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In: Bios: Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, Band 29, Heft 2, S. 266-274
ISSN: 2196-243X
Vor dem Hintergrund einer Interviewstudie zur Familienerziehung im Generationenvergleich geht der Beitrag der Frage nach, wie anhand von biographischen Texten, die anhand von themenzentrierten Interviews generiert wurden, ein Zugang zu Erziehungspraktiken möglich ist. Während ein ethnographischer Zugang zu pädagogischen Praktiken in der Regel auf Beobachtungen und Beschreibungen beruht, um die Praxis im modus operandi zu erfassen, ist in narrativen und reflexiven Interviewäußerungen der Akteur die Erziehungspraxis nur indirekt repräsentiert. Dieses methodische Problem, auf das man unvermeidlich dann stößt, wenn die soziale Praxis (z.B. weil sie vergangen ist) nicht beobachtbar ist, verweist in gegenstandskonzeptioneller Hinsicht auf das Verhältnis von Wissen und Tun bzw. von Diskursen und Praktiken. In einem ersten Schritt wird daher versucht, das Verhältnis von Diskursanalyse und Praxistheorie zu klären und den wechselseitigen Zusammenhang beider Gegenstandsdimensionen herauszustellen. Darauf folgt ein Abschnitt zu methodischen Konsequenzen, die sich aus den gegenstandstheoretischen Erörterungen ergeben. Mit dem hier vorgestellten methodischen Ansatz wird ein Weg zur Analyse berichteter und kommentierter sozialer Praktiken vorgeschlagen, um eine Brücke zwischen praxistheoretischen Gegenstandsbestimmungen und diskurstheoretisch fundierten biographischen und historischen Analysen zu schlagen.
Der Beitrag geht von einer Problematisierung der gegenwärtig in der empirischen Bildungsforschung und in den politiknahen Fachdebatten dominierenden, vor allem an sozialen Selektionsprozessen orientierten Perspektive auf die Familie als Bildungsmilieu aus. Ohne den empirisch gut belegten Zusammenhang zwischen familialer Habitusgenese, institutionellem Bildungserfolg und späterer sozialer Platzierung zu leugnen, wird auf mögliche normative Engführungen hingewiesen, die dann einzutreten drohen, wenn familiale Bildungsleistungen lediglich an den Erwartungen der Integration in das Bildungssystem und der sozialen Platzierung gemessen werden. Eine demgegenüber auch auf den Eigensinn der Familie als Ort der Bildung und Sozialisation abhebende Forschungsperspektive wird, ergänzend zu Bourdieu, im Rückgriff auf die kultursoziologische Generationentheorie Karl Mannheims und die kulturanthropologisch ausgerichtete Familientheorie von Dieter Claessens skizziert. Damit kommt die Familie - gleichgewichtig zu den Prozessen der Vererbung kulturellen und sozialen Kapitals - als ein Ort eigendynamischer Prozesse und vielfältiger Differenzerfahrungen in den Blick, deren Bearbeitung ein genuines Bildungspotenzial zuzusprechen ist, und die deshalb der besonderen Aufmerksamkeit künftiger Forschung bedürfen. (DIPF/Orig.) ; The contribution starts off from criticizising the prevailing tendency in current empirical educational research and policy-related disciplinary discussions that regards the family mainly as a source of social selection. Without disputing the fact that the genesis of a specific familiar 'habitus' (Bourdieu) is closely connected to successful educational careers and the respective social position later on, the author points to the danger of such a limitation to the mere integration into the educational system and the acquisition of social positions. By reverting to Karl Mannheim's concept of generation and Dieter Claessens' culture-anthropologically oriented theory on families, an extended concept of family education is presented that focuses on the self dynamic processes and structuring of differences within the family environment. It becomes evident that, in addition to the process of social selection, this dimension of family culture is an important potential of education and socialization that still requires more extensive future research in this area. (DIPF/Orig.)
BASE
Die Studie untersucht mit ethnographischen Methoden die pädagogischen Praktiken in acht Familien und entwickelt ein Kategoriensystem zur differenzierten Beschreibung der Familie als pädagogisches Feld. Die Familie ist bis zum Eintritt in das Bildungssystem (und häufig noch darüber hinaus) der wichtigste Ort, an dem Kinder Berührung mit den kulturellen Lebensformen der Erwachsenen bekommen. In der Auseinandersetzung mit der ihnen in und durch die Familie präsentierten Kultur entwickeln Kinder ihren ersten Zugang zu ihrer gesellschaftlichen Umgebung. Über die intentionalen Erziehungshandlungen hinaus prägt das Interaktions- und Kommunikationsgeschehen zwischen den Familienmitgliedern insgesamt den Erfahrungsraum der Familie als ein pädagogisches Feld. Die vorgelegte Studie untersucht mit ethnographischen Methoden die pädagogischen Praktiken in acht Familien und entwickelt ein Kategoriensystem zur differenzierten Beschreibung unterschiedlicher Familienrealitäten. Hans-Rüdiger Müller, Jg. 1952, Dr. disc. pol., ist Professor für Allgemeine Pädagogik im Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften der Universität Osnabrück.
Qualitative Bildungsforschung und Bildungstheorie – ein ungleiches Paar? Ist die qualitative Bildungsforschung anschlussfähig an bildungstheoretische Prämissen und Überlegungen? Zur Beantwortung dieser Frage wird zum einen aus Richtung bildungstheoretischer Ansätze argumentiert, zum anderen aus Richtung qualitativer Sozialforschung. Der Band stellt damit eine notwendige Verbindung zwischen bisher weitgehend parallel verlaufenden Diskursen her. Qualitative Forschungsmethoden gehören seit langem zum selbstverständlichen Instrumentarium erziehungswissenschaftlicher Forschung. Inzwischen gibt es eine kaum überschaubare Vielfalt empirischqualitativer Forschungsansätze und Forschungsmethoden, die von Verfahren der klassischen pädagogischen Hermeneutik über zahlreiche Varianten qualitativer Interview- und Beobachtungsverfahren bis zu differenzierten Auswertungsstrategien reichen. Begleitet wird diese Entwicklung von methodologischen Diskussionen, in denen die Auseinandersetzung über Gütekriterien für die Beurteilung der Qualität des Datenmaterials und der Auswertungsverfahren, über Probleme der Verallgemeinerbarkeit von Forschungsergebnissen und über die Reichweite unterschiedlicher qualitativer Forschungsansätze geführt wird. Zwar kommen in diesem Zusammenhang (notwendig) auch immer gegenstandstheoretische Fragen zur Sprache; doch tendiert die über weite Strecken transdisziplinär geführte Methodendiskussion dahin, dass die unterschiedlichen disziplinären Perspektiven im Gegenstandsfeld qualitativ-empirischer Forschung verschwimmen. An dieser Stelle setzt der Band mit der Frage nach dem Zusammenhang von qualitativer Bildungsforschung und Bildungstheorie ein.
In: Ethnographie und Differenz in pädagogischen Feldern. Internationale Entwicklungen erziehungswissenschaftlicher Forschung., S. 63-78
Die Autoren bestimmen Fremdheit als Grundparadoxon erziehungswissenschaftlicher Ethnographie. Am Beispiel ihres Forschungsprojekts zum inhärenten Bildungssinn der Lebenswelt Familie schlagen sie ein methodisches Vorgehen vor, das zwischen der Dignität des Feldes und dem pädagogisch ausgerichteten Erkenntnisinteresse vermittelt. (DIPF/Orig.).
In: Ethnographie und Differenz in pädagogischen Feldern
Der Familie wird in der öffentlichen und fachlichen Bildungsdebatte gegenwärtig eine hohe Aufmerksamkeit zuteil. Dabei stehen insbesondere ihre tatsächlichen und potenziellen Erziehungs- und Bildungsleistungen wie auch ihre Bedeutung für die Fürsorge zwischen den Generationen zur Diskussion. Vor diesem Hintergrund nähern sich die Beiträge dieses Bandes der Familie als Ort informellen Lernens, intergenerationaler Transmission und reziproker Verantwortung aus empirischer und systematischer Sicht. Aus dem Inhalt: Familienwelten – Bildungswelten Beiträge von: Kathrin Borg, Jutta Ecarius, Dorothee Falkenreck, Andreas Lange, Hiromoto Makabe, Hans- Rüdiger Müller Familiale und institutionelle Bildungsprozesse Beiträge von: Gunther Graßhoff, Ingrid Miethe, Anja Tervooren, Christine Thon An den Grenzen der Familie Beiträge von: Rahel Heeg, Wassilis Kassis, Ulrike Loch, Katja Lorenz, Tanja Rausch Familiale Fürsorge und Alter Beiträge von: Barbara Dieris, Heidrun Herzberg, Alexandra Retkowski
In: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation: ZSE, Heft 4, S. 408-424
ISSN: 0720-4361
Der in den letzten Jahrzehnten beobachtbare familiale Wandel sowie die Zunahme gesellschaftlicher Erwartungen an Familien werfen die Frage auf, wie Eltern heute Partnerschaft und das Zusammenleben mit ihren Kindern in der Familie praktisch gestalten. Der Beitrag berichtet über zentrale Ergebnisse einer empirisch-qualitativen Interviewstudie zur mentalen und praktischen Gestaltung des Familienalltags in generationenvergleichender Perspektive. Untersucht wurden elterliche Partnerschafts- und Betreuungskonzepte, familiale Verhandlungsspielräume sowie Erziehungspraktiken und Entwicklungsvorstellungen. Bei einem die Eltern- und Großelterngeneration übergreifenden Grundsatz der verhandlungsorientierten Erziehung zeigen sich Differenzen in der konkreten Ausgestaltung des Alltags. Ein bedeutsamer Unterschied zwischen den Generationen liegt im Wandel zu einem egalitären Partnerschaftskonzept und zu einer größeren Aufmerksamkeit und Reflexivität der Eltern auf die Erziehung ihrer Kinder. Im Vergleich von ost- und westdeutschen Eltern zeigen sich weiterhin (wenn auch heute weniger ausgeprägt als früher) Differenzen in der Erziehung, die sich in Übereinstimmung mit der Literatur auf die unterschiedlichen historischen Erfahrungen zurückführen lassen.
In: Beiträge zum ... Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft 23
In: Schriften der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE)
In: Vorstandsreihe der DGfE