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The Middle East, the world's only major source of low-cost oil, will remain at the core of the long-term prospects of the world oil market. The IEA went too far referring to the "shale hydrocarbon revolution born in the USA". For the time being, the global energy landscape has not been turned upside down. It is China's soaring energy consumption rather than the US' rising production that will fundamentally shift the world energy order. Some analysts claim that the Sino-Russian relationship will truly shift global energy boundaries: pipelines are turning east. Global oil prices may fall if and when significant volumes of additional Iranian oil return to the market. A new petroleum frontier in the Eastern Mediterranean complicates the manifold conflicts, but opens up new chances for cooperation. There are huge opportunities created by the discovery of gas in the Eastern Mediterranean not least for countries that are short of both money and energy. Developing these opportunities will require cooperation, and could be both a lucrative and politically rewarding confidence-building measure

Es ist eine Spirale aus wechselseitiger Gewalt, die sich immer schneller zu drehen scheint: Der Westen exportiert Kriege wie die Irakinvasion in den Nahen Osten, islamistischer Terrorismus seinerseits nimmt westliche Städte ins Visier. Die Berichterstattung ist selten objektiv, Emotionen dominieren und die Fakten verschwimmen. In diesem schwer durchschaubaren Dickicht nahöstlicher Kriege ist ein Kompass hilfreich, um zu verstehen, wer gegen wen und warum kämpft. Karin Kneissl gibt einen Einblick zu den Hintergründen grundsätzlicher Missverständnisse zwischen Orient und Okzident. Die Dauerkrise im Iran, in Israel oder in den besetzten palästinensischen Gebieten rückt uns näher, als wir glauben: Wir sind nicht nur von den Energielieferungen aus dem Nahen Osten abhängig, auch die Gewalt in der Region bewegt immer mehr die muslimische Bevölkerung in Europa. Es ist aber kein Kampf der Kulturen, sondern der Ignoranten in mächtigen Positionen, in dem unsere Welt steckt. Karin Kneissl unternimmt nicht nur eine Diagnose dieses gefährlichen Patts. Sie zeigt auch Wege aus dem Dilemma auf.

Energieversorgungssicherheit ist kein neues Thema, es wird nur stets aufs Neue wieder entdeckt. Den Erdölpreisschocks von 1973 und 1979 folgten noch einige weitere Krisen. Der Ruf nach Diversifizierung wird bei jeder Krise neu erhoben, doch tatsächlich geschieht wenig, denn die fossilen Energieträger, allen voran Erdöl, dominieren den globalen Energiemix. Der Beitrag widmet sich einigen Aspekten der internationalen Politik bezüglich des Zugangs zu den Erdöl- und Erdgasfeldern am Beispiel der beiden Golfstaaten Iran und Irak. Zentral ist dabei die Frage nach der Energieversorgung der westlichen und asiatischen Industriestaaten. Dabei betrachtet der Beitrag die verschiedenen Interessenkonstellationen, Entwicklungstendenzen und geopolitischen Veränderungen sowie den Einfluss internationaler Erdölkonzerne. (ICB2)

Die Autorin zeigt in ihrem Beitrag, dass sich die veränderte Lage im Nahen Osten durch die Revolution in Ägypten auch auf die Palästinafrage auswirken und mittelfristig wieder ins Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit rücken kann. Das gefährlichste Szenario wäre ihrer Einschätzung nach der Ausbruch einer Dritten Intifada als massiver Volksaufstand gegen die Besatzung bei gleichzeitiger Einstellung sämtlicher US-Hilfe für die palästinensischen Gebiete. Andererseits ist nicht ganz auszuschließen, dass sich pragmatische politische Kräfte durchsetzen und es zu einer konkreten Neuaufnahme eines Verhandlungsprozesses kommt. Wenn auch der palästinensische Antrag auf Aufnahme in die UNO an einzelnen UN-Sicherheitsratsmitgliedern scheitern sollte, so ändert sich doch die politische Dynamik in der Region grundlegend. Denn mit dem gestürzten ägyptischen Präsidenten Mubarak hat Israel seinen zuverlässigsten Verbündeten in der Region verloren. Auch die frühere strategische Partnerschaft mit der Türkei erlitt im Juni 2010 infolge des israelischen Angriffs auf die unter türkischer Flagge fahrende Gaza-Hilfsflotte einen entscheidenden Bruch. Die Autorin analysiert einige der neuen Variablen und alten Konstanten der Lage in Nahost und erörtert die mögliche Neuausrichtung Ägyptens. (ICI2)

Seit einigen Jahren werden vergleichende Studien zu den Konflikten zwischen dem Nahen Osten und dem Balkan durchgeführt, denn sowohl der Libanon als auch das ab 1991 zerfallende Jugoslawien bieten interessante Fallstudien über die Konfessionalisierung einer Gesellschaft und die Staatenimplosion. Die Autorin würdigt in diesem Zusammenhang vor allem die zahlreichen Forschungsarbeiten von Theodor Hanf zur Außenpolitik und allgemeinen Weltlage. Sie geht ferner näher auf die politischen Entwicklungen von der Balkanisierung zur Libanisierung, auf die Bedeutung des Quotenprinzips zur Lösung ethnischer Konflikte sowie auf die "Ethno-Falle" im ehemaligen Jugoslawien ein. Sie zeigt ferner, dass religiöse bzw. ethnische Problemstellungen sowohl den Libanon als auch die Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens herausfordern, obwohl ihre politischen Systeme nicht vergleichbar sind. Weitere Überlegungen beziehen sich auf die Rolle der Diplomatie in einer fragmentierten Staatenwelt. (ICI)