Lebensmut im Wartesaal: die jüdischen DPs (displaced persons) im Nachkriegsdeutschland
In: Fischer 10761
In: Geschichte
In: Die Zeit des Nationalsozialismus
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In: Fischer 10761
In: Geschichte
In: Die Zeit des Nationalsozialismus
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft: ZfG, Band 60, Heft 11, S. 898-906
ISSN: 0044-2828
Die Autorin zeichnet den Entstehungs- und Verbreitungskontext von Adolf Hitlers Buch "Mein Kampf" bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges nach. Demnach verfügte Hitler zu Beginn seiner Arbeiten nicht über ein ausgearbeitetes Konzept zur Ausgestaltung der späteren zwei Bände von "Mein Kampf". Zunächst stand das Ziel der "Abrechnung" im Vordergrund und erst im Laufe des Sommers 1924, als Hitler sich von seinen politischen Aktivitäten weitgehend zurückzog, entschied er, dass die Schrift umfangreiche biografische Teile umfassen sollte. So plante er ursprünglich, seinem Werk den Titel "Viereinhalb Jahre Kampf gegen Lüge, Dummheit und Feigheit" zu geben. Nach seiner Entlassung aus dem Landsberger Gefängnis am 20. Dezember 1924 und vor dem Hintergrund der politischen Entwicklung im Frühjahr 1925 (Verhängung eines Redeverbots für Hitler in Bayern) trat das Motiv der "Abrechnung" zugunsten einer "politisch-biografischen Schrift" in den Hintergrund. Der erste Band von "Mein Kampf" erschien am 18. Juli 1925, den Sommer und Herbst 1925 nutzte Hitler für die Arbeit am geplanten zweiten Band; an der Fertigstellung hinderten ihn allerdings die eskalierende Auseinandersetzung mit konkurrierenden völkischen Verbänden und die von Gregor Straßer ausgelösten Programmdiskussionen, die sein Eingreifen erforderlich machten. Diese Konflikte, als deren Ursache Hitler eine "Mischung von Neid, Eifersucht, Ehrgeiz und diebischer Gesinnung" ausmachte, spiegeln sich in einigen Kapiteln des zweiten Bandes von "Mein Kampf" wider. Hitler stellte ihn schließlich im Herbst 1926 in Berchtesgaden fertig; er erschien am 11. Dezember 1926 mit dem Untertitel "Die nationalsozialistische Bewegung". (ICI2)
In: "Rasse" - eine soziale und politische Konstruktion: Strukturen und Phänomene des Vorurteils Rassismus, S. 37-44
Die Verfasserin zeigt, dass selbst die Aspekte, die sowohl für den Rassismus als auch für den Antisemitismus charakteristisch sind - wie das Absprechen oder Infragestellen der Zugehörigkeit zur Nation oder die soziale Konstruktion und damit eng verbunden die Funktion beider Phänomene für die Mehrheitsgesellschaft -, deutliche Differenzen aufweisen. Evident sind die Unterschiede jedoch bei den für den Rassismus typischen Ängsten vor kultureller Bedrohung oder Konkurrenz, die beim Antisemitismus keine nennenswerte Rolle mehr spielen. Der moderne Antisemitismus ist eine rückwärtsgewandte Weltanschauung, eine Erklärung für völlig widersprüchliche Phänomene. Ihm zufolge sind Juden abstrakte, einflussreiche, global agierende verschwörerische Kräfte, die nach der Weltmacht streben. Gerade diese Konnotation von Macht und Einfluss unterscheidet den Antisemitismus vom Rassismus. (ICB2)
In: Dachauer Hefte: Studien und Dokumente zur Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 17, S. 203-206
ISSN: 0257-9472
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft: ZfG, Band 46, Heft 6, S. 505-511
ISSN: 0044-2828
5.536 jüdische Displaced Persons (DP) wurden zwischen dem 23. Juli und dem 1. August 1948 mit amerikanischen Militärmaschinen von Berlin-Tempelhof nach Frankfurt am Main im Rahmen der Berlin-Blockade ausgeflogen. Am 11. und 15. August verließen noch einige DPs, die Ende Juli aus gesundheitlichen Gründen nicht reisefähig gewesen waren, die abgeriegelte Stadt. Der Beitrag rekonstruiert das Schicksal dieser Menschen: Seit Herbst 1945 war Berlin Durchgangsstation für Tausende von jüdischen Flüchtlingen aus Polen und anderen Staaten Osteuropas, die den schlechten wirtschaftlichen Bedingungen und dem gewalttätigen Nachkriegsantisemitismus in ihren Heimatländern zu entkommen suchten und einen Neuanfang in Palästina oder anderen Emigrationsländern wagen wollten. Die Zahl der Flüchtlinge hatte infolge der Pogrome stark zugenommen, und gleichzeitig waren auch die Lager in der US-Zone restlos überfüllt, so daß sie in der Stadt festsaßen. Deshalb richtete die US-Armee am 26. Juli 1946 schließlich das Lager Mariendorf-Bialik Center in der Eisenacher Straße in Tempelhof ein. Drei große Wohnblocks boten dort Platz für etwa 3.000 Menschen. (pre)
Besondere Beispiele aus der Stadt und Region Wittenberg
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft: ZfG, Band 51, Heft 5, S. 439-445
ISSN: 0044-2828
Die nationalsozialistische Kulturpolitik sah für die von ihr als "entartet" betrachtete Kunst drei Verwendungsmöglichkeiten: Verkauf ins Ausland, Zusammenfassung zu "Schreckensausstellungen" ("Entartete Kunst", "Der ewige Jude") oder Vernichtung. Im Gegensatz zu den öffentlichen Bücherverbrennungen fand die vermeintliche oder tatsächliche Zerstörung von Kunst nicht im öffentlichen Raum statt, wurde nicht zu Propagandazwecken genutzt und blieb auch den Zeitzeugen verborgen. Trotz vielfältiger Hinweise auf eine geplante Vernichtung ist bis heute nicht wirklich geklärt, ob es 1939 eine Bilderverbrennung gab. (ICE2)
In: Dachauer Hefte: Studien und Dokumente zur Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 19, S. 201-215
ISSN: 0257-9472
Der belgische Holocaust-Überlebende Arthur Langerman überführte seine etwa 8100 Objekte umfassende Sammlung visueller Antisemitika im Jahr 2019 in eine Stiftung in Treuhänderschaft der TU Berlin. Um die Sammlung zu bewahren, zu erforschen sowie für pädagogische und Ausstellungszwecke zugänglich zu machen, wird am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin das "Arthur Langerman Archiv für die Erforschung des visuellen Antisemitismus" (ALAVA) aufgebaut. Die Sammlung umfasst mehr als 3500 antisemitische Postkarten, über 1000 handgezeichnete Skizzen, mehrere Hundert Plakate, Flugblätter und Flugschriften, etliche illustrierte Bücher, Zeitungen und Zeitschriften sowie eine Vielzahl von Gemälden, Stichen und Zeichnungen aus dem 17. bis zum 21. Jahrhundert. Damit ist die Sammlung Langerman der vermutlich größte Bestand an antisemitischen Bildern weltweit. Hinzu kommen judenfeindliche Skulpturen, Nippesfiguren und Alltagsgegenstände wie Spazierstöcke, Tabakpfeifen, Geschirr und Krüge. In ihrer thematischen und materiellen Konsistenz sowie der breiten regionalen und historischen Fächerung bietet die Sammlung immense Forschungspotenziale.
BASE
In: Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 3
In: Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 2
Die nationalsozialistischen Konzentrationslager sind im Wesentlichen erforscht und dargestellt. Die Dachauer Hefte, die 1985-2010 als Periodikum erschienen, haben als zentrales Organ der KZ-Forschung dabei eine wichtige Rolle gespielt. Aber jenseits der formalen Definition des KZ als einer Haftstätte unter der zentralen Hoheit der Inspektion der Konzentrationslager in Oranienburg bzw. des SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamtes in Berlin existierten zahllose weitere Zwangslager, die in gleicher oder ähnlicher Weise Stätten nationalsozialistischen Terrors waren und von den darin Gefangenen als KZ empfunden wurden. Das galt für die rund 200 Arbeitserziehungslager wie für Polizeihaftlager oder Erweiterte Polizeigefängnisse unter regionaler Gestapo-Hoheit, für Zwangsarbeitslager für Juden, fürZigeunerlager, für Ghettos und andere Haftstätten.