden kann. Damit beziehe ich mich insbesondere auf die höhere Bildung, also das Studium an Hochschulen und Universitäten und wende mich exemplarisch den Anliegen und Aktivitäten der Cusanus Hochschule zu.
In diesem Beitrag soll eine These John Maynard Keynes erläutert werden, in der er behauptete, die Ideen der Nationalökonomen und politischen Philosophen hätten einen weit größeren Einfluss, als gemeinhin angenommen werde. "Dabei soll insbesondere herausgearbeitet werden, wie die Ökonomie ein spezifisches Menschenbild prägt - und wie dieses Bild wiederum unser Verständnis von Demokratie beeinflusst. Dabei geht die Autorin von folgender Überlegung aus: Auch Menschenbilder können wir normalerweise nicht vor uns hinstellen, um sie zu betrachten. Sie prägen vielmehr die Art, wie wir uns selbst und andere sehen und nach welchen Erklärungen wir für unser Menschsein suchen. [...] Der Beitrag glieder sich in drei Schritte: Erstens zeigt die Autorin den Ort auf, an dem die Wirtschaftswissenschaft tatsächlich einen prägenden Einfluss auf das Menschenbild von Bürgern zu gewinnen sucht: die ökonomische Bildung. Zweitens gibt sie einen Einblick in die Grundzüge dieser Bildungsform, wobei sie als eine Lehrbuchwissenschaft im Sinne Thomas S. Kuhns sichtbar werden wird: als Wirtschaft, die Studierende zu keinem pluralen wie kritischen Selbst- und Weltverständnis zu befähigen vermag. Im dritten Schritt arbeitet die Autorin das der ökonomischen Bildung zugrunde liegende Menschenbild in seinen wesentlichen Zügen heraus. Dabei handelt es sich, so ihr Argument, um ein zweigeteiltes Menschenbild, auf dessen Basis sich Studierende entweder als "Nutzenmaschinen", "Roboter" sowie "Versuchskaninchen" verstehen lernen, oder aber als Sozialingenieure, die andere Menschen als eben jene Maschinen, Roboter oder Kaninchen betrachten und nach eigenen Vorstellungen und Interessen zu manipulieren streben. Exakt dieses Menschenbild (so argumentiert die Autorin) spiegelt sich in einem Demokratieverständnis wider, wie es etwa die Bertelsmann Stiftung propagiert. Denn dieses Verständnis legt Politik in die Hände weniger Verfahrensgestalter, welche bestimmen, "wann und wo wer mit wem über was womit und wozu interagiert" (Gohl, 2010, S. 166). Damit ist stillschweigend die Ohnmacht der Bürger akzeptiert, welche sich vorschreiben lassen müssen, wann und wo sie mit wem über was womit und wozu interagieren. (DIPF/Orig.).
Das Paper analysiert den bisher kaum beachteten Gebrauch von Metaphern in ökonomischen Standardlehrbüchern am Beispiel der Lehrtexte von Paul A. Samuelson und N. Gregory Mankiw. Dabei steht die metaphorische Semantik des abstrakten Konzeptes "des Marktes" im Zentrum der Untersuchungen. Mittels textanalytischer Methoden und mit Rückgriff auf die Conceptual Metaphor Theory verfolgen die Autorinnen die Einführung des Konzeptes "der Markt" als abstraktes und weitestgehend inhaltsleeres Konzept, die (Um-)Deutungen des Konzepts mithilfe von Entitätsmetaphern, Personifizierungen und Orientierungsmetaphern und die Verbindung des Begriffes mit politisch-ideologischen Wertungen. Hauptergebnisse sind: (1) Ökonomische Standardlehrbücher weisen einen massiven und stillschweigenden Gebrauch von Metaphern auf. (2) Dieser Gebrauch kann das kognitive Unbewusste der Leser_innen beeinflussen, und (3) Reflexive ökonomische Bildung kann zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Metaphern befähigen.
Das Paper gibt einen Überblick über das Leben und die Bedeutung von Walter Lippmann, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einer der bedeutendsten Journalisten der USA war. Lippmann hat sich auch an Propagandaaktivitäten im Ersten Weltkrieg beteiligt und aufgrund dieser Erfahrung u.a. 1922 das Buch Public Opinion publiziert. Dieses Buch wird hier zusammenfassend beschrieben und in seiner Bedeutung eingeschätzt. Dies wird dann einem weiteren Buch von Lippmann Buch, nämlich The Good Society aus dem Jahre 1937, gegenübergestellt - das letztere Buch gab Anlass zum so genannten Walter Lippmann Colloque 1938 in Paris, das als die erste internationale Veranstaltung des Neoliberalismus gilt. Lippmanns Manipulationsideen werden verglichen mit denen, die Friedrich August von Hayek aus Anlass der Gründung der Mont Pèlerin Society , die als Nachfolgeorganisation des Walter Lippmann Colloque gilt: Lippmann hat vor Manipulation gewarnt, die Demokratie sei damit gefährdet. Demgegenüber wollte sich Hayek der Manipulation "der Massen" bedienen, nur so könne "die Zivilisation" gerettet werden.
Purpose: Cognitive Linguistics has repeatedly pointed out the major significance of metaphors. In particular, metaphors are highly effective in the context of political and economic discourse. We analyze the as yet ignored use of metaphors in standard economic textbooks as exemplified by Paul A. Samuelson and N. Gregory Mankiw. The following will focus on the metaphorical semantic context surrounding the abstract concept of "the market".Design: Using textual analysis and drawing from Conceptual Metaphor Theory the authors examine how the concept of "the market" is introduced as an abstract and primarily empty concept, (re-)interpreted with the help of entity metaphors, personifications and orientational metaphors, and linked to ideological and political value judgments. In addition the analysis illustrates how the use of metaphors in textbooks is not made transparent, nor is a critical reflection of the metaphorical rhetoric encouraged.Findings: In conclusion, based on their own teaching experience, the authors, addressing both teachers and students, outline possibilities of promoting the critical and conscious use of metaphors, not only in textbooks but also in public discourse.
This series features philosophical, interdisciplinary, and cross-disciplinary research on the analysis and application of dynamic categories.It presents cutting-edge research in process ontology and process metaphysics, but also interdisciplinary studies and cross-disciplinary collections on process-geared theories, covering a wide spectrum of disciplines.
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Die Klimastreiks junger Menschen zeigen, wie Theorie und Praxis gegeneinander ausgespielt zu werden drohen. Diese Kluft zu überwinden, ist Kernanliegen der jungen Cusanus Hochschule, die alle Autor*innen dieses Beitrags aufbauen und mitgestalten. Mit ihrem neuen Konzept der Gemeinsinn-Ökonomie zeigen sie, wie gerade die Befähigung zum reflektierten Gemeinsinn fundamental für die Neugestaltung der Wirtschaft ist.