Hauptbeschreibung: Der wirtschaftliche Aufstieg nach dem Zweiten Weltkrieg hat das politische Selbstverständnis Westdeutschlands in hohem Maße geprägt. »Wachstum« und »Stabilität« avancierten zu Leitbegriffen, die wissenschaftliche Theorien, gesellschaftliche Diskussionen und politisches Handeln bestimmten. Zugleich gewann ökonomisches Wissen an Bedeutung. Politiker und Wirtschaftsführer griffen immer häufiger auf die Expertise der Ökonomen zurück; in den Medien expandierte die Wirtschaftsberichterstattung.Alexander Nützenadel verfolgt die Entwicklung der westdeutschen Nationalökonomie nach 194
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Abstract What impact do past experiences have on the expectation formation of banks? This article analyses the risk management of Germany's largest bank during the 1970 and 1980s. In this period, financial deregulation and globalization increased the likelihood of credit defaults and forced banks to implement new strategies of risk assessment. The Herstatt failure of 1974 triggered a series of new regulations, partly based on initiatives of the banks themselves. After the sovereign debt crisis of the 1980s, banks introduced a comprehensive strategy of country-risk assessment. They systematically professionalized their information resources and integrated risk and liability management. Economic forecasting was often based on historical data used for the classification and diversification of risks. However, learning from past experiences had limitations, as recent events were often overrated. This had the effect that the banks' country risk assessment focused mainly on developing countries while the industrial world was not included in the schemes. This might explain why many banks have continually underestimated the financial risks present in developed countries since the 1990s.
In: Journal of modern European history: Zeitschrift für moderne europäische Geschichte = Revue d'histoire européenne contemporaine, Band 19, Heft 1, S. 3-7
"Die globale Nahrungsmittelkrise seit 2006 wird oft als eine neue Situation wahrgenommen. Der historische Rückblick lehrt jedoch, dass die internationalen Agrarmärkte seit dem späten 19. Jahrhundert eng verflochten sind; auch globale Versorgungskrisen lassen sich in der Vergangenheit beobachten." (Autorenreferat)
"Der erste Beitrag von Alexander Nützenadel schlägt einen weiten Bogen von der wirtschaftlichen Integration der Agrarmärkte im späten 19. Jahrhundert bis zur internationalen Ernährungspolitik nach 1945. Anders als viele Autoren geht der Beitrag davon aus, dass der Erste Weltkrieg die im späten 19. Jahrhundert einsetzende Globalisierung nicht beendete, sondern eher krisenhaft zuspitzte. Es ist gerade jene Parallelität von globalen Entgrenzungsprozessen auf der einen Seite und einer Re-Territorialisierung sozialer, wirtschaftlicher und politischer Systeme auf der anderen, welche dieser Epoche ihre spezifische Dynamik verleiht. Die Rückkehr von Hunger und Mangelernährung nach Europa während des Krieges und die internationale Agrarkrise der zwanziger und dreißiger Jahre schufen ein neues Bewusstsein über die globale Interdependenz von Produktion, Verteilung und Konsum von Ernährungsgütern. In Kreisen des Völkerbundes wurde intensiv über eine internationale Ernährungsordnung diskutiert, und diese Diskussion hatte maßgeblichen Einfluss auf die internationalen Hilfsprogramme nach dem Ersten Weltkrieg wie auch die Gründung der Food and Agriculture Organization (FAO) im Jahre 1945. Allerdings kam es im Zeitalter der Weltkriege auch zur Herausbildung neuer territorial strukturierter Ernährungs- und Ressourcensysteme, die in den Autarkieprogrammen des deutschen Nationalsozialismus und des faschistischen Italien ihre radikalste Ausprägung erfuhren, jedoch keineswegs auf diese politischen Regime beschränkt blieben." (Textauszug)
von Alexander Nützenadel ; Inhaltsverzeichnis ; Klappentext ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- 2010.26022
"Zu den wirtschafts- und sozialpoetischen Themen, die in den Gründerjahren der Bundesrepublik Deutschland viel diskutiert wurden, zählte nicht zuletzt die Einrichtung eines Bundeswirtschaftsrates. Sie scheiterte schließlich trotz Adenauers wohlwollender Haltung an Meinungsverschiedenheiten zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften, aber auch an der Skepsis Ludwig Erhards und der Freien Demokraten. Die Geschichte dieses von der Forschung lange vernachlässigten Projekts bis zur alternativen Gründung des 'Sachverständigenrats zur Begutachung der gesamtwirtschaftlichen Lage' 1963 hat jetzt Alexander Nützenadel untersucht. Er kann vor allem deutlich machen, wie stark die Erfahrungen mit dem Reichswirtschaftsrat der Weimarer Republik die politische Debatte in den fünfziger Jahren noch prägten." (Autorenreferat)
Die vorliegende Sammelbesprechung behandelt die neuere Forschungsliteratur zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Bundesrepublik. Im Mittelpunkt steht dabei der Zeitraum zwischen der Gründung des westdeutschen Teilstaates und der durch den Ölschock von 1973/74 ausgelösten Rezession -jene Jahrzehnte also, für die sich in der internationalen Forschung seit einiger Zeit der Epochenbegriff des "Golden Age" eingebürgert hat. Für die Mehrzahl der westlichen Industriestaaten handelte es sich um eine Periode exzeptioneller Prosperität. Mit zunehmender zeitlicher Distanz gewinnt diese Phase schärfere Konturen und ermöglicht eine umfassende historische Einordnung. Folgenden Arbeiten werden kommentierend eingeordnet: Weimar, W.: Deutsche Wirtschaftsgeschichte; Lindlar, L.: Das missverstandene Wirtschaftswunder; Berger, H.: Konjunkturpolitik im Wirtschaftswunder; Alecke, B.: Deutsche Geldpolitik in der Ära Bretton Woods; Erker, P./Pierenkemper, T. (Hrsg.): Deutsche Unternehmer zwischen Kriegswirtschaft und Wiederaufbau; Silber-Bonz, C.: Der politische Einfluss von Dr. Robert Pferdmenges auf die Regierung Adenauer; Nicholls, A.: Freedom with Responsibility; Blesgen, D.: Erich Preiser; Schindelbeck, D./Ilgen, V.: Haste was, biste was. Werbung für die Soziale Marktwirtschaft; Hockerts, H. (Hg.): Drei Wege deutscher Sozialstaatlichkeit; Oertzen, C.: Teilzeitarbeit und die Lust am Zuverdienen. (ICA2)