Gesellschaft und Gesundheit: historische Texte zu Konzeptionen und Entwicklungen der modernen Public Health
In: Schriftenreihe "Gesundheit - Arbeit - Medizin" Bd. 36
23 Ergebnisse
Sortierung:
In: Schriftenreihe "Gesundheit - Arbeit - Medizin" Bd. 36
In: Zes-Arbeitspapier 10/94
In: Schriftenreihe "Gesundheit - Arbeit - Medizin" 7
In: Soziale Nachhaltigkeit in flexiblen Arbeitsstrukturen: Problemfelder und arbeitspolitische Gestaltungsperspektiven, S. 265-283
Der Beitrag beschäftigt sich mit der historischen Entwicklung des "Arbeiterschutzes" und bietet einen geschichtlichen Abriss. In enger Anbindung an den technischen und industriellen Entwicklungsstand kam auch der "Arbeiterschutz" voran, der allerdings in den 1920er-Jahren in "Arbeitsschutz" umbenannt wurde. Im 19. Jahrhundert wurden Flexibilisierungen der Arbeitsformen aufgegriffen, um zunächst Kinder, Jugendliche und Frauen zu schützen; zudem sollten auch Soldaten geschont werden. Der Ansatz war sehr patriarchalisch und unliebsame "Sozialdemokraten" wurden von Firmenpatriarchen bei Kündigungswellen auch schon mal gerne bevorzugt entlassen. Die vielfältigen technologischen Entwicklungen der Weimarer Republik in hochtechnisierten Industrien forderten einen pfleglicheren Umgang mit den Arbeitskräften. Sozialleistungen wurden aber individuell gewährt, wobei auch der individuelle "Arbeitswille" (der gerne mit "Psychotests" ausgemessen wurde) eine Rolle spielte - aber auch etwa der reinliche Zustand des Haushalts. Der Beitrag führt die historischen Schilderungen fort und wendet sich in der Gegenwart dann der "Gesundheitsförderung" als einer Herausforderung in flexiblen Arbeitsstrukturen zu. Der Beitrag sieht auch in unserer Gegenwart gewisse Strukturen am Werk, die auch schon in vergangenen Phasen vorhanden waren. Denn der Arbeiter hat nur seine Arbeitskraft, und ein arbeitspolitischer Einfluss auf Unternehmensentscheidungen wird abgelehnt. Für die sozialpolitischen Folgen ist dann die Gesellschaft verantwortlich. Der Artikel sieht in flexiblen Arbeitsverhältnissen die Gefahr der Gesundheitsgefährdung. In der Schnittmenge von Arbeits- und Gesundheitswissenschaft liegt die Aufgabe, die "Vernutzung" menschlicher Arbeitskraft zu analysieren, zu bewerten und auszuhandeln. (ICB)
In: Gesundheit zwischen Statistik und Politik: Beiträge zur politischen Relevanz der Gesundheitsberichterstattung, S. 113-131
Die Sozial- und Medizinalstatistik stand Ende des 19. Jahrhunderts zunächst im Kontext der Steuerung gesellschaftlicher Zustände als neuer staatspolitischer Aufgabe. Die administrativen Instrumente der Sozial- und Bevölkerungspolitik wurden von den Nationalsozialisten weiter genutzt. Die nationalsozialistische Sozialpolitik war eine Mischung aus ideologischem und gewaltsamem Handeln. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfreute sich die Gesundheitsberichterstattung in der Bundesrepublik zunächst keiner großen Beliebtheit. Chancen für eine soziale Medizin eröffneten sich erst Ende der 1960er Jahre. (ICE)
In: Arbeiten + lernen: a + l ; Unterricht im Lernfeld Arbeitslehre. Technik, Band 7, Heft 28, S. 13-23
ISSN: 0941-536X
In: Arbeiten + lernen: a + l ; Unterricht im Lernfeld Arbeitslehre. Technik, Band 7, Heft 28, S. 4-9
ISSN: 0941-536X
In: Arbeiten + lernen: a + l ; Unterricht im Lernfeld Arbeitslehre. Technik, Band 7, Heft 28, S. 33-35
ISSN: 0941-536X
In: Moderne Lebensläufe im Wandel, S. 249-270
Die biographische Dimension der Erwerbsunfähigkeit nutzt der Verfasser als Beispiel, um nach medizinischer Beurteilung und sozialpolitischer Steuerung durch die Institutionen der Sozialversicherung zu fragen. Ansatzpunkt seiner Überlegungen ist der Blick des Arztes auf den Lebenslauf des Patienten für ein Verständnis der Erkrankungsprozesse. Er entwickelt und erläutert die Grundzüge einer biographischen Medizin mit Einschluß der Würdigung der Risikobiographie des Versicherten. Diese Beurteilung der zeitlichen Dimension einer Berufskrankheit umfaßt folgende Aspekte: (1) Biographisierung und Krankheitsarten; (2) Biographisierung und gesichertes medizinisches Wissen; (3) Biographisierung und gesellschaftspolitische Relevanzkriterien. Abschließend zeigt der Verfasser an der Entwicklung der Gutachtermedizin das Spannungsverhältnis innerhalb des Sozialversicherungssystems auf zwischen individueller Betroffenheit einerseits und solidargemeinschaftlicher Zielsetzung und sozialpolitischer Gestaltung andererseits. (ICC)
In: Ullstein-Buch 35026
In: Ullstein-Materialien
In: Sozialgeschichtliche Bibliothek
In: Arbeiten + lernen: a + l ; Unterricht im Lernfeld Arbeitslehre. Technik, Band 7, Heft 28, S. 10-12
ISSN: 0941-536X
In: Staat, intermediäre Instanzen und Selbsthilfe: Bedingungsanalysen sozialpolitischer Intervention, S. 67-89
Im Zusammenhang von Diskussionen über Elite und Pluralismus haben P. Bachrach und M. Baratz das Konzept der Nicht-Entscheidung (non-decision) vorgeschlagen. Mit dem Begriff "Dethematisierung" werden Zusammenhänge erfaßt, die dem Prozeß der Entscheidung bzw. Nicht-Entscheidung vorgelagert sind. Dethematisierung läßt Auseinandersetzungen über Betroffenheit, Bedürfnisse oder Interessen leerlaufen und verhindert damit die Abklärung und Berücksichtigung politischer Forderungen. Am Beispiel der historischen Entwicklung des Gesundheitsschutzes wird demonstriert, wie dieser "Mechanismus" funktioniert: indem die "Gewerbehygiene" zur Domäne der allein von den Unternehmern kontrollierten Berufsgenossenschaften gemacht wurde, verschob sich das soziale Problem der gesundheitlichen Schädigung durch Arbeitsprozesse von der Prävention durch Bekämpfung der betrieblichen Ursachen zur bloßen Kompensation der eingetretenen Schäden. (ICE)