Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1993

Westeuropäische Demokratien im Umbruch: Italien in "kreativer Konfusion"

In: Lebensverhältnisse und soziale Konflikte im neuen Europa: Verhandlungen des 26. Deutschen Soziologentages in Düsseldorf 1992, S. 785-794

Abstract

"Befinden sich die westeuropäischen Demokratien nach ihrer 'Legitimationskrise' und 'Unregierbarkeit', die ihnen in den siebziger Jahren nachgesagt wurden, nun im ausgehenden zwanzigsten Jahrhundert in einer 'kreativen Krise' (G. Pasquino)? Ausgehend von einer Analyse des Falles Italiens wird behauptet, daß die Probleme, mit denen Italien derzeit ringt, keineswegs auf dieses Land beschränkt sind, sondern für westliche Demokratien insgesamt symptomatisch sind: 1. Das Problem der Parteien-Herrschaft; 2. die Erscheinung von Anti-Parteien-Parteien; 3. die mangelnde Moral professionellen politischen Handelns; 4. Mängel in der Verfassung. Je einzeln betrachtet haben sich diese Probleme den einzelnen westlichen Demokratien bereits seit Jahren gestellt. Der im Titel behauptete Krisencharakter westlicher Demokratien besteht im kombinierten Auftreten und in der erhöhten Sichtbarkeit dieser Defizite. Ob die derzeitige Krise der westlichen Demokratien die Qualität der 'Kreativität' annehmen wird, hängt davon ab, ob die paradoxe Aufgabe gelöst werden kann, daß sich reformbedürftige demokratische Systeme selbst reformieren. Wiederum vom Falle Italiens ausgehend wird diskutiert, ob die dort gemachten Anstrengungen zu institutionellen Reformen und zur 'Moralisierung der Politik' angemessene Mittel sind, um diese Paradoxie zu lösen." (Autorenreferat)

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