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Intro -- Acknowledgements -- Introduction -- 1 The Project -- 2 The Contributions -- 2.1 Part I: Is There a European Sociology? -- 2.2 Part II: Some National Traditions -- 2.3 Part III: Two Views from Afar -- References -- Part I: Is there a European Sociology? -- European Sociology: The Identity Lost? -- 1 On the Identity of European Sociology in the Classical Age -- 2 Classical European Sociology: A Multidimensional Programme -- 3 Has European Sociology Preserved its Identity? -- References -- The Contribution of German Social Theory to European Sociology -- 1 US Hegemony after the Second World War: The Americanisation of European Social Theory -- 2 The Revitalisation of European Social Theory -- 2.1 British Social Theory: Class, Solidarity, and Conflict -- 2.2 French Social Theory: The Power of Structure -- 3 German Social Theory: The Dialectics of Modernity -- 3.1 Kant, Hegel, and Marx -- 3.2 Simmel and Weber -- 3.3 Critical Theory: Horkheimer, Adorno, and Habermas -- 3.4 Systems' Theory: Luhmann -- 3.5 The Critical Turn of Systems' Theory -- 3.6 The Iron Cage of Systems' Theory: Is there any Escape? -- 4 The Dialectics of Progress: The Good and the Dangerous Life in Modern Society -- 5 Between Interrelated Diversity and Anglo-American Cultural Imperialism -- References -- Towards a European Sociology -- 1 Has there Ever Been a European Sociology? -- 2 Sociology and Modernity -- 3 Sociology in Modern Times -- 4 Present Trends -- 5 Tracing the Future of Sociology in its History -- References -- Part II: Some National Traditions -- The Changing British Role in European Sociology -- 1 Britain versus Europe or Sociology as a Foreign Agent -- 2 The Anglo-European Rapprochement in Sociology -- 3 Universalism and the Two Continents -- 4 The New European Sociology -- References.

Unter Rückgriff auf die soziologische Institutionenanalyse werden für ein besseres wissenschaftliches Verständnis vier Desiderate formuliert, die im einzelnen abzielen auf: 1. eine engere Zusammenarbeit zwischen der Soziologie Osteuropas, der politischen und der allgemeinen Soziologie, 2. eine Weiterentwicklung der supranational forschenden politischen Soziologie, 3. eine stärkere Berücksichtigung von Ergebnissen der Kollapsforschung sowie 4. der Handlungskompetenz von Akteuren. Daran anschließend macht die Autorin Vorschläge zur Nutzbarmachung (westlicher) Erfahrungen der Institutionsanalyse für den (östlichen) Systemzusammenbruch. Anhand westlicher Beispiele geht sie auf verschiedene Bedingungen, Verlaufsformen etc. von Prozessen der "Entinstitutionalisierung" ein, insbesondere des institutionellen Verfalls. Geschildert werden zudem Reaktionen des politischen Systems auf Prozesse des Entinstitutionalisierung. Sie skizziert mit ihren Überlegungen auch einen Analyseansatz des institutionellen Zusammenbruchs des Sowjetsystems. (rk)

In dem Beitrag befaßt sich die Autorin mit den analytischen Schwierigkeiten, die der Soziologie bei der Analyse von Gewalttaten entstehen. Die Absicht der Soziologie, Gewalthandlungen empirisch exakt zu erheben, wird von dem Ziel angeleitet, diese in ihrer ursächlichen Entstehung, ihrem Verlauf und womöglich auch in ihrer Wirkung zu erklären. Die Autorin bezieht sich vor dem Hintergrund dieser Zielsetzung nun auf die Schwierigkeiten der soziologischen Gewaltanalyse, die ihres Erachtens in der Soziologie bisher vernachlässigt wurden: (1) Wie kann der Effekt vermieden werden, daß über die Analyse von Gewalt, diese selbst verstärkt wird? (2) Wie kann die Ambivalenz von Gewalt, die einerseits moralisch, politisch, rechtlich usw. verpönt, aber andererseits für notwendig und unvermeidbar erachtet wird, soziologisch erfaßt werden? (3) Wie ist die Rolle des die Gewalt unterstützenden Zuschauers ("Rostock-Syndrom") soziologisch einzuordnen? (4) Wie kann die gewaltsame Handlung selbst mit in die soziologische Analyse einbezogen werden? (5) Wie können die Gewalttaten derjenigen soziologisch erfaßt werden, die als Gewaltopfer zu Gewalttaten gezwungen werden. Erst wenn die Soziologie beginnt, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, so die Autorin, besteht die Chance, die bisher unzureichenden Analysemethoden von Gewaltphänomenen zu verbessern. (psz)

"Institutionen werden unter der theoretischen Perspektive der Gegensätze und der Dynamik gesehen. Fünf gegensätzliche Merkmalspaare kennzeichnen die Extreme hoher bzw. niedriger Institutionalisierung: 1. 'enacting' versus 'acting'; 2. Internalisierung versus Externalisierung von Werten und Normen; 3. Eigenwert versus Instrumentalität; 4. Entlastung versus Belastung; 5. Unpersönlichkeit versus Mikro-Abhängigkeit. Die Extreme hohe bzw. niedrige Institutionalisierung werden von Rigidität einerseits und Zerfall andererseits begrenzt. Politische Institutionen können drei Typen von Prozessen durchlaufen, mit denen je unterschiedliche Probleme des Flexibilitätsmanagements verbunden sind: I. Stabilisierung; II. Ent-Institutionalisierung (1. institutioneller Verfall und 2. institutioneller Zusammenbruch); III. Institutionalisierung (1. institutioneller Aufbau und 2. schleichende Institutionalisierung). Die je spezifischen Aufgaben des Flexibilitätsmanagements werden vor allem am Beispiel Italien diskutiert." (Autorenreferat)

"Befinden sich die westeuropäischen Demokratien nach ihrer 'Legitimationskrise' und 'Unregierbarkeit', die ihnen in den siebziger Jahren nachgesagt wurden, nun im ausgehenden zwanzigsten Jahrhundert in einer 'kreativen Krise' (G. Pasquino)? Ausgehend von einer Analyse des Falles Italiens wird behauptet, daß die Probleme, mit denen Italien derzeit ringt, keineswegs auf dieses Land beschränkt sind, sondern für westliche Demokratien insgesamt symptomatisch sind: 1. Das Problem der Parteien-Herrschaft; 2. die Erscheinung von Anti-Parteien-Parteien; 3. die mangelnde Moral professionellen politischen Handelns; 4. Mängel in der Verfassung. Je einzeln betrachtet haben sich diese Probleme den einzelnen westlichen Demokratien bereits seit Jahren gestellt. Der im Titel behauptete Krisencharakter westlicher Demokratien besteht im kombinierten Auftreten und in der erhöhten Sichtbarkeit dieser Defizite. Ob die derzeitige Krise der westlichen Demokratien die Qualität der 'Kreativität' annehmen wird, hängt davon ab, ob die paradoxe Aufgabe gelöst werden kann, daß sich reformbedürftige demokratische Systeme selbst reformieren. Wiederum vom Falle Italiens ausgehend wird diskutiert, ob die dort gemachten Anstrengungen zu institutionellen Reformen und zur 'Moralisierung der Politik' angemessene Mittel sind, um diese Paradoxie zu lösen." (Autorenreferat)

Zur Klärung der Legitimität der Frage, ob die bundesrepublikanische Soziologie ebenso "häßlich" ist wie es das Vorurteil "dem Deutschen" nachsagt, geht die Autorin zunächst von der Feststellung aus, daß das berufliche Milieu eines in Lehre und Forschung tätigen Soziologen in ästhetischer Hinsicht eine Sonderbelastung darstellt. Neben der Ästhetik seiner äußeren Lage (z.B. Universitäten als Betonburgen) befaßt sie sich vor allem mit der inneren des Berufssoziologen, die sie als un- und aästhetisch qualifiziert. Skizziert werden hierzu drei Erscheinungsformen: (1) in Anlehnung an Äußerungen von Max Weber ein von Konkurrenz geprägter Soziologentypus auf der Stellensuche bzw. die ständisch getrennten Welten zwischen Soziologen in Lehre (geben den Ton in der soziologischen Profession an) und Forschung, die auch institutionell zwei unterschiedliche ästhetische Sphären darstellen; (2) im Vergleich zu anderen europäischen Nachbarländern ihre Formlosigkeit bzw. ihre ostentative Ablehnung jeglichen akademischen Stils (Fähigkeit zur Selbstdistanzierung und zur Entdramatisierung ihres Tuns sowie das Fehlen eines einheitlichen inhaltlichen Orientierungspunktes) und (3) der Mangel an einer einheitlichen soziologischen Perspektive bedingt durch den häufigen Themen- und Perspektivenwechsel in Anlehnung an Zeitgeistströmungen (statt Theoriepluralismus entsteht politische Lagerbildung). Diese kommunikationsarme, formlose und uneinheitliche Soziologie hat zur Konsequenz, daß die derzeitige bundesrepublikanische Soziologie nicht "anschlußfähig" ist an die europäische, da sie sich zudem einseitig nur mit sich selbst beschäftigt und sich überschätzt. (ICK)