Kongressbericht Deutscher Suchtkongress 2010
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 56, Heft 6, S. 439-440
ISSN: 1664-2856
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In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 56, Heft 6, S. 439-440
ISSN: 1664-2856
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 57, Heft 5, S. 337-346
ISSN: 1664-2856
Einleitung: Die Raucherprävalenz ist bei alkoholkranken Personen überdurchschnittlich hoch. Die gesundheitliche Bedeutung der Tabakabstinenz, aber auch potentielle synergistische Effekte auf die Alkoholabstinenz legen nahe, während einer stationären Alkoholbehandlung auch eine Tabakentwöhnung anzubieten. Ziel: Untersucht wurden die Aufhörbereitschaft und der Abstinenzerfolg nach einer Raucherentwöhnung während einer sechswöchigen stationären Alkoholismustherapie bei alkoholkranken Personen mit zusätzlicher psychiatrischer Komorbidität. Methodik: 90 von 94 Personen eines Behandlungsjahrgangs nahmen an der Untersuchung teil. Sie durchliefen eine Psychoedukation zur Tabakabhängigkeit und hatten nachfolgend die Gelegenheit, eine Raucherentwöhnungsgruppe zu besuchen. Erfasst wurden soziodemographische Daten, Motivation sowie die Abstinenzquoten von Tabak und Alkohol am Ende und drei Monate nach der Therapie. Ergebnisse: Wichtige Motivationsgründe für eine Tabakabstinenz sind die Vorteile des Nichtrauchens. 40 % (n = 28) der rauchenden Patienten (n = 69) ließen sich zu einer Tabakentwöhnung motivieren, 25 % (n = 7) schlossen die Behandlung abstinent ab. Auch wenn keiner der Patienten über drei Monate tabakabstinent blieb, so war doch der Anteil alkoholrückfälliger Patienten in der Raucherentwöhnungsgruppe niedriger (21,4 %; n = 6/28) als bei den übrigen Patienten (29,3 %; n = 12/41)). Diskussion: Die Tabakentwöhnung im Rahmen einer stationären Alkoholismusbehandlung scheint nicht von Nachteil für die Patienten zu sein. Bei der Einführung eines Therapieangebotes sollten motivationale Faktoren, Bewältigungsfertigkeiten für rückfallgefährliche Situationen sowie Begleitsymptome komorbider Störungen stärker im Vordergrund stehen als bei anderen Rauchern.
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 58, Heft 6, S. 401-413
ISSN: 1664-2856
Ziel: Ziel der vorliegenden Übersichtsarbeit ist die Untersuchung der derzeit für verschiedene Sprachräume vorliegenden dimensionalen und kategorialen Diagnoseinstrumente bzgl. der Internetabhängigkeit hinsichtlich ihrer psychometrischen Kennwerte und ihres klinischen Nutzens. Vorstellung der Instrumente: Bzgl. der nosologischen Klassifikation der Internetabhängigkeit liegen inzwischen nutzbare Diagnosekriterien vor. Es konnte eine Vielzahl von dimensionalen Fragebogeninstrumenten identifiziert werden, die sich durch eine hohe interne Konsistenz auszeichnen. Allerdings fehlen vielfach Untersuchungen zur Validität. Schlussfolgerungen: Für den deutschen Sprachraum erwiesen sich die Compulsive Internet Use Scale (CIUS) in ihrer deutschen Fassung (vgl. Kammerl et al., 2012 ; Peukert et al., 2012 ; Rumpf, Meyer, Kreuzer & John, 2011 ) und die Skala zum Online-Suchtverhalten (OSV) ( Wölfling, Müller & Beutel, 2010 ) bzgl. ihrer psychometrischen Kennwerte sowie deren klinischen Nutzen (Vorliegen von Cut-off Werten) als empfehlenswerte Skalen. Diese sollten im Rahmen weiterer klinischer und epidemiologischer Studien bzgl. ihrer externen und diskriminativen Validität weiter untersucht werden.
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 57, Heft 1, S. 39-44
ISSN: 1664-2856
Hintergrund: Aktuelle Erhebungen zeigen ein wachsendes Problemfeld bzgl. der exzessiven bzw. abhängigen Internet- und Computerspielnutzung. Gleichzeitig scheint das Inanspruchnahmeverhalten der Betroffenen bzgl. einer Beratung oder Behandlung gering. Daher ist zu vermuten, dass sich viele Spieler des Problems nicht bewusst sind, bzw. keine ausreichende Veränderungsmotivation bzgl. des Problemverhaltens zeigen. Fragestellung: Im Rahmen dieses Beitrags soll das derzeit an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen durchgeführte Beratungsangebot dargestellt und anhand der derzeitigen Theoriedebatte begründet werden. Ergebnisse/Schlussfolgerungen: Es kann aufgrund erster Erfahrungen aus der Spezialambulanz für Angehörige von Internet- und Computerspielabhängigen angenommen werden, dass sich die Angehörigen durch ein hohes Maß an Belastung, resultierend aus dem Spielverhalten der Betroffenen (sog. Indexpatienten, IP) auszeichnen. Während für den Bereich der Stoffgebundenen Abhängigkeiten und des pathologischen Glücksspiels bei Anwendung eines verhaltenstherapeutisch orientierten Behandlungsprogramms für Angehörige positive Ergebnisse bzgl. der Belastungsreduktion und der Inanspruchnahme von Behandlung durch den IP vorliegen, fehlen solche Angebote für die Zielgruppe der Angehörigen von Computerspiel- und Internetabhängigen bisher gänzlich.