Über uns der Ideenhimmel, in uns das Bewusstsein und dazwischen: die Religion als Bestandteil der soziokulturellen Wirklichkeit. Der Autor entfaltet in seinem soziologischen Grundriss der religiösen Evolution das Verständnis von Religion als Kommunikation, die zwischen den Menschen entsteht und stattfindet. In seiner Analyse zur Ausdifferenzierung des Religiösen, die Bezug auf die Evolutionstheorie, Systemtheorie und eine semiotisch informierte Kommunikationstheorie nimmt, bewegt er sich in der Zirkularität von Gegenwart und Geschichte. Dabei macht er Religion als Sinnform zur Bearbeitung unbestimmbarer Kontingenz begreifbar.
Über uns der Ideenhimmel, in uns das Bewusstsein und dazwischen: die Religion als Bestandteil der soziokulturellen Wirklichkeit. Volkhard Krech entfaltet in seinem soziologischen Grundriss der religiösen Evolution das Verständnis von Religion als Kommunikation, die zwischen den Menschen entsteht und stattfindet. In seiner Analyse zur Ausdifferenzierung des Religiösen, die Bezug auf die Evolutionstheorie, Systemtheorie und eine semiotisch informierte Kommunikationstheorie nimmt, bewegt er sich in der Zirkularität von Gegenwart und Geschichte. Dabei macht er Religion als Sinnform zur Bearbeitung unbestimmbarer Kontingenz begreifbar.
Vielleicht liegt die Zukunft der Religion darin, eine Haltung auszubilden, die mit den Stichworten Humor, Gelassenheit und Demut zu charakterisieren ist.
Vielfach wird heute die Meinung vertreten, Religion gehöre aufgrund der sog. Säkularisierung zu den »Verlierern« gesellschaftlicher Modernisierung. Demgegenüber steht die Annahme, dass Religion eine Transformation erfahren und sich in Bezug auf Inhalte, Sozialformen und Funktion(en) gewandelt habe. Diese paradigmatische Differenz zieht sich durch die Soziologie seit ihrer akademischen Etablierung und kennzeichnet auch noch die gegenwärtige Religionssoziologie. Der Forschungsüberblick zeigt allerdings, dass man es keineswegs mit unilinearen und homogenen Prozessen zu tun hat. Dass Aussagen über die Relevanz von Religion nur unter Berücksichtigung je spezifischer gesellschaftlicher Kontexte getroffen werden können, ist eine der Thesen des Beitrags.
Vielfach wird heute die Meinung vertreten, Religion gehöre aufgrund der sog. Säkularisierung zu den »Verlierern« gesellschaftlicher Modernisierung. Demgegenüber steht die Annahme, dass Religion eine Transformation erfahren und sich in Bezug auf Inhalte, Sozialformen und Funktion(en) gewandelt habe. Diese paradigmatische Differenz zieht sich durch die Soziologie seit ihrer akademischen Etablierung und kennzeichnet auch noch die gegenwärtige Religionssoziologie. Der Forschungsüberblick zeigt allerdings, dass man es keineswegs mit unilinearen und homogenen Prozessen zu tun hat. Dass Aussagen über die Relevanz von Religion nur unter Berücksichtigung je spezifischer gesellschaftlicher Kontexte getroffen werden können, ist eine der Thesen des Beitrags.
Der Verfasser begreift religionsgeschichtliche Prozessbegriffe als heuristische Konzepte und hilfreiche Bezugspunkte, wenn sie einen diachronen und synchronen Vergleich der Religionsgeschichte ermöglichen. Entlang der Begriffe Säkularisierung, Sakralisierung, Individualisierung und Pluralisierung, die er zunächst jeweils theoretisch abstrakt erläutert und dann zum Religiösen in Bezug setzt, sucht er nach deren erklärendem Erkenntniswert im Hinblick auf die religiöse Gegenwartsentwicklung. Ihm geht es vor allem darum zu zeigen, unter welchen Bedingungen Prozessbegriffe angemessen sind, weil sie etwas erschließen, und unter welchen sie zu meiden sind, weil sie zu falschen Schlüssen führen. (ICE2)
In das Thema einführend, erörtert der Autor eingangs die Bedeutung der Gewaltthematik in der Religionswissenschaft. Dabei kristallisieren sich zwei Handlungsformen heraus, in denen Gewalt eine bedeutende Rolle spielt: das Opfer und der Krieg. Anschließend erfolgt in einem historischen Rückblick eine länderübergreifende Darstellung dieser beiden gewalttätigen Handlungen. Zunächst werden die wichtigsten Menschenopferpraktiken skizziert, die sich grundsätzlich in blutige und unblutige Vorgehensweisen unterteilen lassen. Kriege und gewaltsam ausgetragene Konflikte in der Religionsgeschichte werden unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und nationalen Faktoren erläutert. Vor diesem Hintergrund folgt eine Auseinandersetzung mit der Theorie des Verhältnisses von Gewalt und Religion im Rahmen anthropologischer und kulturtheoretischer Erklärungsansätze. Bei der Darlegung der maßgeblichen Opfertheorien konzentriert sich der Autor auf (1) eine kulturanthropologische Theorieart vom Jagen (Karl Meuli), (2) eine ethologische von der Aggression (K. Lorenz, I. Eibl-Eibesfeldt) und (3) eine kulturtheoretisch-ethologische Perspektive von der rituellen Eindämmung mimetischer Gewalt (R. Girard). Die Beleuchtung des Zusammenhanges von Krieg und Religion umfasst sowohl Ausführungen zur Heiligung bzw. Heiligkeit eines Krieges und der Krieger als auch eine Diskussion der Frage, ob der Krieg als Fortsetzung des Opfers mit anderen Mitteln zu sehen ist. (ICG)