Suchergebnisse

1 Einleitung: Generationenbeziehungen zwischen Wandel und Kontinuität 13. - 1.1 Thema und Fragestellungen 13. - 1.2 Der Ort Asséré 20. - 2 Was sind Generationen? 35. - 2.1 Ethnologische Forschung zu Generationen 35. - 2.2 Methodik und Reflexionen zur Forschung 53. - 3 Generationenbeziehungen als gesellschaftliches Ordnungsprinzip 83. - 3.1 Altersklassen (lossi) - Ideal und die pragmatische Wirklichkeit 87. - 3.2 Kontinuitäten,Wandel und Konflikte 120. - 3.3 Persona und Verwandtschaftsgruppe 132. - 3.4 Asséré tanzt kissamv: Ein Abbild der Gesellschaftsordnung? 140. - 3.5 Resümee - Generationenbeziehungen als gesellschaftliches Ordnungsprinzip 152. - 4 Verwandtschaftliche Generationenbeziehungen 155. - 4.1 Bindungen, Fürsorge und Versorgung in der Praxis 157. - 4.2 Etische und emische Analyse von Lebensalter 159. - 4.3 Eltern und ihre erwachsenen Söhne 161. - 4.4 Allein sein im Alter 182. - 4.5 Agilität der mittleren Generation 198. - 4.6 Paarbeziehungen im Lebensverlauf 209. - 4.7 Status im Lebensverlauf und weibliche Aushandlungsmacht 223. - 4.8 Hexerei und De-Kinning als soziales Drama 233. - 4.9 Resümee - Verwandtschaftliche Generationenbeziehungen 238. - 5 Lebensverläufe und historische Generationen 245. - 5.1 Idealtypische Lebensverläufe in Assere 249. - 5.2 Reale Lebensverläufe und gesellschaftlicher Wandel 252. - 5.3 Identitätsstiftende historische Zäsuren 297. - 5.4 Resümee - Lebensverläufe und historische Generationen 311. - 6 Fazit: Generationen-Bande als Konitinuum 315

The intergenerational contract seems to be a dominant social norm of senior care all over the world, in which older adults are cared for reciprocally by those for whom they have cared. Yet in three villages in northern Benin and northern Togo, this intergenerational norm seems to be breached, with older adults living alone and in poverty. However, standardized surveys from a comparative research project established that kin groups do not abandon their older adults, if one considers the kin group to be containing classificatory children instead of the nuclear family with biological children and remittances to substitute for daily care. This article argues that the apparent contradictions between the intergenerational contract and the actual practices of providing care in old age are not so stark. The creative living arrangements of older adults in response to social changes of migration do not challenge the intergenerational contract, but instead are the ways of fulfilling it. The analytical concept of age-inscription (see Alber & Coe in this issue) helps to explain the gap between discursive norms and individual creative solutions of senior care. The social norm of the intergenerational contract persists through new age-inscriptions.

Anhand eines Fallbeispiels konkreter, alltäglich gelebter Familienbeziehungen in einer dörflichen Familie in Nordbenin wird aufgezeigt, dass Bindung und Zugehörigkeit sowie alltäglich gelebte Fürsorge die zentralen Themen familialer Beziehungen in Westafrika sind. Die Verfasserinnen beschreiben den historischen Wandel in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie analysieren vertikale (zwischen Generationen) und horizontale (zwischen Eheleuten und Geschwistern) Bindungs- und Fürsorgelinien, die das familiale Leben im Dorf charakterisieren. Anschließend gehen sie auf Familienbeziehungen in den beiden anderen Untersuchungsdörfern in Benin und Togo ein. Damit wollen sie zeigen, dass Fürsorge und Bindung grundsätzlich in allen Dörfern, auch über gesellschaftliche Wandlungsprozesse hinweg, die zentralen Muster sind. Jedoch gestaltet sich das Leben in den einzelnen Dörfern jeweils verschieden, was sich vor dem Hintergrund unterschiedlicher Veränderungsprozesse begreifen lässt. Die Grundthemen Bindung und Fürsorge - so die These der Verfasserinnen - bleiben über den sozialen Wandel hinweg erhalten, die konkreten Familienbeziehungen wandeln sich aber unablässig, so dass Familie eben nicht als überzeitliches Normensystem verstanden werden kann. (ICE2)