Vorspann Mit seiner Artikelserie über die "deutsche Bildungskatastrophe", die 1964 in der Wochenzeitung Christ und Welt erschien, traf der Altphilologe und Religionsphilosoph Georg Picht den Nerv der Zeit. Bis heute ist dieses Schlagwort im Gedächtnis geblieben, und bis heute gilt Picht als einer der bekanntesten Intellektuellen der "Bonner Republik". Dennoch liegen Teile seiner Biografie noch immer im Dunkeln, wie Nicolai Hannig zeigen kann, der auf der Basis bisher kaum ausgewerteter Korrespondenz Pichts Umgang mit den Massenmedien und seine Netzwerke nachzeichnet. Es ergibt sich das überraschend zwiespältige Bild eines politischen Gelehrten, der virtuos auf der medialen Klaviatur zu spielen verstand, Reformen in Staat und Gesellschaft das Wort redete, aber von einem zutiefst elitären Kommunikationsverständnis durchdrungen war.
Both concepts, prevention and resilience, are ways of thinking and acting that are very similar at first glance. Prevention means optimising the present by anticipating the future. Crucial for the idea and practice of prevention is anticipating a risky future that should never become reality. Resilience describes a less radical manner of behaviour, which does not want to prevent risks per se. It stresses the ability to anticipate danger and to resist damage - if possible without losses. The terms "prevention" and "resilience" are still relatively young and have appeared infrequently in systems ecology, criminology and medicine since the early twentieth century. This article detaches both concepts from these fields and examines their heuristic potential with the example of natural disasters. In order to shed light on the history of prevention and resilience, the essay focuses on various agents with their specific strategies and techniques. So beside the history of hydraulic engineering, it presents other examples from weather control, scenario planning and disaster research to insurance business. It argues that latest in the second half of the twentieth century arguments for prevention lost their credibility as risks during the technological change multiplied constantly. Strategies of resilience, however, seemed far more realistic in a phase of risk pluralization and replaced the paradigm of prevention in many areas. Yet prevention did not fully disappear, but rather became a part of the much wider overall strategy of resilience. (author's abstract)
Der Sammelband druckt im Vorgriff die 14 wissenschaftlichen Beiträge einer Ringvorlesung ab, die für Mai-Juni 2023 an der TU Darmstadt geplant ist. Wohl nach aktuellen Forschungsschwerpunkten zusammengestellt, thematisieren sie "ausgewählte Aspekte" des Krisenjahrs 1923, das aber auch mit seinen gesellschaftlichen und kulturellen "Aufbrüchen" gesehen wird. Auch die internationale Entwicklung wird einbezogen. Neben der unzulänglichen Einleitung und Überblicksaufsätzen von Eckart Conze und Jens Ivo Engels zur Situation in Deutschland und Europa werden Einzelthemen behandelt wie für Deutschland etwa zu Hitler-Putsch, Kommunistengefahr, Ruhrbesatzung, Inflation, aber auch zu Design und Geschlechterpolitik und zur Bildsatire des Simplicissimus. Die ausserdeutsche Situation behandeln Aufsätze zu Türkei und Ukraine, zum Erdbeben in Japan und zur grassierenden Ägyptomanie. Schwarz-Weiss-Abbildungen im Text. Literaturangaben bei den Beiträgen. Keinerlei Begleitinfos vom Verlag. Keine Register. - Ergänzend zur Vielzahl der 2022 erschienenen Monographien zu 1923 (z.B. ID-A 44/22) für gut ausgebaute Bestände. (3) Engelbrecht Boese
Vorsorge ist überall. Als Gesundheits-, Kriegs- oder Krisenprävention, als Versicherung, Verhütung kriminellen Verhaltens oder Vorbeugung sozialer Probleme – Vorsorgen ist längst zum Alltag geworden. Die Autoren des Bandes erkunden dieses moderne Gesellschaftsphänomen und fragen nach seinen Voraussetzungen und Folgen. Sie widmen sich den Anbietern und Empfängern, Anhängern und Gegnern, den Profiteuren und Leidtragenden. Die Studie bietet damit erstmals eine ebenso facettenreiche wie fundierte Gesellschaftsgeschichte der Vorsorge und eröffnet neue Einblicke in den Wandel moderner Gesellschaften.
Das Rezensionshandwerk ist ein mühsames, aber fruchtbares", stellen Hannig und Kümper fest; jedem Mitarbeiter dieses Besprechungsdienstes sprechen sie damit sicherlich aus dem Herzen. Den beiden Autoren geht es allerdings in 1. Linie um das Rezensieren wissenschaftlicher Literatur; hierzu stellen sie die wichtigsten Varianten einer Rezension vor, beschreiben Wege und Möglichkeiten, Aufträge als Rezensent zu finden, und helfen mit Aufbau- und Formulierungsvorschlägen, Recherchetipps und Arbeitsempfehlungen bei der praktischen Arbeit. In ihrem letzten Abschnitt fassen sie "Das Wesentliche in Kürze" zusammen, Beispielrezensionen zeigen wie es geht und Literaturempfehlungen und Linktipps verweisen auf Weiterführendes. Eine hilfreiche Anleitung für den Einstieg; allen Interessierten empfohlen, die es mit dem Rezensionshandwerk versuchen möchten. (2)