Gerechtigkeit im Meinungsbild der Stuttgarter Bevölkerung: Ergebnisse der Stuttgarter Bürgerumfrage
In: Stadtforschung und Statistik : Zeitschrift des Verbandes Deutscher Städtestatistiker, Band 32, Heft 1, S. 66-74
Der Beitrag untersucht am Beispiel der Stadt Stuttgart, inwieweit sich die Bürgerinnen und Bürger von (Un-)Gerechtigkeit betroffen fühlen und ob sie die Verteilung von Gütern, Chancen oder Leistungen als gerecht wahrnehmen. Dabei werden vier allgemeine Gerechtigkeitsprinzipien unterschieden: Egalitarismus, Individualismus, Fatalismus und Askriptivismus. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass bei der Betrachtung nach sozialstrukturellen Merkmalen und in der Verteilung auf die Antwortkategorien bei den einzelnen Aussagen die Einschätzungen umso stärker differieren, je unterschiedlicher die soziale Lage der Befragten ist. Soziale Lagen, die durch einen formal niedrigen Bildungsabschluss und niedrige Einkommenspositionen gekennzeichnet sind, aber auch Arbeitslose geben seltener als andere an, einen gerechten Anteil am gesellschaftlichen Wohlstand zu erhalten beziehungsweise nehmen die Verteilung von Gütern und Dienstleistungen als schicksalhaft und resignativ hin.