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Auch die marktzentrierte Steuerungslogik und die neuen indirekten Steuerungsformen in den Betrieben heben Verhandlungsspielräume und Räume für soziale Auseinandersetzungen in den Betrieben nicht auf, sondern regenerieren sie in neuer Form. Sie können Ansatzpunkte neuer Bündnisse und offensiver Interessenvertretung sein. Der gegenwärtige Umbruchprozess in den Betrieben ist gekennzeichnet durch die Orientierung am Shareholder Value, eine Tendenz zur Verkehrung des Verhältnisses von Produktion und Markt sowie einen Bedeutungsverlust unmittelbarer Produktionstätigkeiten bei gleichzeitiger Tertiarisierung. Der Umgang mit diesen Herausforderungen und das Entstehen neuer Allianzen in den Betrieben werden deutlich, wenn man auf die "Grenzen der Entgrenzung", auf kennzifferngestützte Berichtssysteme und auf Standortvereinbarungen - hier im Bereich der IG Metall - schaut. Für eine zukunftsfähige, solidarische Arbeits-, Tarif- und Betriebspolitik bedarf es einer Kombination aus offensiv geführten betrieblichen Konflikten, erhöhter betriebs- und tarifpolitischer Handlungsfähigkeit, neuen Themen sowie einer makroökonomisch orientierten Entgelt- und Arbeitszeitpolitik. (ICE2)

Der Beitrag setzt sich mit zwei Argumentationen auseinander. Das erste Argument lautet: Trotz Internationalisierung und Globalisierung der Unternehmensstrategien lässt sich eine Tendenz zur Dezentralisierung beobachten, die grundlegend neue Chancen für die Entfaltung einer regionalen Ökonomie und für wirtschaftliche Prosperität bietet. Insbesondere die Realisierung von regionalen Unternehmensnetzwerken wird als Hoffnungsträger angesehen. Das zweite Argument lautet: Vor dem o.g. Hintergrund lässt sich eine Art "best practice" von Regionalpolitik formulieren, die auf die Etablierung solcher Netzwerke abzielt und die dieses mit neuen Formen des Regionalmarketings nach innen und außen kommuniziert. Die Kernthese der Autoren lautet: Die internationale Ausrichtung von Unternehmen ist heute von mehr strategischer Offenheit gekennzeichnet, es gibt in der Regel mehrere plausible (und betriebswirtschaftlich rentable) Optionen. Diese Offenheit ermöglicht es, mit Mitteln der Regional- und der Betriebspolitik Einfluss zu nehmen. Aber diese Offenheit bedeutet keineswegs umstandslos eine grundsätzliche Aufwertung der regionalen oder der dezentralen Unternehmensteile. Eine Regionalpolitik, die dies nicht erkennt und nicht versucht, soweit wie möglich gegenzusteuern, führt letztlich zu einer Unterordnung unter die Strategien der jeweils dominierenden Unternehmen. Damit werden nicht nur vorhandene Chancen nicht genutzt und Entwicklungsprobleme weiter verschärft, sondern ganze Regionen politisch zum Spielball der Entwicklung degradiert. (ICA2)