Bei der ehrenamtlichen Vormundschaft handelt es sich um ein besonders verantwortungsvolles, aber auch faszinierendes Ehrenamt. Was können ehrenamtliche Vormund*innen für ihre Mündel – ob mit oder ohne Fluchthintergrund – bewirken und was passiert, wenn das Mündel volljährig wird? Welche Verläufe nehmen ehrenamtliche Vormundschaften und wie können sie auf kommunaler Ebene professionell begleitet werden? Das Buch behandelt auf empirischer Grundlage praxisrelevante Fragen des Vormundschaftswesens. Es möchte dazu beitragen, die Potenziale der ehrenamtlichen Vormundschaft voll auszuschöpfen, ohne deren Grenzen zu verkennen.
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Seitdem zu Beginn des Jahres 2023 mit der Veränderung des Vormundschaftsrechts die Rolle ehrenamtlicher Vormundschaft erheblich gestärkt wurde, bleibt die Frage, welche Chancen und Möglichkeiten dieses Vormundschaftsmodell gegenüber den bis dahin privilegierten Formen beruflicher Vormundschaft aufweist. Der Beitrag rekonstruiert ein typisches Beispiel ehrenamtlicher Vormundschaft, das er einem 2022 vom AWO Bezirksverband Niederrhein durchgeführten Forschungsprojekt entnimmt. Im Ergebnis zeigen sich in ehrenamtlichen Vormundschaftsbeziehungen oft häufigere Treffen zwischen Mündel und Vormund, die Entwicklung einer engeren Bindung, sowie eine Aufrechterhaltung des Kontakts über die Volljährigkeit hinaus.
An Hand der Erkenntnisse aus dem Projekt "Vertrauenssache" kann Michael Maas das stabilisierende sowie entwicklungs- und integrationsfördernde Potenzial des Modells der ehrenamtlichen Vormundschaft belegen. Unter den Bezugspersonen in Deutschland spielen die ehrenamtlichen Vormünder für ihre Mündel oft eine große, sehr große Rolle, so der Autor.
In: Zeitschrift für politische Psychologie: ZfPP ; offizielles Organ der Sektion Politische Psychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) ; offizielles Organ der Walter-Jacobsen-Gesellschaft e.V. für Politische Bildung und Politische Psychologie (WJG), Band 11, Heft 1/3, S. 199-219
"Vor dem Hintergrund eigener langjähriger psychoanalytisch-pädagogischer Bemühungen in einem Heim für autistisch-psychotische Kinder und Jugendliche in Rottenburg/ Tübingen sowie eigener Begegnungen mit den Wiener Pionieren der psychoanalytisch-pädagogischen Milieutherapie (Bettelheim, Ekstein, Federn, Redl) skizziert der Autor Bettelheims ab Mitte der 40er Jahre neu entwickeltes Konzept der Milieutherapie aus historischer sowie klinischer Perspektive. Von zentraler Bedeutung für Bettelheims in der Orthogenic School schrittweise entwickelte Mileutherapie im Sinne der Schaffung eines regressionsfördernden, haltgebenden Rahmens war dessen Verständnis des frühkindlichen Autismus. Bettelheim ging hierbei von der von Sigmund sowie Anna Freud entwickelten Erkenntnis aus, dass emotional schwer gestörte Kinder anders als in therapeutischen Einzelstunden behandelt werden müssen. Der Autor formuliert unter Verweis auf eigene klinische Erfahrungen im therapeutischen Heim Hagenwört ein an Maud Mannoni sowie Fritz Redl - Bettelheims engem Freund und Kollegen in Wien sowie den USA - angelehntes Konzept einer 'gesprengten Institution', welches stärker fordernde und Öffnung bzw. Trennung ermöglichende Beziehungsangebote in die milieutherapeutische Arbeit einbringt, als dies Bettelheim in der Zeit von 1944 - 1973 praktizierte. Die Supervision sowie die Elternarbeit stellen hierbei ein zentrales, Bettelheim ergänzendes bzw. erweiterndes Element im pädagogisch-therapeutischen Prozess dar." (Autorenreferat)