Massenerwerbslosigkeit, Reform der Sozialpolitik und die gesundheitlichen Folgen: die Ärztebefragung des Reichstagsabgeordneten Dr. Julius Moses aus dem Krisenjahr 1931
In: Neuere Medizin- und Wissenschaftsgeschichte 10
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In: Neuere Medizin- und Wissenschaftsgeschichte 10
In: Soziopolis: Gesellschaft beobachten
"Um sich den Folgen der Zunahme transnationaler Wertschöpfungsprozesse für Arbeitsmärkte und letztlich für soziale Ungleichheit im gegenwärtigen Kapitalismus anzunähern, werden vier Argumente vorgebracht.; (1) Die Zunahme grenzüberschreitender Wertschöpfung markiert keine neue Epoche kapitalistischer Entwicklung, sie ist nicht global und schreitet nicht linear voran.; (2) Die Unterschiede zwischen transnational operierenden Unternehmen verschwinden keineswegs, denn Firmenstrategien wie Arbeitsmärkte bleiben durch nationalstaatliche Regulierung geprägt.; (3) Zudem hängt die Form, die transnationale Wertschöpfung annimmt, von der je spezifischen Logik der Produktion bestimmter Güter und Dienstleistungen ab. Entsprechend ist; (4) die Entwicklung von Arbeitsmärkten im Zeichen zunehmender transnationaler Wertschöpfung Ausdruck von Prozessen einer verbundenen, aber ungleichmäßigen Entwicklung, die sich in einer Re-Artikulation von Ungleichheit innerhalb von Nationalstaaten wie zwischen ihnen niederschlägt; dies wird anhand von Software-Produktion zwischen Deutschland und Indien erläutert." (Textauszug, IAB-Doku)
In: Arbeit in globaler Perspektive: Facetten informeller Beschäftigung, S. 55-78
In: Wohlfahrtspolitik im 21. Jahrhundert: neue Wege der Forschung, S. 177-187
Historisch wurden Wohlfahrtsstaatlichkeit und, weniger voraussetzungsvoll ausgedrückt, moderne Sozialpolitik lange als Kennzeichen west- und nordeuropäischer Nationalstaaten betrachtet. Der Beitrag wendet sich den globalen Perspektiven auf Wohlfahrtsstaatlichkeit und Sozialpolitik zu. Auf der globalen Ebene fehlt oftmals eine leistungsfähige Staatlichkeit und auch eine Demokratie, beides zentrale Kontexte für den Bestand westlicher Sozialpolitik. Der Beitrag gibt einen Überblick über den Forschungsstand auf diesem Gebiet und skizziert Ansätze, die der Erforschung globaler Sozialpolitik gelten. Der zweite Teil des Beitrags wendet sich den Forschungsperspektiven zu. Hier verweist der Beitrag auf Sozialpolitik a) als politisches Projekt, b) als wirtschaftliches Projekt, c) als gesellschaftliches Projekt und d) als ökologisches Projekt. Abschließend erfolgt eine Zusammenfassung der Konsequenzen, die aus den Überlegungen für die Forschung gezogen werden können. (ICA2)
In: Sozialpolitik in globaler Perspektive: Asien, Afrika und Lateinamerika, S. 169-188
Die Verfasserin betrachtet die Wechselwirkungen zwischen Sozialpolitik und Arbeitsorganisation am Beispiel einer deutschen Niederlassung von Softwareprogrammierung in Indien und gestattet Einblicke in wenig bekannte Beziehungsmuster zwischen Sozialpolitik und Arbeitswelt. So wird debattiert, warum die Übertragung von in Deutschland bewährten Strategien der Arbeitsorganisation auf die indische Niederlassung problematisch war und sich stattdessen (trotz eines grundlegend anderen Geschäftsmodells) lokale Standards durchsetzten. Bei der Suche nach Antworten stößt die Verfasserin auf Aspekte der sozialpolitischen Regulierung von IT-Arbeit in Indien, welche die Spielräume des Managements bei der konkreten Gestaltung von Arbeitsorganisation empfindlich einschränken. Es werden sowohl Auswirkungen auf die Arbeitsorganisation aufgrund eines nicht vorhandenen Schutzes vor Arbeitslosigkeit diskutiert, ebenso wie der mangelnde Schutz vor Einkommensausfällen im Fall von Krankheit und Alter. (ICE2)
In: Kapitalismustheorie und Arbeit: neue Ansätze soziologischer Kritik, S. 289-301
Der Beitrag setzt sich mit Informalität und Unsicherheit der Arbeit auseinander. Informalität ist ein relationaler Begriff. Wenn von informeller Arbeit gesprochen wird, steht dabei explizit oder implizit ein Bewertungsmaßstab im Raum: Informell sind Erwerbsarrangements, die von den Standards von formeller Arbeit abweichen. Aus der Perspektive einer arbeitssoziologisch fundierten Kapitalismuskritik ist der genaue Umfang informeller Arbeit eher von sekundärem Interesse. Viel wichtiger sind Fragen nach dem Charakter der betreffenden Arbeitsformen und nach der Reichweite von Informalisierungsprozessen im Bereich der Arbeitsregulierung, die bislang nicht befriedigend beantwortet sind. Der Beitrag widmet sich weniger den empirischen Befunden zur Informalisierung der Arbeit als konzeptionellen Überlegungen, die eine Verständigung darüber erreichen sollen, a) was informelle Arbeit - im Gegensatz zur formeller Arbeit - ausmacht; b) wie Informalisierung erzeugt wird, und c) inwiefern wir es mit einer Globalisierung der Unsicherheit zu tun haben. (ICB2)
In: Sozialpolitik in globaler Perspektive. Asien, Afrika und Lateinamerika., S. 169-188
Die Verfasserin betrachtet die Wechselwirkungen zwischen Sozialpolitik und Arbeitsorganisation am Beispiel einer deutschen Niederlassung von Softwareprogrammierung in Indien und gestattet Einblicke in wenig bekannte Beziehungsmuster zwischen Sozialpolitik und Arbeitswelt. So wird debattiert, warum die Übertragung von in Deutschland bewährten Strategien der Arbeitsorganisation auf die indische Niederlassung problematisch war und sich stattdessen (trotz eines grundlegend anderen Geschäftsmodells) lokale Standards durchsetzten. Bei der Suche nach Antworten stößt die Verfasserin auf Aspekte der sozialpolitischen Regulierung von IT-Arbeit in Indien, welche die Spielräume des Managements bei der konkreten Gestaltung von Arbeitsorganisation empfindlich einschränken. Es werden sowohl Auswirkungen auf die Arbeitsorganisation aufgrund eines nicht vorhandenen Schutzes vor Arbeitslosigkeit diskutiert, ebenso wie der mangelnde Schutz vor Einkommensausfällen im Fall von Krankheit und Alter. (ICE2).
In: Soziale Nachhaltigkeit in flexiblen Arbeitsstrukturen: Problemfelder und arbeitspolitische Gestaltungsperspektiven, S. 153-167
Der Beitrag untersucht betriebliche Sozialordnungen anhand des Vergleichs ausgewählter IT-Betriebe in Deutschland und Indien, die miteinander kooperieren. Es zeigen sich deutliche Unterschiede, die unter anderem mit der Situation der IT-Branche in beiden Ländern zusammenhängen. In Deutschland stagniert die IT-Branche weitgehend, so dass kaum neue Beschäftigte rekrutiert werden. Die Beschäftigten bemühen sich, ihren Arbeitsplatz "zu sichern" und orientieren sich an hierzulande geltenden "Sozialstandards" und Erwartungen für ein erfolgreiches berufliches Fortkommen. Die Programmierer sind überwiegend zwischen 30 und 40 Jahre alt - woraus sich häufig eine Lebensgestaltung ergibt, die Stabilität, eine dauerhafte Partnerschaft oder Familie anstrebt. In Indien hingegen ist die IT-Branche im Aufbruch, die Programmierer sind häufig noch sehr jung und eine Identifizierung findet kaum mit dem "Betrieb", sondern eher mit der "Branche" statt. Berufliche Fluktuation ist sehr häufig, mit der Folge, dass zusätzliche Titel und Karrierestufen eingebaut werden, um die Arbeitsplätze attraktiver zu machen. Dies führt zu interkulturellen Konflikten. Ebenso gibt es unterschiedliche Meinungen zur Arbeit am Wochenende oder am Abend. Der Artikel schildert anschaulich die unterschiedlichen Gegebenheiten in der IT-Branche beider Länder und die daraus resultierenden Unterschiede in der betrieblichen Sozialorganisation. Dies wird sehr deutlich, wenn Unternehmen an Projekten zusammenarbeiten, wie dies in den geschilderten Beispielen der Fall ist. Die Ungleichzeitigkeit von Lebensphasen, die Unterschiede der gesellschaftlichen Lebensumstände und betrieblichen und gesellschaftlichen Sozialstrukturierung sowie der Kontakt im Projekt überwiegend durch elektronische Medien führen so kaum zu einer sozialen Annäherung - ermöglichen aber dennoch eine gute Zusammenarbeit, auch wenn charakteristische Konflikte auftreten. (ICB)
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 59, Heft 6, S. 335-340
ISSN: 0342-300X
"In Debatten über die 'Erosion des Normalarbeitsverhältnisses' wurde das NAV als statistische Normalität und zugleich als Norm und Ideal politisch regulierter abhängiger Beschäftigung ausgemacht. Bis heute gilt es implizit als stabiles Konstrukt - Erosion heißt in dieser Lesart quantitative Reduzierung, nicht veränderte Qualität. In diesem Beitrag wird umrissen, was der Begriff des Normalarbeitsverhältnisses in den 1980er Jahren beinhaltete und auf welche Teile des Arbeitsmarktes er sich bezog. Ausgehend von Auseinandersetzungen um aktuelle Erosionstendenzen wird argumentiert, dass Statistiken zwar nach wie vor einen hohen Anteil von Normalarbeitsverhältnissen belegen, die Vorstellung von einem wandlungsresistenten Kern der Arbeitswelt aber dennoch illusorisch ist: Das umfassende Konstrukt NAV ist weitgehend unbemerkt auf 'unbefristete Vollzeitarbeit' abgeschmolzen, und in der Praxis vieler Betriebe verschleiert die Dominanz solcher Stellen ein mit dem ursprünglichen Konzept unvereinbares Niveau von Unsicherheit, wie am Beispiel der Internetbranche gezeigt wird." (Autorenreferat)
In: Marxistische Blätter, Band 44, Heft 2, S. 50-53
ISSN: 0542-7770
In: International review of social history, Band 49, Heft 3, S. 531-533
ISSN: 1469-512X
In: Journal of women's history, Band 16, Heft 2, S. 116-141
ISSN: 1527-2036
Should the low-pay and low-skill sector of the labor market be expanded through political intervention? This question is hotly debated in present-day Germany. In the cleaning trade, precarious employment is especially widespread, with precariousness defined as the undermining of material and legal standards as well as the exclusion from the solidarity of colleagues and from institutional forms of articulating interest in works council and trade union. This article discusses the transfer of cleaners' jobs from the public sector to cleaning companies and private households since 1973. Drawing upon rare and scattered evidence contained in official statistics as well as upon journals of employers' associations and of trade unions, the author argues that cleaners experienced increasing precariousness in each of these organizational arrangements, but especially when affected by the process of "double privatization." For those who discuss future labor market strategies, the history of professional cleaning is of interest because it is paradigmatic for the whole low-skill service sector in many respects.