Zum sechsten Mal veröffentlicht die Bundesregierung einen Bericht über Armut und Ungleichheit in Deutschland. Valentin Persau stellt einige Ergebnisse des Berichts vor, diskutiert die Methodik und fragt, was mit diesem Bericht erreicht wurde.
Die Grundsicherung und ihr finanzielles Mindestmaß, kurz: das menschenwürdige Existenzminimum, wird beständig höchstrichterlich aus dem Grundgesetz abgeleitet. Dennoch hat die Regierung einen Gestaltungsspielraum, den sie im Herbst 2020 mit dem Regelbedarfs-Ermittlungsgesetz neu definiert hat. Valentin Persau diskutiert die Neufassung, ihre methodische Grundlage und ihre Effekte. Rechtlich, sozialpolitisch wie methodisch bleiben dabei einige Fragen offen.
Zentrale Voraussetzung für die Integration der Geflüchteten, die mittel- und längerfristig in Deutschland bleiben werden, ist eine erfolgreiche Integration in Arbeit. Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen eines von der Arbeitnehmerkammer Bremen geförderten Forschungsprojekts der Übergang von Geflüchteten in Beschäftigung bzw. Arbeitslosigkeit im Land Bremen vergleichend analysiert. Diese quantitativen Ergebnisse wurden mit einem qualitativen Forschungsansatz ergänzt. Die Befunde zeigen, dass zwar bisher die Arbeitsmarktintegrationsquoten Geflüchteter über den Werten vorangegangener Kohorten liegen, dennoch aber die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt noch einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen wird. Strukturelle Herausforderungen bestehen dabei v. a. hinsichtlich der Anerkennung ausländischer Qualifikationen, der Qualität und Koordination der Integrationskurse, der Schließung von Förderlücken, des Angebots stärker individualisierter Maßnahmen, der projekthaften Unterstützung des Berufseinstiegs sowie der Möglichkeiten zur Nachqualifizierung. Erschwerend wirkt sich zudem die aktuelle Verteilung von Geflüchteten aus, da Mittel- und Großstädte mit überdurchschnittlicher Langzeitarbeitslosigkeit im Mittel mehr Geflüchtete integrieren müssen als Großstädte mit niedrigerer Arbeitslosigkeit.
Die Wissensökonomie und mit ihr die wissensintensiven Dienstleistungen (WiDL) gelten als zentrale Wachstums- und Entwicklungstreiber in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt. Auch die Stadt Bremen profitiert von den damit einhergehenden Prozessen einer ökonomischen Umstrukturierung und Reurbanisierung, auch wenn sie bislang eine eher nachrangige Position im System der wissensökonomisch geprägten deutschen Städte einnimmt. Allerdings ist ein moderater Aufholungsprozess erkennbar, der auf ein deutliches Beschäftigungswachstum in den Branchengruppen der "Technischen Beratung und Forschung" und "Nichttechnischen Beratung und Forschung" beruht. Bremen steht dabei in einem Wettbewerb um Unternehmen der WiDL sowie um die Gewinnung von Fach- und Führungskräften. Aus einer durchgeführten Online-Umfrage zur Standortzufriedenheit bei bremischen Unternehmen lassen sich hierzu wesentliche Erkenntnisse und Handlungserfordernisse ableiten. Neben vielfältigen Stärken gibt es Herausforderungen wie die Verbesserung des bundesweiten Images der Stadt Bremen und der Qualität im Bildungssystem. Eine Analyse von erfolgreichen Ansätzen in anderen Großstädten unterstreicht zusätzlich den Bedarf an eine strategisch orientierte Rahmensetzung für WiDL, die auf eine konkrete Unterstützung von spezifischen Branchen zielen sollte.
Soziale Kohäsion zu fördern und zu bewahren ist eine zentrale Herausforderung europäischer Gesellschaften. Basierend auf Beiträgen der ersten trinationalen Tagung von DGSA, OGSA und SGSA wird in diesem Sammelband thematisiert, welche Bedeutungen soziale Kohäsion für Individuen und Gesellschaften hat und wie Soziale Arbeit dazu beitragen kann, soziale Kohäsion als Grundlage freiheitlich demokratischer Gesellschaften zu fördern und zu bewahren