Entwicklungspolitische Institutionen - ein Berufsfeld für Sozialwissenschaftler: Lehrforschungsprojekt an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld
In: Berufsbezogene Soziologenausbildung und entwicklungspolitische Praxis, S. 106-150
Der Aufsatz ist die Zusammenfassung der Ergebnisse eines Lehrforschungsprojektes, dessen Zielsetzung in der Analyse von Berufssituation, Berufsperspektive, Qualifikationsanforderungen und Tätigkeitsfeldern im Arbeitsfeld Entwicklungspolitik bestand; erhoben wurden die Daten in bezug auf Soziologen, die Informationen der Personalleiter der Organisationen der deutschen Entwicklungspolitik beziehen sich allerdings vielfach auf Sozial- bzw. Wirtschaftswissenschaftler. Dies drückt einen Tatbestand aus, der durch die Untersuchung insgesamt bestätigt wird: Die Struktur der Tätigkeitsfelder erfordert eine möglichst breit angelegte Qualifikation, die wissenschaftlich interdisziplinär angelegt sein und Zusatzqualifikationen (mindestens zwei Fremdsprachen) und Berufs-/Auslandserfahrung beinhalt sollte. Die Haupttätigkeitsbereiche werden in der Forschungs-, Ausbildungs-, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit gesehen. Da ein deutliches Mißverhältnis zwischen Angebot an und Nachfrage nach Beschäftigungsmöglichkeiten in der Entwicklungspolitik besteht (ein Verhältnis von etwa 1:10-20) und zudem die Substitutionsmöglichkeiten zwischen Sozialwissenschaftlern erheblich sind, werden die Berufschancen von Soziologen als sehr gering eingeschätzt. (MB)