Identität: Ein Kernthema moderner Psychotherapie
In: Integrative Modelle in Psychotherapie, Supervision und Beratung
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In: Integrative Modelle in Psychotherapie, Supervision und Beratung
In der vorliegenden Arbeit wird eine Gesamtübersicht über die Methode der "Integrativen Waldtherapie" (IWT) und ihrer metatheoretischen und theoretischen Konzepte gegeben auf der Basis des dahinter stehenden Verfahrens der "Integrativen Therapie und Integrativen, waldgestützten, ökologischen Gesundheitsberatung" im Rahmen ihres methodischen Clusters der "Neuen Naturtherapien". IWT nutzt die heilenden und fördernden Kräfte des Waldes als eines spezifischen Naturraumes, dessen einzigartigen ökologischen Qualitäten besondere ökopsychosomatische Wirkungen auf den Menschen ausüben. IWT wird in diesem Text in einen mundanologischen und globalökologischen Rahmen gestellt, der ökopolitische Perspektiven einschließt. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal unter den verschiedenen Formen der Waldtherapie, ökologischen Gesundheitsberatung und Waldpädagogik. Es werden überdies Konzepte der "waldtherapeutischen Behandlungs- und Beratungspraxeologie" dargestellt, der "Naturempathie" und des "caring for the woods". Wie in den Integrativen Naturtherapien insgesamt, geht es immer um die doppelte Zielsetzung eines "caring for people and caring for nature". In drei kompakten Anhängen werden zentrale Themen wie "Kernkonzepze des Integrativen Naturtherapie" (I), der "Green Meditation" (II) und das "Green Care Manifest" (III) vorgestellt. ; In the present article, a general overview of the method of "Integrative Forest Therapy" (IWT) and its metatheoretical and theoretical concepts is given on the basis of the underlying approch of "Integrative Therapy and Integrative forest supported Ecological Health Counseling" within the framework of its methodical cluster of "New Nature Therapies ". IWT uses the healing and supportive powers of the forest as a specific natural area whose unique ecological qualities have special eco-psychosomatic effects on people. In this text, IWT is placed in a mundanological and global-ecological framework that includes eco-political perspectives. This is a unique selling point among the various forms of forest ...
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Der nachstehende Text ist das Editorial des letzten Heftes der Zeitschrift "Integrative Therapie" im alten Millennium und befasst sich mit der aktuellen Situation der Psychotherapie vor dem Übergang in das neue Jahrtausend. Er wird jetzt, 20 Jahre später, als historisches Dokument neu eingestellt. Er hatte, vom damaligen Zeitgeist imprägniert (Petzold 2016f), die Risiken und vielleicht mögliche Chancen durch eine neue Gesetzliche Regelung für die Psychotherapie in Deutschland aufgezeigt. Das Gesetz hat die Hegemonialmacht und die Ausgrenzungspolitik der sogenannten "Richtlinienverfahren" festgeschrieben. Die Risiken sind weitgehend eingetreten und die Chancen weitgehend vertan worden. Die Psychotherapie in Deutschland ist methodisch verarmt. Die Humanistischen Verfahren sind, wir wissen es, in diesem Jahr endgültig mit ihren Anerkennungsbemühungen gescheitert. Sie sind auch, das muss man einräumen, durch die Jahrzehnte der Ausgrenzung so geschwächt worden, dass sie nicht die Kraft hatten, die neuen Entwicklungen im Feld der Psychotherapie forschungsgestützt mit zu vollziehen und das gilt auch mit Blick auf die neuen Wege klinischer Psychologie, klinisch relevanter Philosophie und der Neurowissenschaften. Damit droht viel an nützlicher Substanz zu verblassen. Besonders die Verhaltenstherapie hat jedoch Methoden und Konzepte der Humanistischen Psychotherapie aufgegriffen und ihrem Arsenal einverleibt. Oft in flacher, verflachender Weise, oft auch in verbessernder Weise, was empirische Absicherungen störungsspezifischer Praxis anbelangt. Die "Dritte Welle" in der Verhaltenstherapie ist dadurch "integrativer", offener, methodisch substantieller geworden (vgl. die Arbeiten von Josef Egger und Klaus Grawe). In Österreich und der Schweiz stehen die Dinge besser, weil dort viele Verfahren "überleben" konnten – for the time being, denn die schwachen oder fehlenden Einbindungen in die universitäre Forschung wiegen schwer. Die Integrative Therapie in Deutschland ist von diesen Entwicklungen auch betroffen worden. Sie ...
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Wenig, aber nicht nichts – einige integrative Perspektiven und "Positionen"Dieses Positions- und Diskussionspapier nimmt zu einer Debatte Stellung, die in der österreichischen Szene der gesetzlich durch eine Beratungsgesetz geregelten Beratungsprofession der LebensberaterInnen aufgekommen ist, ob religiöse Spiritualität ein Ansatz für professionelle Beratungsarbeit sein kann oder sein sollte. Der Autor vertritt die Position, dass religiöse Fragen in die Hände von SeelsorgerInnen gehören. Psychosoziale Beratung und professionelle Lebenshilfe sollten durch Experten der helfenden Berufe mit sozialwissenschaftlicher, psychologischer und neurowissenschaftliche Theorien und Methoden angewendet werden, die durch evidenzbasierte Beratungs- und Therapieforschung abgesichert werden sollte, sowie säkulare Formen "intellektuellen und geistigen Lebens": z. B. humanitäre, zivilgesellschaftliche, ökologische Wertetheorien. Hier liegen die Grundlagen moderner Lebensberatung. Religiös-spirituelle Konzepte stehen in der Gefahr problematischer Deutungsmacht, denn sie entziehen sich der wissenschaftlichen Überprüfbarkeit. Sie sind eine "Sache persönlichen Glaubens", der Respekt verdient, sofern er nicht fundamentalistisch-militant entgleist oder Guru-Gehabe Vorschub leistet. Lebensberatung muss von sozialwissenschaftlichen und neurowissenschaftlichen Konzepten und von evidenzbasierter Wirksamkeitsforschung sowie einer grund- und menschenrechtlich abgesicherten "Beratungsethik" unterfangen werden (Moser, Petzold 2007). Nur das gibt ihr die Legitimation mit Menschen so zu arbeiten, das ihre Integrität gesichert ist und sie konstruktive Lebenshilfe erhalten. ; Very little but not nothing – some integrative perspectives and "positions"This position and discussion paper is taking a stand on a debate that came up in the Austrian scene of professional life counselling layed down by a counseling law. The issue is wether religious sprituality can be or should be used in professional couselling. The author is taking the position that ...
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Entfremdung ist ein wichtiges und vieldiskutiertes Thema, das gerade heute in Zeiten globaler ökologischer Zerstörung, Wirtschaftskrisen, Kriegen, Verelendung der Dritten und Vierten Welt und zunehmender nationalistisch-isolationistischer Orientierung in vielen Staaten, die sich der Weltgemeinschaft entfremden, eine unausweichliche Fragestellung, aber auch mit Blick auf Politikern und ihre Anhänger, die Fremdenfeindlichkeit und ökologischen Raubbau propagieren. Deshalb wird hier ein Text von 1987 neu eingestellt, der nach wie vor hochaktuell ist. Ihm liegen zwei zusammengeführte und redaktionell bearbeitete Kongressvorträge von 1986/87 zugrunde. In ihnen entfaltet Hilarion Petzold das von ihm erarbeitete Konzept der "multiplen Entfremdung" im Kontext von Therapie und Gesellschaft: Entfremdung vom Leib, der Lebenswelt, vom Mitmenschen usw. und natürlich auch von der Arbeit (Marx). Entfremdung und Verdinglichung sind die zentralen Faktoren der "anthropologischen Krankheitslehre" der Integrativen Humantherapie. Zugehörigkeit/Affilitionund Lebendigkeit sind die Kernfaktoren ihrer anthropologischen Gesundheitslehre. Beides unterfängt die "klinische Gesundheitslehre" der IT mit ihren Konzepten der "salutogenen Stimulierung", den "protektiven und Resilienz-Faktoren" (Petzold, Müller 2004d) und dem vitalen Frische-Faktor (Petzold 2010g) sowie der "klinischen Krankheitslehre", welcher "pathogene Stimulierungen" und "Risiko- und Schadenfaktoren" zugrunde liegen (Petzold 1996f/2013; Petzold, Schuch 1991). Multiple Entfremdung als Krankheitsursache verlangt von PsychotherapeutInnen, die Frage nach den "Ursachen hinter den Ursachen" und den "Folgen nach den Folgen" (Petzold 1994c/2015) zu stellen und konkretes gesellschaftspolitisches Engagement, wie es die Integrative Therapie seit ihren Anfängen bis heute kennzeichnet (Petzold, Orth, Sieper 2013a). ; Alienation is an important and in many respects disputed topic. It is connected in times of global ecological destruction, economic crisis, impovrishment of the Third and ...
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In "unruhigen Zeiten" befasst sich dieser "multiperspektivische Text" in kulturtheoretischer und neuropsychologischer Ausrichtung mit den Hintergründen fundamentalistischer Ideologien und möglichen neurozerebralen Auswirkungen für die Identitätsentwicklung durch dysfunktionale Interiorisierungen (Vygotskij) und Habitualisierungen (Bourdieu). Wird politisch ideologisierter religiöser Fundamentalismus, etwa im Islam, repressiv und Teil der alltäglichen Lebenspraxis, die die "Andersheit des Anderen" (Levinas) nicht respektiert, behindert er die Möglichkeiten von sozialer Integration und die Ausbildung einer "transversalen Kultur wechselseitigen Respekts". Mechanismen der Indoktrination, menschenrechtsfeindliche, ritualisierte religiöse und ethnische Praktiken (Burka, Genital Mutilation) werden multitheoretisch analysiert und es werden Perspektiven für die Integrationsbemühungen der zugewanderten Migranten aus nichteuropäischen Kulturen und für die Integrationshilfen durch die Bürger in ihren Gastländern aus der Sicht "integrativer Kulturtheorie und Kulturarbeit" aufgezeigt. ; In "troubled times" this "text of multiperspectivity" is dealing from a view of theory of culture and of neuropsychology with the background of fundamentalist ideologies and possible neurocerebral effects on identity formation and on dysfunctional interiorisation (Vygotskij) and habituation (Bourdieu). When religious fundamentalism as ideology, e.g. in Islam, is becoming a repressive part of everyday life, not respecting the "otherness of the other" (Levinas), it is blocking the possibilities of social integration and the emergence of a "transversal culture of mutual respect". Mechanisms of indoctrination, ritualized religious and ethnic practices (Burka, Genital Mutilation), hostile to Human Rights, are analyzed on a multitheoretical base. Perspectives for the efforts of integration realized by immigrants from non-European cultures and for the support for integration offered by the citizens of the host country are delineated from the ...
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Der vorliegende Beitrag ist als Einleitung zu einem Vortrag aus dem Jahr 1989 geschrieben worden, über das Phänomen des "Zeitgeistes", über "Zeitgeistzonen" und "Zeitgeistströmungen", die über Sozialisation die individuellen und kollektiven "mentalen Repräsentationen" (Moscovici) von Menschen beeinflusst zum Guten wie zum Bösen. Der Text dient zur Thematisierung der heutigen Zeitgeist-Situation von Krieg, Terror, Migration, ökologischer Zerstörung, nationalem Egoismus. Belastender, negativer Zeitgeist fördert mit seinen desaströsen Atmosphären Krankheit. Das muss in Diagnostik und für Therapie berücksichtigt werden. Bislang wurde das weitgehend ausgeblendet. In der IT finden Zeitgeistphänomene Beachtung. Deshalb wurden mit den "neuen Naturtherapien" auch Wege der Behandlung gegen negative Zeitgeisteffekte entwickelt. ; This chapter is written as an introduction to a lecture from 1989 on the phenomenon of "Zeitgeist", on "Zones of Zeitgeist" and "Currents of Zeitgeist" that are influencing through socialization individual and collective "mental representations" (Moscovici) of people for the good and the bad. This text is discussing the current zeitgeist situation of war, terror, migration, ecological destruction, national egoism. Strain by negative Zeitgeist with its disastrous atmospheres is causing disease. That has to be taken in account by diagnostics and therapy. So far this has however been utterly neglected. In IT we pay attention to phenomena of Zeitgeist. With the "New Nature Therapies" we have developed new pathways of treatment countering negative effects of Zeitgeist. ; https://www.fpi-publikation.de/polyloge/30-2016-petzold-h-g-2016l-1989f-zeitgeist-kollektive-beunruhigung-krankheitsursache/ ; peerReviewed ; publishedVersion
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Der Beitrag behandelt Themen der Integrativen Traumabehandlung in einem interdisziplinären "Polylog". Er entfaltet Traumatherapie vor dem Hintergrund der Menschenrechtsfrage, reflektiert das Thema der Trauma-Bewältigung unter evolutionspsychologischer Perspektiven und entwickelt vor dem Hintergrund der "philosophischen Therapeutik" der Antike (insbesondere der Stoa) die Konzepte der "Überschreitung" und "Überwindung" in der Integrativen Traumatherapie, die breiter greifen will als die Arbeit mit "Coping-Strategien" und Expositionen, und auf eine Wiederherstellung personaler Integrität und Souveränität abzielt. ; The article is dealing with Integrative Traumatherapy in the framework of an interdisciplinary "polylogue". lt is exposing traumatherapy on the ground of the question of Human Rights, it is reflekting the overcoming of trauma form the perspective of evolutionary psychology. lt is developing on the ground of "philosophical therapeutics" (particularly of the stoa) the concept of " transgression" and "overcoming" in Integrative Traumatherapy, which is broader than just using coping stategies and expositions aiming to restore the integrity and sovereignty of the person. ; https://www.fpi-publikation.de/polyloge/11-2015-petzold-h-g-2001m-neueinst-2015-trauma-und-ueberwindung-menschenrechte/ ; peerReviewed ; publishedVersion
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Der Text stellt die politische Dimension der Integrativen Therapie und ihre Qualität als "Kulturarbeit"* gegen Entfremdung und Verdinglichung. Gemäß der anthropologischen Krankheitslehre der IT von der "multiplen Entfremdung", die die klinische Krankheitslehre der IT der "multiplen pathogenen Stimulierung" bei Fehlen protektiver Faktoren unterfängt, müssen die "Ursachen hinter den Ursachen" mit der Frage eines "Doppelten Warum?" betrachtet werden, um solche Ursachen zu beseitigen – z. B. stehen hinter vielen Depressionen Armut und Elend. Und auch die "Folgen nach den Folgen" müssen betrachtet werden mit Fragen nach einem "Doppelten Was dann?" (z. B. nach unserem ökologischen Raubbau**). Was bewirkt die intellektuelle Vernachlässigung von Kindern durch ihre Eltern für eine mögliche künftige Blindheit für politische Demagogie oder für das Risiko einer Krankheits- und Devianzgefährdung, auf das die Longitudinalforschung hinweist? Therapien als Inseln – hoffentlich – unentfremdeter Menschlichkeit können, wennSie diese Themen aufgreifen, auch zur Humanisierung gesellschaftlicher Verhältnisse beitragen. In diesem Sinne versteht sich Integrative Therapie als eine Metapraxis, als eine "Humantherapie", die zu mehr Humanität zwischen Menschen beitragen will. ; This text presents the political dimension of Integrative Therapy and its quality of cultural investment against reification and alienation. According to the "anthropological theory of illness" of IT, which is underpinning the clinical theory of illness of IT, centering in "multiple pathogenetic stimulation" while protective factors are missing, the question for "causes behind causes" has to be asked with a "double Why?", to find out how to abolish these causes. E.g. behind many depressive disorders poverty and misery can be traced. And also the "consequences following consequences" have to considered with the question for a "double What's next?" (e.g. what is following our ecological overexploitation?). What intellectual neglect of children by their parents may ...
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Fast alle Religionen haben ein hohes Fundamentalismuspotential, denn sie beanspruchen, letztgültige Wahrheit zu besitzen, verlangen unbedingten Gehorsam Dogmen gegenüber und trachten Andersgläubige zu bekehren oder zu verfolgen. Das lässt sich in der Geschichte aller Großreligionen finden bis in die Gegenwart, wo fundamentalistische Strömungen in Terror abgleiten und ohne Revision ihrer prekären oder gefährlichen Passagen ihre Heiligen Schriften und Gebote in toto höher stellen als demokratische Verfassungen, Gesetze und Menschenrechte. Diese Extremismuspotentiale müssen im zivilgesellschaftlichen Diskurs mutig offengelegt werden, u.a. von den TheologInnen dieser Religionen selbst. Menschenverachtenden Varianten religiöser Ausrichtungen ist keine falsche Toleranz entgegen zu bringen, sondern es ist Wachsamkeit und Überzeugungsarbeit angesagt und es ist Positionen der Inhumanität entgegen zu treten. Die Psychotherapie in ihrer Funktion "kritischer Kulturarbeit" muss sich mit diesen Themen viel aktiver und couragierter auseinandersetzen, als dies bislang geschieht, denn es geht um unsere Freiheit und Menschlichkeit. ; Nearly all religions are endowed with a high potential for fundamentalism, because they claim to dispose of the ultimate truth. They are asking for unconditional obedience what doctrine is concerned and they strive to convert believers of other creeds or to persecute them. This can be found in the history of all the great religions up to the present day where fundamentalist mainstreams pervert into terror placing without revision of precarious and dangerous content their holy scriptures and religious commandments in toto higher than democratic constitutions, civic laws and human rights. This potential for extremism has to be disclosed for public scrutiny being discussed in discourses of civic society also by the theologians of these religions themselves. Contempt for humanity demonstrated by one or the other religious orientation cannot tolerated by false consideration but has to be confronted with ...
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Es wird eine kompakte Perspektive auf das Konzept der "Führung" aus der Position von Integrativer Supervision und Coaching gegeben. Evolutionspsychologische, macht- und demokratietheoretische Überlegungen und eine Befragung von Führungskräften fundieren eine differentielle Sicht auf das Führungsthema, dass in der Managementliteratur eher flach behandelt wird. ; A concise view on the concept of "leadership" is given from the perspective of Integrative Supervision and Coaching. Ideas from evolutionary psychology and theory of power and democracy and from interviews with Ceos are used to underpin a differential view on the leadership topic which is in management mostly superficially reflected. ; https://www.fpi-publikation.de/supervision/01-2014-petzold-hilarion-g-supervision-und-fuehrung-kritische-ueberlegungen/ ; peerReviewed ; publishedVersion
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Die deutsche Psychotherapiegesetzgebung hat die Landschaft der Psychotherapie in unserem Lande dramatisch und nachhaltig verändert. Sie wurde auf eine "Zweikonfessionenprovinz" reduziert, eine Provinzialisierung, die Patienten in der freien Wahl des Behandlungsverfahrens behindert, die Chancen ihrer Gesundung beeinträchtigt, junge PsychologInnen und ÄrztInnen bei der Wahl ihres Ausbildungsverfahren entmündigt. Eine Verarmung des wissenschaftlichen und klinischen Potenzials der Psychotherapie insgesamt ist die Folge. Die Ausbildungskultur und -struktur von Instituten der kleineren Verfahren wird zerstört. Um dem entgegen zu wirken, wird die Gründung einer "Deutschen Akademie für Psychotherapie" empfohlen, die nicht schulengebunden operiert, sondern eine "Allgemeine Psychotherapie" mit standardisiertem Basiswissen für alle Verfahren vertritt mit der Möglichkeit einer weiterführenden Spezialisierung in einer wissenschaftlich fundierten Richtung für den Gesamtabschluss (Approbation). Mit einen solchen Verständnis einer zugleich "integrativen und differentiellen Psychotherapie" bzw. "Humantherapie", die sich in verschiedene Richtungen auf gemeinsamem Boden ausfaltet, wäre eine fruchtbare Vielfalt und eine hinlängliche Einheitlichkeit gewährleistet, die inflationärem Methodenchaos gegengesteuert. – Der Text von 1998 wird 2012 mit einer Einleitung zum Kontext und zu Geschichtlichem und einem Nachwort zu Perspektiven für 2013 versehen neu abgegdruckt ; The new German legislation for psychotherapy has dramatically changed the landscape of psychotherapy in this country with a lasting impact. Psychotherapy has been reduced to a "two confession province", a provincialism that is impeding the patient's free choice of their treatment, it is hindering the chances of getting well, and is incapacitating young psychologists and doctors to chose the methods for their training that is corresponding to their interests. The consequence is an impoverishment of the overall scientific and clinical potential of psychotherapy. The culture ...
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Anhand ausgewählter Themen werden Strukturprobleme des psychotherapeu-tischen Feldes auf der berufspolitischen, theoretisch-konzeptuellen und praxeologischen Ebene behandelt. Es wird die Vermischung der Einflüsse von Interessengruppen und "wissenschaftlicher" Argumentation aufgezeigt, bis hin in die Ausbildung theoretischer Ordnungsgesichtspunkte, wie an dem problematischen Begriff der "Grundorientierung" aufgezeigt wird. Anhand der Definition der Konzepte "profes¬sional community", "Grundorientierung", "klinisches Paradigma", "Verfahren","Methode", "Technik" werden Ordnungsgesichtspunkte entwickelt, und es wird die Binnenstruktur von psychotherapeutischen Verfahren mit ihren Methoden anhand des Beispiels der Integrativen Therapie aufgezeigt, womit auch ein strukturelles Schema psychotherapeutischer Praxeologie geboten wird. ; By means of selected themes structural problems of the psychotherapeutic field are discussed under the perspective of professional politics, theoretical concepts and praxeology. It is shown how influences of powerful interest groups and "scientific" arguments are intermingled up to the conceptualization of theoretical models of siructuring as exemplified with the problematic concept of "Grundorientierungen" (basic orientations). Departing from definitions of the following concepts "professional community", "basic orientation", "clinical paradigma", "approach", "method", "technique", structural categories are developed. The internal structure of psychothe¬rapeutic approaches with their results are delineated using Integrative Therapie as an example and offering at the same time a structural pattern for praxeology in psycho¬therapy. ; https://www.fpi-publikation.de/polyloge/05-2012-petzold-hilarion-grundorientierungen-verfahren-methoden/ ; peerReviewed ; publishedVersion
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Der Text – ein Festvortag zum Jubiläum der Steirischen Hospizbewegung zu deren Anfängen der Autor beitragen konnte, thematisiert die Hospiz-Idee als Gegenstand einer Entwicklungspsychologie und der Entwicklungsaufgaben "in der der Lebensspanne". Man darf nicht erst am Ende ans Ende denken, um seiner eigenen "Hominität", seines Menschenwesens willen. Man muss dafür "proaktiv" handeln, aber nicht nur für sich oder für den kulturellen Nahraum. Menschenwürdiges Sterben ist ein Menschenrecht. Unsre Humanität erweist sich daran, ob wird uns für dieses Recht einsetzen – weltweit. ; This text, a lecture on the occasion of the anniversary of the Steiermark Hospice Association were the author was of some help at its beginnings, reflects the Hospice Idea in the framework of a life span developmental perspective and as a life long developmental task. One should not think about life's end at the end – for the sake of one's own "hominity", one's own human nature. Proactive initiative is needed, not only for oneself and for the cultural neighbourhood. Dying in dignity is a human right. Our humanness is at stake, and we have to prove whether we will invest to assure this right – in every place in the world. ; https://www.fpi-publikation.de/polyloge/07-2003-petzold-h-g-2003j-der-hospizgedanke-ein-weg-zur-verwirklichung-von-hominitaet/ ; peerReviewed ; publishedVersion
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Dieser Beitrag verfolgt drei Zielsetzungen. Erstens stellt er die "Integrative Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie" als ein an der "klinischen Entwicklungspsychologie der Lebensspanne" orientiertes Verfahren in ihrer Entwicklung und ihrem jetzigen Stand vor. Zweitens wird die Interaktion von protektiven, risikoreichen und Resilienz Faktoren für die kindertherapeutische Diagnostik und Therapeutik dargestellt, verbunden mit einem neuen Modell: dem "protective factor resilience cycle". Als drittes Ziel soll aufgrund der aktuellen gesundheitspolitischen Situation bezüglich einer Psychotherapiegesetzgebung in der Schweiz engagiert und wissenschaftlich klinisch-fachlich begründet die Position vertreten werden, dass die Kinderpsychotherapie in einem kommenden Gesetz als eigenes Berufsbild (wie in Deutschland und den Niederlanden) gesetzlich etabliert wird – um der Kinder willen. ; This article has three objectives. The first is to present "Integrative Children- and Adolescent Therapy" in its development and current status as an approach based on clinical life span developmental psychology. Secondly the transaction between risk and resilience factors and its relevance to diagnostics and therapeutics is demonstrated together with a new model: the "protective factor ? resilience cycle". The third objective is connected with the actual situation in Swiss health politics to prepare a legal regulation for psychotherapy. Here on the ground of sound scientific and clinical arguments the engaged position is advocated that children psychotherapy has to be etablished by a coming law as a specific profession in its own right (as in Germany and The Netherlands) – for the sake and the benefit of children. ; https://www.fpi-publikation.de/polyloge/11-2012-petzold-h-g-mueller-l-integrative-kinder-u-jugendlichenpsychotherapie-protektive/ ; peerReviewed ; publishedVersion
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