Mythos Region?: Clusterstrukturen und Diffusion regionaler Politikmuster unter der Bedingung internationaler Restrukturierung
In: Die Bindungen der Globalisierung: Interorganisationsbeziehungen im regionalen und globalen Wirtschaftsraum, S. 329-361
Abstract
Der Beitrag setzt sich mit zwei Argumentationen auseinander. Das erste Argument lautet: Trotz Internationalisierung und Globalisierung der Unternehmensstrategien lässt sich eine Tendenz zur Dezentralisierung beobachten, die grundlegend neue Chancen für die Entfaltung einer regionalen Ökonomie und für wirtschaftliche Prosperität bietet. Insbesondere die Realisierung von regionalen Unternehmensnetzwerken wird als Hoffnungsträger angesehen. Das zweite Argument lautet: Vor dem o.g. Hintergrund lässt sich eine Art "best practice" von Regionalpolitik formulieren, die auf die Etablierung solcher Netzwerke abzielt und die dieses mit neuen Formen des Regionalmarketings nach innen und außen kommuniziert. Die Kernthese der Autoren lautet: Die internationale Ausrichtung von Unternehmen ist heute von mehr strategischer Offenheit gekennzeichnet, es gibt in der Regel mehrere plausible (und betriebswirtschaftlich rentable) Optionen. Diese Offenheit ermöglicht es, mit Mitteln der Regional- und der Betriebspolitik Einfluss zu nehmen. Aber diese Offenheit bedeutet keineswegs umstandslos eine grundsätzliche Aufwertung der regionalen oder der dezentralen Unternehmensteile. Eine Regionalpolitik, die dies nicht erkennt und nicht versucht, soweit wie möglich gegenzusteuern, führt letztlich zu einer Unterordnung unter die Strategien der jeweils dominierenden Unternehmen. Damit werden nicht nur vorhandene Chancen nicht genutzt und Entwicklungsprobleme weiter verschärft, sondern ganze Regionen politisch zum Spielball der Entwicklung degradiert. (ICA2)
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