Welche Rolle sollten prozedurale Gerechtigkeitskriterien bei der Verteilung von Ressourcen in Gesundheitssystemen spielen?
In: Demokratie und Gerechtigkeit in Verteilungskonflikten, S. 311-337
Der Verfasser fragt nach der gerechten Verteilung von Gesundheitsgütern unter Knappheitsbedingungen. Ausgehend von der Feststellung, dass die Absicherung gesundheitlicher Lebensrisiken in Rawls' Sinne zentral für die Gewährleistung fairer Chancengleichheit ist, diskutiert der Verfasser den von Daniels und Sabin entwickelten Kriterienkatalog für faire Entscheidungsverfahren zur Definition des Leistungsangebots von Krankenversicherungen. Er kommt zu dem Schluss, dass rein prozedurale Gerechtigkeitskriterien hier nicht ausreichen und plädiert dafür, das substanzielle Kriterium fairer Chancengleichheit als Maßstab zur Bewertung von Verfahren und ihren Ergebnissen beizubehalten. (ICE2)