Von government zu governance?
In: Engagementpolitik, S. 210-232
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In: Engagementpolitik, S. 210-232
In: Die Politik der Bundesländer: Staatstätigkeit im Vergleich, S. 289-309
Über die Jahrzehnte bundesrepublikanischer Geschichte hinweg lag die Kommunalverfassungspolitik der Länder relativ fest. Seit Ende der 1980er Jahre hat sie jedoch einen Aufmerksamkeitsschub erfahren, der dann zu zuvor kaum erwarteten weitreichenden Entscheidungen führte. In dieser Verschiebung zeigt sich für den Autor ein Wandel im Verständnis dessen, worin gute Kommunalpolitik aus Landesperspektive besteht: Stand über die ersten Jahrzehnte hinweg der Auf- und Ausbau administrativer Ressourcen im Zeichen der Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse und professioneller Verwaltungsstandards im Vordergrund, so geht es in der jüngeren Vergangenheit zunehmend um Fragen des guten Regierens angesichts einer in Akzeptanznöte geratenen Parteiendemokratie. Die verfassungsrechtliche Ausgangslage versetzt die deutschen Bundesländer in eine Schlüsselrolle für lokale Institutionenpolitik, sie bringt jedoch auch rechtliche Grenzen (Selbstverwaltung der Kommunen) und funktionale Zwänge (Vollzug bzw. Befolgung von Bundesgesetzen) mit sich. Insgesamt lässt sich feststellen, dass v.a. durch die plebiszitäre Bürgermeisterverfassung die "Kommunalvertretung als eindeutige Verliererin" dasteht. (ICA2)
In: Der Begriff der Religion: interdisziplinäre Perspektiven, S. 227-256
Unter "Kommunitarismus" versteht der Autor das seit Anfang der 1980er Jahre zunächst im nordamerikanischen Raum zunehmende Bestreben, "Gemeinschaft" als Bezugspunkt sozialphilosophischer Reflexion und politischer Reformpolitik zu begründen bzw. zu rehabilitieren. Im Hintergrund steht dabei die Diagnose einer Gemeinschaftserosion durch verbreitete Muster eines "liberalistischen" Individualismus und einer rein instrumentell-utilitaristischen Sichtweise sozialer Institutionen. Der vorliegende Beitrag verfolgt die Frage nach dem Religionsbegriff im kommunitaristischen Denken. Geklärt wird, ob und inwiefern sich in dieser Strömung der zeitgenössischen politischen Philosophie, Gesellschaftstheorie und gesellschaftlichen Reformbewegung Konturen eines besonderen Verständnisses von Religion im Allgemeinen und in der Gegenwartsgesellschaft im Besonderen zeigen, die dann eventuell auch als eine beachtenswerte Facette im zeitgenössischen Religionsdiskurs betrachtet werden können. Dabei wird der begriffliche Zusammenhang zwischen dem für kommunitaristisches Denken zentralen Ideal der Authentizität und der Sphäre der Religion ins Zentrum gerückt werden. (ICA2)
In: Stadtumbau komplex: Governance, Planung, Prozess, S. 12-29
Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht die Frage, welche Governance-Formen im Stadtumbau zu erkennen sind und wie diese die Chancen für eine nachhaltige Stadtentwicklung beeinflussen. Die Verfasser unternehmen eine konzeptionelle Hinführung zu dieser Fragestellung und machen verständlich, welche Erträge man sich davon versprechen kann, Stadtumbau als Problem der Governance-Forschung zu thematisieren. In einem ersten Schritt wird der Frage nachgegangen, worauf wir uns einlassen, wenn man eine Governance-Perspektive an den Stadtumbau anlegt. Insbesondere geht es darum, wie die Governance-Formen, von denen heute mutmaßlich das Gelingen politischer Gestaltungsansprüche an den Stadtumbau abhängt, bestimmt werden können und was es bei der Analyse des Stadtumbaus in einer Governance-Perspektive konzeptionell zu beachten gilt. Dabei kommt es darauf an es, nicht nur die Stärken, sondern auch die Probleme der Governance-Perspektive anzusprechen, um reflektiert mit ihnen umgehen zu können. In einem nächsten Schritt wird überblicksartig die Entwicklung des Stadtumbaus als Entwicklung von Governance- Formen rekonstruiert. Es zeigt sich dabei, dass der Stadtumbau von einem sehr spezifischen Mix an Governance-Formen geprägt wird, der sich sowohl aus Pfadabhängigkeiten der deutschen (bzw. DDR-) Städtebaupolitik als auch aus der Dominanz eines auf kooperatives Handeln setzenden Bias in aktuellen Planungsparadigmen speist die in ihrer Anwendung auf die besonderen sozioökonomischen Kontextbedingungen schrumpfender Städte zu neuartigen Problemen führen. Im Anschluss werden zentrale Problemfelder in der Governance des Stadtumbaus diskutiert und ein Ausblick hin zu den Bedingungen für eine bessere Steuerung gezogen. Die Beschwörung umfassender Kooperation, so die übergreifende Botschaft, garantiert nicht deren Verwirklichung. Es reicht somit nicht aus, ein kooperatives Planungsverständnis einzufordern - vielmehr müssen die hinter Kooperations(un)fähigkeit und -(un)willigkeit stehenden Ressourcenausstattungen. Interessen und Machtverhältnisse thematisiert werden. (ICF2)