Immer mehr soloselbstständige Handwerker bieten ihre Dienstleistungen auf Internetportalen an. Für ihre Teilnahme am Arbeitsmarkt zahlen sie einen hohen Preis: unsichere Lebensplanung, radikale Marktabhängigkeit und Konkurrenzdruck. Sie kommen aus dem Niedriglohnbereich nicht raus und haben keine Aussicht auf eine staatliche Altersvorsorge. Das Ideal der Selbstverwirklichung verkehrt sich in sein Gegenteil. Letztlich bringt das postfordistische Produktionsmodell, wie Philipp Lorig in seiner Studie zeigt, ein neues Tagelöhnertum hervor, das auf längst überwunden geglaubte Arbeitsformen zurückgreift.
Immer mehr soloselbstständige Handwerker bieten ihre Dienstleistungen auf Internetportalen an. Für ihre Teilnahme am Arbeitsmarkt zahlen sie einen hohen Preis: unsichere Lebensplanung, radikale Marktabhängigkeit und Konkurrenzdruck. Sie kommen aus dem Niedriglohnbereich nicht raus und haben keine Aussicht auf eine staatliche Altersvorsorge. Das Ideal der Selbstverwirklichung verkehrt sich in sein Gegenteil. Letztlich bringt das postfordistische Produktionsmodell, wie Philipp Lorig in seiner Studie zeigt, ein neues Tagelöhnertum hervor, das auf längst überwunden geglaubte Arbeitsformen zurückgreift.
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In: AIS-Studien: das Online-Journal der Sektion Arbeits- und Industriesoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS), Volume 8, Issue 1, p. 55-75
Bei der Betrachtung kapitalismusbedingter Wandlungen des Arbeitsmarktes fällt im Niedriglohnbereich vermehrt eine entstandardisierte und prekäre Beschäftigungsform auf: Die selbstständige Arbeit auf Werkvertragsbasis, insbesondere im Bereich der handwerklichen Dienstleistungen. Eine in diesem Feld bis dato unerforschte Beschäftigtengruppe besteht aus Personen, die ihre handwerklichen Dienstleistungen primär auf Handwerksportalen im Internet anbieten und ihre Auftragsakquise in den virtuellen Raum verlegt haben. Diese Portale, wie beispielhaft am Marktführer "MyHammer.de" zu zeigen ist, zeichnen sich durch spezifische Abläufe von Angebot und Nachfrage, Informationsungleichheiten, einen verschleierten 'Unterbietungswettbewerb' und ein Profil- und Bewertungssystem aus, das die Arbeitsabläufe bis weit in das Alltagsleben hinein strukturiert und vor allem diszipliniert. Auf der empirischen Grundlage biographischer Interviews mit soloselbstständigen Handwerkern untersucht der vorliegende Artikel, inwiefern in diesem wachsenden Segment atypischer Erwerbsarbeit - das prototypisch für prekäre Arbeit unter zunehmender Vermarktlichung und dem gesellschaftlich vermittelten Diktum unternehmerischer Eigenverantwortung gelten kann - Autonomieansprüche und Ideale der Selbstverwirklichung selbstständiger Erwerbsarbeit in ihr Gegenteil verkehrt werden.
"Anhand einer Synopse von Untersuchungen der Forschungsgruppe 'Jugend, Medien und Kultur' an der Universität Trier befasst sich der Beitrag mit der Entwicklung jugendkultureller Vergesellschaftungsformen und deren zunehmend internationalen Ausrichtung. Vor dem Hintergrund allgegenwärtiger Globalisierungsphänomene und damit einhergehenden medienvermittelten Pluralisierungen von Sinn- und Sozialwelten verändern sich auch Jugendkulturen hin zu translokalen kulturellen Gemeinschaften. Auffallend ist dabei, dass innerhalb der Jugendkulturen neben global geteilten Stilsprachen immer auch lokale Akzente gesetzt und ausgebaut werden und somit vermehrt Prozesse der 'jugendkultureller Globalisierung' beobachtet werden können. Am Beispiel von Forschungen zur Hardcore-Szene und deren ethischen Grundüberzeugungen wird gezeigt, wie die innerszenisch geteilten Ideale der Selbstverantwortung, der Schöpfungsverantwortung und der kritischemanzipatorischen Weltsicht auch über den Szenekontext hinaus den Alltag der Szenegänger bestimmen und vermehrt auch transnational weitervermittelt werden. Die Hardcore-Szene wird somit als eine musikbezogene Jugendkultur mit transnationalem Stil- und Personenaustausch und einem auf globale Geltung ausgerichtetem Wertesystem beschrieben und als ein Prototyp globalisierter jugendkultureller Vergemeinschaftung theoretisch verortet." (Autorenreferat)
Die vorliegende Befragungsstudie 'Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Luxemburg' ist Teil eines Gesamtprojektes, das im Auftrag der Stadt Luxemburg durchgeführt wurde. Ziel der Befragung ist es, aus der Sicht der in der Stadt lebenden Menschen die Stärken und Schwächen ihres urbanen Lebensraums aufzuzeigen. Ein besonderer Schwerpunkt der Studie liegt dabei auf dem Wohnumfeld, der Familien- und Betreuungssituation und auf den sozialen Beziehungen der Bewohnerinnen und Bewohner untereinander. Die auf diese Weise gewonnenen Erkenntnisse über die Lebens- und Wohnverhältnisse bilden eine wichtige Informationsgrundlage für einen Sozialplan, der für die Stadt Luxemburg erstellt wird.
Themen: 1. Wohnung, Wohnumfeld und Wohnmobilität: Wohngebäudeart (Ein- oder Mehrfamilienhaus, freistehendes Haus, Doppelhaushälfte, Reihenhaus); Anzahl der Wohnungen; Eigentumsstatus; Hauptmieter oder Untermieter; Wohnungsgröße; Anzahl der Zimmer; Wohnungsergänzungsflächen: Balkon, Terrasse, Garten; Wohnzufriedenheit; empfundene finanzielle Belastung durch die Wohnkosten; Meinung zum Wohnen in der Stadt Luxemburg (gute und bezahlbare Wohnung in der Stadt Luxemburg und im eigenen Stadtviertel finden, Heimisch in der Wohnumgebung (Zugehörigkeit); Wohndauer: schon immer in der Stadt Luxemburg; vorher in einer anderen Gemeinde in Luxemburg oder im Ausland gelebt; Land; jetzige Wohnung seit Zuzug in die Stadt Luxemburg; vorherige Wohnung im selben oder einem anderen Stadtviertel; Anzahl der Umzüge innerhalb der Stadt Luxemburg; Umzugspläne; Umzugstermin; geplanter Umzug innerhalb der Stadt, in eine andere Gemeinde Luxemburgs oder ins Ausland; Land des geplanten Umzugs; Umzugsgründe; Wichtigkeit verschiedener Aspekte für die neue Wohnumgebung.
2. Partizipation und Integration: Zufriedenheit mit dem persönlichen Kontakt in der Nachbarschaft; Soziale Kohäsion, Vertrauen und Bindung: Verhältnis zu den Menschen in der unmittelbaren Wohnumgebung (collective efficacy); Kontakt zu Menschen allgemein (Ökonomisierung des Sozialen); Interkulturalität und urbane Diversität: Einschätzung des Verhältnisses der Bewohner der Stadt Luxemburg untereinander; Meinung zum Thema wachsende Zahl von Menschen unterschiedlicher Nationalität in der Stadt Luxemburg; Freunde mit anderer Nationalität.
3. Ehrenamtliches Engagement und lokales Sozialkapital: Ehrenamtliche Tätigkeit; Bereiche der ehrenamtlichen Tätigkeit; ehrenamtliches Engagement im jeweiligen Bereich im Wohnviertel oder außerhalb; Freunde im Bereich der ehrenamtlichen Tätigkeit; Teilnahme an Nachbarschaftsinitiativen, Bürgerinitiativen, etc.; Zweck dieser Treffen genannt; Häufigkeit der Treffen; Internetnutzung für lokale Informationen; genutzte Angebote genannt.
4. Kinder, Familie und Betreuung: Kinder; Anzahl der Kinder; Geburtsjahr der Kinder; Kinder unter 13 Jahren im Haushalt; Anzahl der Kinder unter 13 Jahren im Haushalt; Betreuungssituation von Kindern unter 13 Jahren (nur Befragte mit Kindern unter 13 Jahren): Betreuung der Kinder auch von anderen Personen; betreuende Personen; Häufigkeit der Betreuung durch andere Personen; Besuch von Betreuungseinrichtungen; Name und Ort der Betreuungseinrichtung; gute Erreichbarkeit der Betreuungseinrichtung; Besuchshäufigkeit der Einrichtungen; wieder alle: Vereinbarkeit von Familie und Beruf; Einschätzung der Betreuungssituation in der Stadt Luxemburg; Zufriedenheit mit der Betreuungssituation für unterschiedliche Altersgruppen in der Wohnumgebung.
5. Lebenszufriedenheit, Zukunftseinschätzung, Wertbindung: Allgemeine Lebenszufriedenheit; Zufriedenheit mit verschiedenen Infrastruktureinrichtungen in der Wohnumgebung; Zufriedenheit mit dem Bierger Center im Hinblick auf Angebot, Öffnungszeiten und Bürgerfreundlichkeit; Beurteilung der persönlichen Zukunft; Wichtigkeit verschiedener Werte und Lebensziele.
Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsjahr); Familienstand; Lebenspartner; Haushaltsgröße; für den Befragten und dessen Partner wurde erfragt: höchster Schulabschluss; Erwerbsstatus; Erwerbstätigkeit in Vollzeit oder Teilzeit; andere Tätigkeit; frühere Erwerbstätigkeit; nationaler oder internationaler Beamter; berufliche Stellung; luxemburgische Staatsangehörigkeit; Nationalität; Geburt in Luxemburg oder im Ausland; Geburtsland (Migrationshintergrund); präferierte Sprache im öffentlichen Raum (Multiglossie); überwiegend zuhause gesprochene Sprache (sprachliche Dominanz in der privaten Sphäre); Konfession; Verbundenheit mit der Religionsgemeinschaft; Selbsteinschätzung der Religiosität; Anzahl der Personen, die zum Haushaltseinkommen beitragen; Haushaltsnettoeinkommen.