Introduction -- Erving goffman: "marginal man" and "key sociological thinker" -- Intellectual formation and influences -- Methodology and procedures -- Social situations and the self -- Normality and its frames -- Reception and influence -- Literature -- Chronology -- Index.
Social crises draw attention to the fragility and temporary nature of everyday life. This not only triggers irritations, uncertainties and fears among the actors but also brings to light the rules of social order that have hitherto quietly and dutifully performed their services behind their backs. In particular, the restrictions on physical co-presence during the Corona pandemic have sparked renewed interest in the relevance and currency of the interactional order observed and described by Erving Goffman. What happens to the rituals of the interaction order when social encounters are less and less restricted to physical co-presence? And what are the implications of these changes for the self in the age of digital presence? Drawing on George Herbert Mead and Charles Horton Cooley on the one hand and ethnographic fieldwork and participant observation on the other, a theoretical and methodological cornerstone of Goffmanian sociology is presented and discussed. It is argued that the indissoluble links between specific theoretical assumptions and a particular conception and practice of empirical research are crucial for the continuing relevance of Goffman's interaction order, not least for the study of social action in digital media.
Klappentext: Welche Zuständigkeit hat das Riechen, haben das Duftende und das Stinkende, für die Interpretationen der sozialen Wirklichkeit, für die Interaktionen und Selbstdarstellungen von Akteuren im sozialen Alltag, für die symbolischen Grenzziehungsprozesse innerhalb der gesellschaftlichen Sozialstruktur? Das Buch thematisiert die Funktion und Bedeutung des Geruchssinns als soziales Orientierungs- und Ordnungsmedium in der Lebenswelt von Individuen und sozialen Gruppen. Es setzt an mit einer Reflexion der historischen Dimensionierung des Wahrnehmungssinns, seiner Wandlungs- und Formungsgeschichte im gesellschaftlichen Zivilisationsprozess und fragt nach den aktuellen Normen und Standards im Umgang mit dem Olfaktorischen: Welchen Stellenwert und welche Relevanz hat die spezifische Qualität olfaktorischer Alltagserfahrungen für die Selbstwahrnehmung und Fremdeinschätzung von Individuen und für ritualisierte Interaktionsprozesse in der Moderne? Zentral für die Argumentation ist der Zusammenhang von olfaktorischer Wahrnehmung und sozialer Schichtung. Gestützt auf eine Sekundäranalyse quantitativer und qualitativer Daten vertritt Jürgen Raab die These, dass die Wahrnehmung und die Interpretation von Gerüchen, die Vermeidung von Gestank wie auch die Hervorbringung von Duft, sozial bedeutsame Alltagspraktiken sind. Sie dienen der Generierung, Signalisierung und Manifestation von sozialer Nähe und Distanz. Sie sind damit abhängig von den gesellschaftlichen Lebensstilen als Zugehörigkeit der Handelnden zu bestimmten sozialen Milieus. Ein Modus der Produktion und Reproduktion sozialer Ordnung.
Vertrauensverluste und Glaubwürdigkeitskrisen von gesellschaftlichen Institutionen sind Ausdruck der Pluralisierung von Werten und Normen und der zunehmenden Verhandelbarkeit, Labilität und Ungewissheit für allgemein und beständig genommener Verbindlichkeiten. Die im Band versammelten Studien zu Sprechweisen, Freiheitsdiskussionen, Rechtsfindungen und Polizeiarbeiten geben solch prekäre Verbindlichkeiten als Problemschwellen normativer Ordnungen zu erkennen. Ihre Komplexität fordert die Geistes-, Kultur und Sozialwissenschaften heraus, tradierte Verständnisse, Begriffe und Methoden zu prüfen, zu aktualisieren, zu erweitern und zu verfeinern. Diese Sondierungs- und Präzisierungsarbeiten sind nur interdisziplinär zu leisten. Hierfür stellt das hier unterbreitete Forschungskonzept der prekären Verbindlichkeiten ein vielversprechendes Potential in Aussicht. Mit Beiträgen von: Jürgen Raab · Jan Georg Schneider · Frank Polzenhagen ·Jana Katharina Funk · Ole Kliemann · Justus Heck · Henning De Vries · René Tuma · Jo Reichertz Die Herausgeber Dr. Jürgen Raab ist Professor für Soziologie an der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau. Dr. Justus Heck ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Bielefeld.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
'The article offers a brief resume of recent developments in the field of interpretative visual analysis with emphasis on the German speaking area and the sociological discipline. It lays a special focus on hermeneutical and genre analysis and on research with audiovisual data. Far from constituting an already closed field, the authors stress the fact that methodological advances in qualitative research based in visual data still face a number of pending quests. This encompasses sequentiality, complexity and naturalness of video-graphic data, and extends to the respective methodological challenges for transcription, analysis and presentation of results.' (author's abstract)