Die Mehrdeutigkeit öffentlicher Verantwortlichkeit
In: Zur Organisation öffentlicher Aufgaben: Effizienz, Effektivität und Legitimität ; für Manfred Röber zum 65. Geburtstag, S. 346-361
Der Autor argumentiert, dass Verwaltungshandeln nicht immer unter eindeutigen Bedingungen stattfindet. Die Kriterien für Verantwortung sind vielschichtig, sie stehen im Widerspruch zueinander und sind nicht statisch sondern entwickeln sich dynamisch weiter. Die Ausgestaltung von öffentlicher Verantwortung ist von der jeweiligen Aufgabe abhängig. Verwaltungsmitarbeiter müssen sich nicht nur vor einer einzigen Instanz für ihr Verhalten rechtfertigen, sondern finden sich in unterschiedlichen Foren wieder, deren Bewertungsgrundlage für gute Verwaltungsführung variieren kann. Der Autor untersucht die verschiedenen Institutionaliserungen von Verantwortlichkeit und geht auf Spannungsverhältnisse und Konflikte ein und kommt dann zu dem Fazit, dass die institutionalisierten Ansprüche an gute Verwaltung auch eine Konsequenz sich verändernder Gesellschaften sind. Die moderne Verwaltungswissenschaft muss lernen, mit einer situativen und aufgabenbezogener Bestimmung von Verantwortlichkeit umzugehen. (ICB)