Es gibt kaum eine andere Stadt, in der sich allgemeine Fragen sozialen und kulturellen Wandels in Deutschland wie in einem Brennglas zeigen wie in Dresden: auf der einen Seite ein wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung, der die Stadt zu einer der schönsten in Deutschland hat werden lassen. Auf der anderen Seite soziale Verwerfungen und Veränderungen, die zu Protestphänomenen wie Pegida geführt haben. Der Band unternimmt eine umfassende Bestandsaufnahme des Lebens in Dresden unter besonderer Berücksichtigung gesellschaftlicher Herausforderungen, Kontroversen und Krisen.
In dem interdisziplinär besetzten Sammelband wird die sozialstrukturelle Zusammensetzung des Publikums, das wechselseitige Verhältnis von Oper und Gesellschaft und die Zukunft der Oper diskutiert. Die Erwartungen und das Erleben des Opernpublikums sind ebenso ein Thema wie Inszenierungsstile und neue Vermittlungsformen in Form von Open-Air-Veranstaltungen. Der Inhalt Der klassische Opern- und Musikbetrieb im Umbruch - Das Opernpublikum in Vergleich zu anderen Kulturpublika - Soziale und kulturelle Einflüsse auf den Opernbesuch - Soziale und kommunikative Aspekte des Opernbesuchs - Erwartungen des Publikums und Vermittlungsformen Die Zielgruppen - Sozial-, Kommunikations- , Kultur- und Theaterwissenschaftler - Studierende und Lehrende im Bereich Kulturmanagement - Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kultureinrichtungen Der Herausgeber Prof. Dr. Karl-Heinz Reuband ist Professor (em.) an der Universität Düsseldorf.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
I Theoretische und Empirische Grundlagen -- 1 Theoretische Perspektiven in der Erklärung von Drogenkonsum und abweichendem Verhalten -- II Methodik der Untersuchung -- II Epidemiologische Ausgangsbedingungen Verbreitung und Erscheinungsformen des Drogengebrauchs -- III Entwicklung und Verbreitung des Drogengebrauchs — Historische Vorläufer und neue Trends -- III Die Situayion des Erstgebrauchs Über das Zusammenspiel motivationaler und situativer Einflüsse -- IV Von der Konformität zur Abweichung — Bedingungen für den Einstieg in den Drogenkonsum -- V Drogenwirkungen: Ursachen und Erscheinungsformen -- IV Bedingungen für die Herausbildung der Konsumbereitschaft und des Fortgesetzten Drogengebrauchs -- VI Über den Einfluß von Eltern, Schule und Freunden auf den Drogengebrauch — Konkurrierende theoretische Annahmen und empirische Befunde -- VII Stabilisierung von Abweichung durch Labeling Prozesse? — Konsequenzen der Auffälligkeit -- V Bedingungen für die Interpersonale Vermittlung Devianter Motivation Ausblick und Konsequenzen -- VIII Zur Sichtbarkeit devianter Einstellungen im sozialen Kontext — Bedingungen aktiver Informationsvermittlung -- IX Schlußbemerkungen: Von der "Pathologie" zur "Normalität" der Abweichung — Befunde und Konsequenzen -- 1. Indikatoren zur Messung der Konsumbereitschaft und Konsumerfahrung -- 2. Korrelationsmatrizen -- 3. Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
ZusammenfassungUntersucht wird, wie sich die Teilnehmer am Protest rechtspopulistischer Bewegungen von der Bevölkerung in ihrem Anomie-Erleben – verstanden als Orientierungslosigkeit – und Kontrollüberzeugungen unterscheiden, und wie sehr Anomie und Kontrollüberzeugungen Ethnozentrismus und "Law and Order"-Orientierungen beeinflussen. Grundlage sind Befragungen unter Teilnehmern des PEGIDA-Protests in Dresden (2015/16) sowie Bevölkerungsbefragungen in Dresden und Düsseldorf (2014). Während sich die PEGIDA-Befragten von der Bevölkerung durch höhere Grade an Anomie unterschieden, erwiesen sie sich in ihren Kontrollüberzeugungen als ähnlich. Sowohl bei den PEGIDA-Befragten als auch bei der Bevölkerung begünstigten Anomie und internale Kontrollüberzeugung Ethnozentrismus sowie "Law and Order"-Orientierungen.
Der Artikel setzt sich mit der sozialen Zusammensetzung von PEGIDA und dem politischen Selbstverständnis der Kundgebungsteilnehmer auseinander. Empirische Grundlage hierfür ist eine schriftlich-postalische Befragung von 331 Teilnehmern. Die Ergebnisse aus Dezember 2015 werden sodann mit denen aus Januar, April und Mai verglichen, um die Veränderung des Teilnehmerkreises zu untersuchen.
Gegenstand des Beitrags sind Demonstrationen gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen in Sachsen, erfasst über die Zahl der Tage mit Corona-Protest auf der Ebene der 419 Gemeinden in den Jahren 2020/2021. Den größten Einfluss auf das Demonstrationsgeschehen übt die Einwohnerzahl des Ortes aus. Je größer der Ort, desto wahrscheinlicher ist dort das Vorkommen von Protesten. Einen leichten Einfluss übt darüber hinaus die Wahlbeteiligung in der Bundestagswahl 2021 aus: Je geringer sie ist, desto größer der Einfluss. Keinen Effekt übt der AfD-Stimmenanteil in der Bundestagswahl 2021 aus. Entweder bedeutet dies, dass der Stellenwert der AfD-Wahlpräfenzen sich in Grenzen hält und der Kreis der Protest-Teilnehmer politisch heterogener und weniger AfD-affin ist als oftmals angenommen. Oder es bedeutet, dass der Ort des Protestes nicht mit dem Wohnort identisch ist und die Protestierenden in maßgeblicher Weise aus benachbarten Gemeinden und Dörfern mit hoher AfD-Präferenz herstammen. Dazu und zum Anteil auswärtiger Kundgebungsteilnehmer aber liegen keine Daten vor. Unternimmt man die Analyse auf der Ebene der 13 kreisfreien Städte und Landkreise, erweist sich die regionale Verbreitung von Verschwörungsdenken und Politikverdrossenheit - ermittelt über Bevölkerungsumfragen - als bedeutsame Einflussgröße für das regionale Protestgeschehen.
Die Unterschiede in den Corona-¬bezogenen Impfquoten zwischen den Bundesländern spiegeln nicht nur Unterschiede in den Impfkampagnen, sondern ebenso in der Nachfrage wieder. Worauf sich diese Nachfrage gründet – welchen Stellenwert gesellschaftspolitische und Corona-bezogene Einstellungen einnehmen – ist Gegenstand des Beitrags. Bundesweite Bevölkerungsumfragen und Teilnehmerzahlen bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen bilden die empirische Grundlage. Es zeigt sich, dass in den ostdeutschen Bundesländern die Kritik an den Corona-Maßnahmen, Verschwörungsdenken und Proteste gegen die Corona-Maßnahmen in der Bevölkerung in der Regel weiterverbreitet sind als in Westdeutschland und dass innerhalb Ostdeutschlands Sachsen eine herausgehobene Position einnimmt. Bundesländer, in denen in der letzten Bundestagswahl der Anteil der AfD-Wähl besonders hoch war, sind zugleich die Bundesländer, in denen die Corona-Maßnahmen überproportional abgelehnt werden und Proteste überproportional hohe Teilnehmerzahlen erreichten. Länder, in denen die Corona-Maßnahmen von der Bevölkerung überproportional abgelehnt und Proteste gegen die Corona-Maßnahmen überproportional gutgeheißen werden, weisen – sofern keine polizeilichen Vorgaben die Teilnehmerzahlen nachhaltig beschränken – eine überproportional hohe Beteiligung an den Protesten auf.
Die Unterschiede in den Coronabezogenen Impfquoten zwischen den Bundesländern spiegeln nicht nur Unterschiede in den Impfkampagnen, sondern ebenso in der Nachfrage wieder. Worauf sich diese Nachfrage gründet - welchen Stellenwert gesellschaftspolitische und Corona-bezogene Einstellungen einnehmen - ist Gegenstand des Beitrags. Bundesweite Bevölkerungsumfragen und Teilnehmerzahlen bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen bilden die empirische Grundlage. Es zeigt sich, dass in den ostdeutschen Bundesländern die Kritik an den Corona-Maßnahmen, Verschwörungsdenken und Proteste gegen die Corona-Maßnahmen in der Bevölkerung in der Regel weiterverbreitet sind als in Westdeutschland und dass innerhalb Ostdeutschlands Sachsen eine herausgehobene Position einnimmt. Bundesländer, in denen in der letzten Bundestagswahl der Anteil der AfD-Wähl besonders hoch war, sind zugleich die Bundesländer, in denen die Corona-Maßnahmen überproportional abgelehnt werden und Proteste überproportional hohe Teilnehmerzahlen erreichten. Länder, in denen die Corona-Maßnahmen von der Bevölkerung überproportional abgelehnt und Proteste gegen die Corona-Maßnahmen überproportional gutgeheißen werden, weisen - sofern keine polizeilichen Vorgaben die Teilnehmerzahlen nachhaltig beschränken - eine überproportional hohe Beteiligung an den Protesten auf.
Die bisherige Forschung hat erbracht, dass in sozialen Bewegungen die Postmaterialisten überrepräsentiert sind. Aber gilt dies auch für Bewegungen, die keine linken oder linksliberalen, sondern rechtspopulistische Positionen vertreten? In dem Beitrag wird dies am Beispiel von PEGIDA untersucht. Basis ist eine schriftliche Befragung der Teilnehmer unter Verwendung des Inglehart'schen (Vier-Item) Postmaterialismus-Index. An ihm gemessen erweisen sich die Befragten, die sich durch hohe Grade des Ethnozentrismus und politische Unzufriedenheit auszeichnen, im Vergleich zur Bevölkerung als überproportional postmaterialistisch, in ihren Einstellungen zu ausgewählten postmaterialistischen Themen jedoch unterscheiden sie sich in der Regel nur graduell, erweisen sich nur in geringem Maße als materialistischer. Die Bereitschaft zur fortgesetzten Teilnahme an den Kundgebungen wird maßgeblich durch Politikverdrossenheit, Identifikation mit PEGIDA und Kontakte zu Gleichgesinnten beeinflusst.
Der Beitrag untersucht auf der Regionalebene Sachsens den Zusammenhang von Corona-Inzidenzen, Impfquote und politisch-kulturellen Einstellungen. AfD-Wahlergebnisse und Umfragebefunde bilden dabei die Grundlage zur Beschreibung der politisch-kulturellen Einstellungen.
Dresden ist zum Ort des migranten- und islamfeindlichen Protests geworden. Untersucht wird, wie sehr dies über die Einstellungen der Bevölkerung und die soziale Lage der Bürger erklärt werden kann. Der Vergleich stützt sich auf mehrere repräsentative Bevölkerungsumfragen in Dresden und anderen Städten in der Zeit zwischen 1995 und 2014. Es zeigt sich, dass die Entstehung von PEGIDA weder über einen Anstieg ausländerfeindlicher Einstellungen noch über ein Gefühl zunehmender sozialer Deprivation erklärt werden kann. Stattdessen ist eher von zufälligen Konstellationen auszugehen, die Dresden zum Ort des Protests werden ließen. Als Katalysator des Protests kann die Etablierung des Islamischen Staats in Syrien und die beginnende "Flüchtlingskrise" gesehen werden. Seitdem hat der Protest eine Eigenentwicklung genommen, die durch eine wiederkehrende soziale Teilnahme seitens der PEGIDA-Anhänger an den wöchentlichen Protestveranstaltungen mit bekräftigt wird.