Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1993

"Biographische Medizin" und Gutachtermedizin in der Geschichte der Berufskrankheitenverfahren

In: Moderne Lebensläufe im Wandel, S. 249-270

Abstract

Die biographische Dimension der Erwerbsunfähigkeit nutzt der Verfasser als Beispiel, um nach medizinischer Beurteilung und sozialpolitischer Steuerung durch die Institutionen der Sozialversicherung zu fragen. Ansatzpunkt seiner Überlegungen ist der Blick des Arztes auf den Lebenslauf des Patienten für ein Verständnis der Erkrankungsprozesse. Er entwickelt und erläutert die Grundzüge einer biographischen Medizin mit Einschluß der Würdigung der Risikobiographie des Versicherten. Diese Beurteilung der zeitlichen Dimension einer Berufskrankheit umfaßt folgende Aspekte: (1) Biographisierung und Krankheitsarten; (2) Biographisierung und gesichertes medizinisches Wissen; (3) Biographisierung und gesellschaftspolitische Relevanzkriterien. Abschließend zeigt der Verfasser an der Entwicklung der Gutachtermedizin das Spannungsverhältnis innerhalb des Sozialversicherungssystems auf zwischen individueller Betroffenheit einerseits und solidargemeinschaftlicher Zielsetzung und sozialpolitischer Gestaltung andererseits. (ICC)

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