Company Builder unterstützen Gründer aktiv und mit einer eigenen Systematik in allen Gründungsphasen, halten dazu häufig eigene Ressourcen bereit und kontrollieren die neuen Startups durch eigene Equity-Anteile oder als Dienstleister für einen strategischen Kunden. In diesem Beitrag wird die Beschäftigungswirkung der Company Builder anhand eines Samples von rund 2.200 Venture-Capital-finanzierten Startups in Deutschland untersucht. Es wird gezeigt, dass die Company Builder an der Finanzierung von 12 % der Startups beteiligt waren und ihre Startups die größten Beschäftigungsgewinne verzeichneten. Es werden die sektorale und regionale Strukturen der von Company Buildern finanzierten Startups untersucht und Schlussfolgerungen für die Wagniskapitalpolitik gezogen.
Die Studie bietet einen empirischen Überblick über den Gesamtbestand an Wagniskapitalfinanzierern in Deutschland. Speziell werden die neuen Formen der Wagniskapitalfinanzierung betrachtet, die neben Kapital auch Beratung, Infrastruktur (IT, Büroraum) und Vernetzung mit Kunden und Partnern anbieten. Für diese Acceleratoren, Inkubatoren und Company Builder werden ihre Anteile an dem Gesamtbestand der Wagniskapitalfinanzierer, der Verlauf ihres Markteintritts, die Anteile selbständiger, Konzern-getragener und staatlicher Inkubationsfinanzierung sowie ihre regionale Verteilung dargestellt. Dabei wird Berlin als der mit Abstand wichtigste Standort vor München und Hamburg identifiziert. Insgesamt hat sich die Inkubationsfinanzierung in Deutschland als ein beachtliches Segment und als eine Alternative zu den traditionellen Wagniskapitalfinanzierern etabliert.
Private Equity ist eine Investition auf Zeit, wobei der Ausstieg ("Exit") der Private-Equity-Gesellschaft eine wichtige Weichenstellung für das Portfolio-Unternehmen darstellt. Bislang ist umstritten, ob die Unternehmen damit in tragfähige Eigentümerstrukturen überführt werden. Der Beitrag untersucht die Eigentümerstrukturen für sämtliche Unternehmen, die in Deutschland in den Jahren 2012 bis 2015 von einer Private-Equity-Gesellschaft übernommen worden waren. Dabei konnte für 423 Unternehmen bis zum September 2020 ein Exit festgestellt werden. Es wird gezeigt, dass nur eine Minderheit der Unternehmen bei diesem Exit eine nachhaltige Eigentümerstruktur erhalten hat. Während mehr als zwei Fünftel der Unternehmen von einer weiteren Private-Equity-Gesellschaft übernommen worden ist, geriet ein Fünftel der Unternehmen in eine finanzielle Notsituation, die sich vor allem über Insolvenzanmeldungen abbildet. Zugleich ist mit dem Exit eine starke Internationalisierung der Eigentümerschaft verbunden, wobei die neuen Eigentümer aus anderen europäischen Ländern (29%), Asien (20%) sowie aus den USA oder Großbritannien (19%) stammten.
In den vergangenen ca. 15 Jahren haben sich neue Formen der Risikokapitalfinanzierung gebildet, die das Gründen von Unternehmen zu einem eigenen Geschäftsfeld gemacht haben. Die sogenannten "Company Builder" bringen eigene Gründungsideen auf den Weg und unterstützen die Startups langfristig. Der Aufsatz beschreibt die Eigenschaften der Company Builder und zeigt im Vergleich zu anderen Formen von Risikokapital ihre Wirkung auf die Beschäftigtendynamik in den geförderten Unternehmen.
Der Beitrag beschreibt die Private Equity-Übernahmen im deutschen Pflegesektor in den Jahren 2013 bis 2018. Die Übernahmen werden in die Umbrüche des Pflegemarktes eingeordnet und Charakteristika der übernommenen Unternehmern sowie der jeweiligen Private Equity-Gesellschaften aufgezeigt.
Over the past decade, new types of business incubation have been developed. One particularly prominent example is company builders, which use their own resources to build up companies, establishing numerous companies in a series. In doing so, this investor type facilitates internal and external business ideas. It offers a new organizational solution that combines both the innovative capacity of founders and the financial resources of a large company with the desire for long-term employment and corporate affiliation. This article examines the economic impact of company builders in Germany compared with other venture capital (VC) investor types on the basis of employment trends in the portfolio companies from 2011 to 2015. It is shown that company builders promote more dynamic employment growth than do other types of investors. This finding suggests that this type of investor is particularly well positioned to take advantage of the institutional deficiency in the German VC market. The results are also discussed in the context of the growth of the Berlin-based VC and start-up ecosystem.
Der Beitrag untersucht die Übernahmen von Unternehmen im deutschen Gesundheitssektor durch Private Equity-Gesellschaften. Hierzu wurden Transaktionsdaten aus verschiedenen Datenquellen für die Jahre 2013 bis zum ersten Halbjahr 2018 ausgewertet. Für diesen Zeitraum konnten rund 130 Übernahmen von Unternehmen mit einer medizinischen und pflegerischen Versorgung von Patienten ermittelt werden. Dabei hat das Tempo der Übernahmen im ersten Halbjahr 2018 stark zugenommen. Die größten Transaktionen wurden in dem Bereich Pflegeheime/-dienste getätigt, die meisten Übernahmen fanden in verschiedenen medizinischen Facharzt-Bereichen statt (u.a. Zahnmedizin, Augenheilkunde, Radiologie). In beiden Segmenten findet ein Aufbau neuer Unternehmensketten statt, bei denen zentrale Funktionen, z.B. Rechnungswesen, Einkauf und Qualifizierung, aufgebaut und den dezentralen Betriebsstandorten bereit gestellt werden. Überwiegend sind kapitalkräftige, fonds-basierte Private Equity-Gesellschaften aus den europäischen Nachbarländern und aus den Vereinigten Staaten aktiv. Der Beitrag beleuchtet auf der Basis von leitfadengestützten Interviews auch Hintergründe und exploriert Konsequenzen der genannten Entwicklungen. Vor allem die veränderte Regulierung des Gesundheitsmarktes, das starke Kapitalangebot der Private Equity-Gesellschaften und die Attraktivität des Gesundheitssektors als Anlageobjekt haben zu einer Zunahme an Übernahmen im Gesundheitssektor geführt. Der Beitrag zeigt zudem auf, in welchen Feldern (v.a. neue Investitionsstrategien, Beschäftigung, Arbeit und Mitbestimmung, patientenorientierte Versorgung) sich weiterführende Forschungs- und Gestaltungsfragen abzeichnen.
Gegenstand des Berichts ist die Evaluation der Wirksamkeit der drei arbeitsmarktpolitischen Instrumente Eingliederungszuschuss, Entgeltsicherung und Beitragsbonus, die darauf gerichtet sind, den Matching-Prozess am Arbeitsmarkt einerseits im Hinblick auf die Kompensation von Benachteiligungen, andererseits im Sinne seiner Beschleunigung und damit der Verkürzung der individuellen Arbeitslosigkeitsdauer zu beeinflussen. Eingliederungszuschüsse sollen die Arbeitgeber dazu bewegen, Personen einzustellen, die sie ohne Aussicht auf Förderung nicht eingestellt hätten. Der Beitragsbonus für Arbeitnehmer ab dem 55. Lebensjahr verringert im Falle der Einstellung eines zuvor arbeitslosen älteren Arbeitnehmers die für die Beschäftigung dieser Person zu veranschlagenden Lohnkosten dauerhaft um den Beitrag des Arbeitgebers zur Arbeitslosenversicherung. Die Entgeltsicherung für ältere Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitnehmer mit Anspruch auf Arbeitslosengeld soll diesen die Anpassung an eine Nachfragesituation auf dem Arbeitsmarkt erleichtern, in der sie das früher einmal bezogene Entgelt nicht mehr realisieren können. Der Endbericht stellt die Förder- und Beschäftigungsstrukturen dar und präsentiert die Ergebnisse der Implementationsanalyse, die Effekte der Reformen auf die Wiederbeschäftigungschancen förderungsberechtigter Personen, die Ergebnisse der Stabilitäts- und Verbleibsanalyse nach Zugang in die Förderung sowie die Ergebnisse der Effizienzanalyse. Aus den Befunden werden Empfehlungen abgeleitet. Die Fortführung des Eingliederungszuschusses wird empfohlen. Hinsichtlich der Entgeltsicherung wird empfohlen, das Instrument stärker bekannt zu machen und die Geltungsdauer zu entfristen. Um den Beitragsbonus zu einem Bestandteil einer arbeitsmarktpolitischen Strategie zu machen und seine Steuerungswirkung zu erhöhen, müsste er in den Instrumentenkasten der Arbeitsagenturen überführt werden. (IAB)
Gegenstand des Berichts des Forschungsverbunds Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg, Institut Arbeit und Technik (IAT), Gelsenkirchen ist die Evaluation der Wirksamkeit der drei arbeitsmarktpolitischen Instrumente Eingliederungszuschüsse, Beitragsbonus und Entgeltsicherung, die darauf gerichtet sind, den Matching-Prozess am Arbeitsmarkt einerseits im Hinblick auf die Kompensation von Benachteiligungen, andererseits im Sinne seiner Beschleunigung und damit der Verkürzung der individuellen Arbeitslosigkeitsdauer zu beeinflussen. Eingliederungszuschüsse sollen die Arbeitgeber dazu bewegen, Personen einzustellen, die sie ohne Aussicht auf Förderung nicht eingestellt hätten. Der Beitragsbonus für Arbeitnehmer ab dem 55. Lebensjahr verringert im Falle der Einstellung eines zuvor arbeitslosen älteren Arbeitnehmers die für die Beschäftigung dieser Person zu veranschlagenden Lohnkosten dauerhaft um den Beitrag des Arbeitgebers zur Arbeitslosenversicherung. Die Entgeltsicherung für ältere Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitnehmer mit Anspruch auf Arbeitslosengeld soll diesen die Anpassung an eine Nachfragesituation auf dem Arbeitsmarkt erleichtern, in der sie das früher einmal bezogene Entgelt nicht mehr realisieren können. Der Bericht präsentiert die Struktur der Förderung dieser Instrumente während der Jahre 2000-2004, die Implementation der Instrumente aus Sicht der Betriebe sowie der geförderten Beschäftigten in den Arbeitsagenturen. Außerdem werden die Wirkungen auf die Beschäftigungschancen der Zielgruppen analysiert, Stabilität und Verbleib der Geförderten in Beschäftigung sowie die Effizienz der Instrumente. Für den Eingliederungszuschuss für Ältere werden positive Effekte auf die Wiederbeschäftigungswahrscheinlichkeit festgestellt, die Kosten des Instruments sind jedoch relativ hoch. Beitragsbonus und Entgeltsicherung sind wenig bekannt und werden wenig in Anspruch genommen. (IAB)
"Mecklenburg-Vorpommern macht sich auf, eine der führenden Gesundheitsregionen in Deutschland zu werden; die Landesregierung ist sogar bestrebt, zur Gesundheitsregion Nr. 1 aufzusteigen. Schon heute sind gesundheitsbezogene Produkte und Dienstleistungen so-wohl in Deutschland insgesamt als auch in Mecklenburg-Vorpommern eine der wichtigsten Wirtschaftsbranchen; in Zukunft wird die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft noch weiter steigen. Das Altern der Gesellschaft, der medizinisch-technische und gesundheitswissen-schaftliche Fortschritt sowie die wachsende Bereitschaft der Konsumenten, zusätzlich zu Krankenversicherungsbeiträgen für ihre Gesundheit und Gesunderhaltung Geld auszugeben, werden zu mehr Wachstum und Beschäftigung in der Gesundheitsbranche führen." [Textauszug]