"Die internationale Wettbewerbsposition des Industriestandorts Deutschland wird nicht zuletzt durch einen besonderen 'deutschen Technikstil' bestimmt. Dieser deutsche Technikstil wird maßgeblich durch Ingenieure und Facharbeiter geprägt. Er ist historisch gewachsen, seine Kennzeichen sind der Hang zur Herstellung von hochentwickelter und maßgeschneiderter Technik. Die traditionell starke Stellung der deutschen Industrie basiert wesentlich auf diesem hohen technischen Vermögen von Facharbeitern und Ingenieuren. Immer klarer wird aber seit einigen Jahren ein Nachteil des deutschen Technikstils: die Vernachlässigung des Kostengesichtspunkts schon bei der Entwicklung und Konstruktion von Technik. In dem Beitrag wird die These vertreten, daß Facharbeiter und Ingenieure auch zukünftig - angesichts des sich verschärfenden internationalen Wettbewerbs - ein unverzichtbares Potential für den Industrie- und Wirtschaftsstandort Deutschland darstellen. Es muß erhalten und gepflegt werden, es muß die 'ökonomische Lektion' (Kostenbewußtsein) lernen - dann gibt es weiterhin gute Chancen für die deutsche Industrie auf dem Weltmarkt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
"Computerisierte Kontrolltechniken sind im Maschinenbau zur technischen Basis einer neuen Form der Rationalisierung und Kontrolle von Arbeit geworden. Sie ermöglichen die Abkehr von tayloristisch-fordistischen Rationalisierungskonzepten. Denn Arbeit kann ohne Eingriffe in ihre Kerntätigkeiten und ohne Arbeitszerlegung wirksam rationalisiert werden. Mittels der neuen Kontrolltechniken bleibt rationalisierte Arbeit qualifiziert, verliert aber an Autonomie, wird intensiviert und höher belastet. Diese Abkoppelung der Qualifikation und Arbeitsteilung von Kontrolle und Leistung macht eine Gewerkschaftspolitik fragwürdig, die einseitig nur auf die Qualifikation setzt. Es scheint dringend geboten, zukünftig den Dimensionen Kontrolle, Autonomie und Leistung mehr als schon bisher Aufmerksamkeit zu widmen, freilich ohne die Fragen der Qualifikation und Qualifizierung zu vernachlässigen." (Autorenreferat)
"Der Einsatz von Computertechnologien wird häufig unter der Fragestellung diskutiert, ob es im Zuge einer technischen Integration auch zu einer Re-Integration vormals geteilter Arbeiten kommt. Das Zwischenfazit aus einem laufenden Forschungsvorhaben zum Einsatz von CAD und CAP in den technischen Büros des Maschinenbaus lautet, daß die Vielfalt an spezialisierten - allerdings auch qualifizierten - Tätigkeiten eher noch zunimmt. Auch auf längere Sicht kann keine Rede davon sein, daß sich die klassische Aufteilung produktionsvorbereitender Tätigkeiten auf Konstruktion und Arbeitsplanung entscheidend verändert." (Autorenreferat)
"Computertechnologien werden nicht nur zu direkten Produktionssteuerungen an Maschinen und Anlagen eingesetzt. In zunehmender Zahl gelangen sie, unabhängig von der Betriebsgröße, in den Bereich der Konstruktion und der Fertigungsvorbereitung und -steuerung zur Anwendung. Dadurch verändert sich die Arbeitssituation technischer Angestellter (Arbeitsvorbereiter, Programmierer, Konstrukteure usw.). In dem Aufsatz werden die Entwicklungstrends herausgearbeitet. Dabei zeigt sich, daß die Arbeitsautonomie der Betroffenen eingeschränkt und diese zugleich einer stärkeren Kontrolle unterworfen werden." (Autorenreferat)
"Systemische Rationalisierung" im Industriebetrieb zielt auf mehr als "nur" die unmittelbare Produktion, worunter zusätzlich zur Fertigung und Montage zumindest noch die ihnen vorgelagerten Bereiche Entwicklung und Konstruktion sowie die Arbeitsvorbereitung zu zählen sind. Die vorliegende Untersuchung zeigt, daß und wie der Computereinsatz in den Technischen Büros selbst ein wesentlicher Ansatzpunkt systemischer Rationalisierung ist. Die Darstellung beginnt mit einer historischen Skizze der Entstehung technischer Angestelltenarbeit im Maschinenbau und der Erläuterung ihrer wesentlichen Funktionen. Es folgt eine exemplarische Beschreibung zentraler Tätigkeitstypen technischer Angestelltenarbeit im Zusammenhang mit den Rationalisierungsfolgen, die CAD- bzw. CAP-Einsatz für diese Arbeit mit sich bringen. Abschließend wird expliziert, was es heißt, die Computerisierung technisch-geistiger Arbeit als "Rationalisierung der Informationsform" zu bestimmen. (pmb)
"Im Prozeß der fortschreitenden Automatisierung der Produktion kommt der Technologie der Industrieroboter eine wachsende Bedeutung zu. Ihre Einsatzbereiche liegen gegnwärtig schwergewichtig in der Automobilindustrie, der Elektrogeräteindustrie und im Maschinenbau, wobei es sowohl um eine weitere Verdrängung der menschlichen Arbeitskraft aus der direkten Produktion als auch um eine Flexibilisierung der Automation geht. Ausgehend von der Frage nach dem möglichen "Humanisierungsertrag" der Technologie wird in dem Beitrag dargelegt, daß der Einsatz von Industrierobotern zwar zu einem Abbau des Volumens an körperlicher Schwerarbeit führt, daß aber andererseits die betrieblicherseits bevorzugten arbeitsorganisatorischen Lösungen für die verbliebenden Arbeitskräfte häufig eine Verschärfung der Arbeitsbelastungen bewirken. Außerdem wird gezeigt, daß die Arbeitseinsparungseffekte weit über die unmittelbare Ersetzung von Arbeitskräfte hinaus gehen." (Autorenreferat)