Kulturhistorische Studien und doch keine Kulturgeschichte
In: Historische Anthropologie: Kultur, Gesellschaft, Alltag, Band 20, Heft 2, S. 242-245
ISSN: 2194-4032
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In: Historische Anthropologie: Kultur, Gesellschaft, Alltag, Band 20, Heft 2, S. 242-245
ISSN: 2194-4032
In: Journal of family history: studies in family, kinship and demography, Band 30, Heft 4, S. 347-365
ISSN: 1552-5473
This article is based on the thesis that kinship structures were an important element of communal politics and were thus inscribed into the political system of even early constitutionalism. The investigation presented covers an important change in the political culture from the Ancien Régime to the modern constitutional state in southwest Germany, and it raises the question of whether election processes affected traditional structures of representation based on kinship relationships and the ascription of political competence to an elite of notables. The analysis of kinship networks within the city council and city deputation, however, comes to the opposite conclusion—that kinship networks survive even in a system where each year people were newly elected. The analysis of voters' alignments along kinship lines also demonstrates the power and persistence of kinship structures in the early nineteenth century and reflects the differences between kinship mobilization within agriculturally bound and urban artisan groups.
This article is based on the empirical reconstruction of individual voting behavior of a whole community in midnineteenth century Wurttemberg. The central question is, whether before the Revolution of 1848 liberalism succeeded in dissolving the local structures of the notabilities' system and whether voting behavior tended towards strict partisan decision-making. The empirical results show that - although liberalism became more popular and got an enormous amount of votes in community council elections - individual voting, in important aspects, still followed the classical patterns of a Weberian notabilities' system. Voters preferred candidates of wealth and education who were experienced in local administration. Until 1848 there was no group that voted strictly and exclusively liberal - not even the organised liberals themselves. This voting behavior changed in the process of the Revolution of 1848/49, and subsequently reflected the emergence of political parties. ; This article is based on the empirical reconstruction of individual voting behavior of a whole community in midnineteenth century Wurttemberg. The central question is, whether before the Revolution of 1848 liberalism succeeded in dissolving the local structures of the notabilities' system and whether voting behavior tended towards strict partisan decision-making. The empirical results show that - although liberalism became more popular and got an enormous amount of votes in community council elections - individual voting, in important aspects, still followed the classical patterns of a Weberian notabilities' system. Voters preferred candidates of wealth and education who were experienced in local administration. Until 1848 there was no group that voted strictly and exclusively liberal - not even the organised liberals themselves. This voting behavior changed in the process of the Revolution of 1848/49, and subsequently reflected the emergence of political parties.
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In: Actes de la recherche en sciences sociales, Band 106-107, Heft 1, S. 53-66
In: Actes de la recherche en sciences sociales, Band 106, Heft 1, S. 53-66
ISSN: 1955-2564
Der vorliegende Artikel präsentiert ein Forschungsprojekt, das die politische Kultur einer deutschen Kleinstadt (Esslingen) für den Zeitraum von 1830 bis zur Revolution von 1848 zu rekonstruieren versucht. EDVmäßig erfaßt werden soziale und familiäre prozeßproduzierte Daten im Zusammenhang mit qualitativen Informationen über politische Einstellungen und Verhaltensweisen. Den Kern bilden individuelle und kollektive Biographien, die den Stellenwert politischen Verhaltens im Lebenszyklus und Lebensstil der verschiedenen sozialen Klassen verdeutlichen. Weiterhin zeigen diese Biographien das soziale und verwandtschaftliche Netzwerk, das den politischen Aktivitäten zugrunde liegt. ; This article presents a project, which seeks to reconstruct the political culture in a German town (Esslingen) from 1830 to the Revolution of 1848. It is based on computerized record linkage and connects social and familial data from serial sources with qualitative information about political attitudes and behavior. The core of this prosopographical approach is produced by individual and collective biographies that show the meaning of political behavior within the lifecycle and lifestyle of people of different social classes. In addition, linking these biographies reveals social and kinship networks that underlie political activities. The article deals especially with methodological problems of identification and individual self-representation in serial sources that complicate nominal record linkage procedures. In petitions for example people present themselves in different roles and with different interests. Therefore a simple list of names can give unexpected insights into social relations and the self-interpretation of people, groups and organizations.
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In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 15, Heft 1, S. 30-40
ISSN: 2366-6846
Der vorliegende Artikel präsentiert ein Forschungsprojekt, das die politische Kultur einer deutschen Kleinstadt (Esslingen) für den Zeitraum von 1830 bis zur Revolution von 1848 zu rekonstruieren versucht. EDVmäßig erfaßt werden soziale und familiäre prozeßproduzierte Daten im Zusammenhang mit qualitativen Informationen über politische Einstellungen und Verhaltensweisen. Den Kern bilden individuelle und kollektive Biographien, die den Stellenwert politischen Verhaltens im Lebenszyklus und Lebensstil der verschiedenen sozialen Klassen verdeutlichen. Weiterhin zeigen diese Biographien das soziale und verwandtschaftliche Netzwerk, das den politischen Aktivitäten zugrunde liegt. (pmb)
In: Die Arbeiter: Lebensformen, Alltag und Kultur von der Frühindustrialisierung bis zum "Wirtschaftswunder", S. 186-197
Thema des vorliegenden Aufsatzes bildet das Sexualverhalten von Industriearbeiter/-innen, wobei der Schwerpunkt der Darstellung auf dem 19. Jahrhundert liegt. Die Verfasserin geht von der Annahme aus, daß Sexualität als soziale Erfahrung und Beziehung nicht zu trennen ist von Kultur und Lebensweise der Arbeiterschaft, die vor allem durch beengte Wohnverhältnisse, gemeinsame körperliche Schwerarbeit in der Fabrik, ein Minimum an Freizeit, u. ä. m. gekennzeichnet war, was die Intimität sexueller Beziehungen entschieden prägte. Ihre eigentliche "Aufklärung" erfuhren Arbeiter/-innen an ihrem Arbeitsplatz. Wie in der übrigen Gesellschaft wurden Frauen auch hier nicht primär als Klassengenossinnen behandelt, sondern als "Geschlechtswesen". Sexuelle Kontaktaufnahme, für den Ledigen der Sonntag zur Verfügung stand, war vor der Ehe üblich, da aus wirtschaftlichen Gründen und wegen fortbestehender behördlicher Beschränkungen, wenn überhaupt, erst relativ spät geheiratet werden konnte. Entsprechend hoch war die Rate unehelicher Geburten. Dennoch stellten Ehe und Familie einen festen Bestandteil im Lebensentwurf der Arbeiterschaft dar. (SK)
In: Grenzgängerinnen: revolutionäre Frauen im 18. und 19. Jahrhundert ; weibliche Wirklichkeit und männliche Phantasien, S. 71-92
Bezogen auf Württemberg macht die Untersuchung anhand von Sekundärliteratur und zeitgenössischen Zeitungsberichten Verhalten und Stellung der Frauen in der Revolution 1848 deutlich. Frauen bildeten ein soziales Netzwerk, das die Revolution zwar nicht trug, aber doch stabilisierte. In den politischen Denkmustern und Ideen der nationalen und demokratischen Bewegung waren Frauen präsent, und bestimmte Formen der Geschlechterbeziehung gingen unmittelbar in den symbolischen Diskurs der Revolution ein. Der bürgerlich-demokratische wie auch der nationale Charakter der Revolution bedingte geradezu die politische Einbindung von Frauen. Allerdings war aufgrund vorgegebener Rollenerwartungen ihr Verhaltensspielraum in der politischen Öffentlichkeit relativ eng umgrenzt. (BJ)
In: Sozialwissenschaftliche Informationen für Unterricht und Studium: sowi, Band 13, Heft 2, S. 59-73
ISSN: 0340-2304
Der Beitrag nimmt die Diskussion über den Zusammenhang von mütterlicher Fürsorge und Gesellschaft auf. Er beginnt mit einer kritischen Betrachtung der historisch-ethnographischen Arbeit von F. Loux, 1980, der die Autorin permanente Überinterpretation des verwendeten Materials, insbesondere der Sprichwörter, vorwirft. Die Autorin setzt sich mit symbolischen Interaktionen, Schwangerschaften und Geburt, die sich in magischen Präventionen und ritualen Akten widerspiegeln, auseinander. An Hand konkreter Beispiele aus dem ländlichen Württemberg im 19. Jahrhundert macht sie deutich, wie stark die von außen an die Frau herangetragenen Anforderungen (Koproduzentin, Mitverdienerin, sexuelle Ansprüche des Mannes, familiäre Reproduktionsbedingungen) ihr emotionales Verhalten gegenüber ihrem Neugeborenen bestimmen. Die Autorin leitet aus der Tatsache des Nicht-Stillens der Säuglinge einen Mangel intensiver emotionaler Bindungen zwischen Mutter und Kind ab, welcher für dessen weitere emotionale Entwicklung schwerwiegende Folgen hat. (RU)
In: Sozialwissenschaftliche Informationen für Unterricht und Studium: sowi, Band 13, Heft 4, S. 59-72
ISSN: 0340-2304
In: Handwerker in der Industrialisierung: Lage, Kultur und Politik vom späten 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert, S. 347-380
Thema der Untersuchung ist die Stellung der Württembergischen Handwerker und Handwerkervereine im Vormärz und in der Revolution 1848/49. Als Primärquellen werden Zeitungsartikel und Vereinsakten ausgewertet. Mit der Gewerbeordnung von 1828 wurde in Württemberg das Zunftsystem stark eingeschränkt und eine teilweise Gewerbefreiheit eingeführt, die einen ersten Industrialisierungsschub bewirkte. Die in den 30er Jahren gegründeten Gewerbevereine berücksichtigten die Interessen des Handwerks weniger als die des Handels- und Industriebürgertums. Da die Konkurrenz der Fabriken sich in den 40er Jahren zunehmend negativ für das Handwerk auswirkte, wurde eine eigenständige Interessenvertretung der Handwerker unumgänglich. Durch die mit der Märzrevolution einhergehenden gewerbepolitischen Neuansätze sah sich das Handwerk im Juni/Juli 1848 endgültig gedrängt, seine wirtschaftliche und politischen Interessen in Handwerkervereinen deutlich zu machen. In den folgenden Monaten entstanden in der Handwerkerbewegung zwei Richtungen: eine konservative, die den alten Handwerkerstand zu restaurieren suchte, und eine wirtschaftlich fortschrittliche, politisch demokratisch orientierte Strömung. Diese Spaltung führte letztlich dazu, daß die Durchsetzungsversuche des Handwerks in den gewerbepolitischen Diskussionen der Revolution ineffektiv blieben. (BJ)
In: Studien zur Kulturanthropologie, Europäischen Ethnologie Bd. 5
In: Göttinger kulturwissenschaftliche Studien 10
In: International review of social history, Band 46, Heft S9, S. 151-169
ISSN: 1469-512X
A great part of the political movement in the Revolution of 1848 took place in the form of group and mass petitions. The National Assembly in Frankfurt, the first national German parliament, received 17,000 petitions from more than three million people. A great number of petitions, analysed by German scholars such as Best, dealt with the question of a liberal market economy, with problems resulting out of the developing process of industrialization, and with protective duties. The petitions expressed different group interests, articulated by craftsmen, merchants, entrepreneurs, and workers, who responded to current economic and social restraints. Another complex of petitions formulated requests regarding the constitution, the liberalization of the political system, or the organization of education, especially the separation of church and state. Another large mass of revolutionary petitions was addressed to the rulers or the ruling bodies of the different German states and was concerned with regional conflicts, and the adoption of ideas that were developed at national level.