"Der Beitrag thematisiert die politische Logik institutioneller Transformationsprozesse im Kontext von Governance. Governance wird dabei als eine neue 'Sprache' des Regierens verstanden, die ein flexibles Verständnis von Institutionendesign propagiert. Die These lautet, dass sowohl politisierende als auch depolitisierende Momente in der Governance-Sprache angelegt sind. Um dies zu zeigen und Konsequenzen zu reflektieren, geht der Beitrag in zwei Schritten vor: Zum Ersten wird dargelegt, dass sich auf der Ebene des Institutionendesigns zwei Grundverständnisse von Institutionen gegenüberstehen. Zum Zweiten wird die Ebene der Metagovernance in die Diskussion einbezogen. Auf beiden Ebenen werden Kontingenzen der Institutionenpolitik deutlich, welche offen sind für Politisierung, zugleich jedoch Versuche der depolitisierenden Schließung von Reformdiskursen erklärbar machen." (Autorenreferat)
"Die Konzepte Zivilgesellschaft und, soziales -Kapital werden in Beziehung zum städtischen Raum gesetzt. In einem ersten Schritt wird der Zerfall sozialen Kapitals und die Gefährdung zivilgesellschaftlicher Praktiken durch die Verstärkung sozioökonomischer Ungleichheiten in Segregationsprozessen beschrieben, in einem zweiten Schritt werden Handlungsansätze diskutiert." (Autorenreferat)
The essay situates religion in the debates of contemporary democratic theory. The common silence with respect to religion is juxtaposed to an extreme position as it has been formulated by the "Bockenforde-paradoxon." The latter states that democracy can be understood as emerging out of Christendom as the "religion of freedom" (Hegel) & ultimately relies on religiously formed conscience. Among different readings of this thesis, the one being most worthy to reflect upon is that a merely "inner-worldly" cultural stabilization of democracy may lead to a loss of democratic quality. The reliance on transcendence is then unfolded as a possible way of qualifying democracy by comparing different approaches of normative democratic theory (pluralism, deliberative democracy, communitarianism). It becomes clear: the stronger the normative implications, the more urgently the question of religion arises. 57 References. Adapted from the source document.
"Der Beitrag versucht Religion in der zeitgenössischen demokratietheoretischen Diskussion zu verorten. Dem üblichen Schweigen über die Religion wird als Extremposition das 'Böckenförde-Paradoxon' gegenübergestellt, wonach Demokratie als Entfaltung der 'Religion der Freiheit' (Hegel) zu verstehen ist und das religiös gebildete Gewissen als unverzichtbare soziomoralische Ressource des freiheitlichen Staates. Als bedenkenswerte Lesart des Böckenförde-Paradoxon wird festgehalten, dass eine rein innerweltliche kulturelle Stabilisierung der Demokratie mit der Gefahr demokratischer Qualitätsverluste behaftet ist. Der Bezug auf Transzendenz wird sodann im Durchgang durch verschiedene normative Demokratietheorien (Pluralismus, deliberative Demokratie, Kommunitarismus) als mögliches Qualifizierungsmoment von Demokratie entfaltet. Je stärker die normativen Implikationen, als desto dringlicher erweist sich die Frage nach der Religion." (Autorenreferat)
"Die Autoren diskutieren in ihrem Beitrag die Optionen und Restriktionen lokaler Umweltpolitik am Beispiel der europäischen Feinstaubrichtlinie, die bei ihrer Umsetzung erhebliche kommunal- und umweltpolitische Kontroversen ausgelöst hat. Die Feinstaubproblematik ist aufgrund der Verursachungsstruktur und der verteilten Zuständigkeiten im Mehrebenensystem aus der Perspektive der lokalen Umweltpolitik mit erheblichen Herausforderungen verbunden, indem etwa die komplexe Problemlage die Generierung eines lokalen Problemlösungswissens sowie prozedurale Innovationen erforderlich macht. Die Reaktionen der Kommunen auf diese Herausforderungen werden im Lichte der Governance-Diskussion besprochen. Dabei zeigt sich, dass bei der Aufstellung von Luftreinhalte- und Aktionsplänen (im Gegensatz etwa zu Beispielen aus Großbritannien) erkennbar eine Strategie der administrativen Schließung und innerbehördlichen Kooperation verfolgt wird. Zugleich versuchen die Kommunen die Einbettung der Feinstaubpolitik in das europäische Mehrebenensystem der Politikformulierung für sich zu nutzen, um extern gesetzte Parameter lokaler Politik zu verändern und damit Reduktionsauflagen abzuschwächen. Dennoch könnte der EG-Richtlinie - neben der unmittelbar von ihr ausgehenden gesundheitlichen Schutzwirkung - eine positive Wirkung dahingehend zugesprochen werden, dass sie allein schon aufgrund der Forderung nach Verbesserung der Qualität von Informationen über die örtliche Umweltsituation die umweltpolitische Performanz der lokalen Politik gewissermaßen auf den Prüfstein stellt und Defizite transparent und neuerdings auch deren Behebung einklagbar macht." (Autorenreferat)