Dieser Band präsentiert einen problemorientierten Überblick über die aktuellen Herausforderungen und Lösungsstrategien für den öffentlichen Sektor im deutschsprachigen Raum.Diese Herausforderungen und die dafür nötigen Reformmaßnahmen werden bewusst auch und gerade jenseits der sogenannten New-Public-Management-Modernisierung erfasst, um einen umfassenden Eindruck von der Verwaltungsentwicklung in den drei Ländern zu erhalten. Das Kernanliegen des Bandes ist damit dezidiert auf den Ländervergleich gerichtet, um gegenseitige Erkenntnis- und Lernprozesse zu fördern. Zugleich richtet sich der Blick nach vorne, um künftige Problemlagen und Reformentwicklungen identifizieren zu helfen.
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Der Titel des neuen englischsprachigen Theorie-Handbuchs ist vielversprechend – könnte es doch dazu beitragen, die bedauerliche Literaturlücke zu schließen, die sich mit Blick auf kompetente, aktuelle und umfassende Zusammenstellungen theoretischer Ansätze, die sich konkret auf das Verständnis öffentlicher Organisationen beziehen, auftut. Betrachtet man allerdings das inhaltliche Spektrum und die fachliche Ausführung näher, entpuppt sich der Sammelband als eine bittere Enttäuschung. Insgesamt führt die Veröffentlichung 26 Beiträge zusammen, die in fünf Abschnitte gegliedert sind, deren Überschriften auf Funktionen öffentlicher Organisationen (wie "Personal" und "Organisation") bezugnehmen, aber auch "internationale Perspektiven" anbieten. An die Stelle systematischer und fachkundiger Übersichten treten jedoch eher zufällige Schwerpunktsetzungen, die wesentliche Theorierichtungen unbeachtet lassen. Die Einzelbeiträge sind weniger an theoretischen Argumentationen interessiert, als an normativen Trends und empirische Entwicklungen, insbesondere vor dem Hintergrund des öffentlichen Sektors in den USA. Leider verzichtet der Sammelband auf einführende und zusammenfassende Querschnittskapitel sowie auf vergleichbare Kapitelstrukturen, so dass sich der Eindruck einer disparaten Sammlung verfestigt.
Wenn Lehren aus den Erfahrungen mit der Corona-Pandemie gezogen werden sollen, dann gerät häufig die schlichte Einsicht in Vergessenheit, dass es bei der Programmentwicklung, wenn überhaupt, nur zum Teil darum geht, problemgerechte Lösungen zu suchen, sondern vor allem darum, ausreichende politische Unterstützung für eine Reformpolitik zu finden. Daher rückt die hier gewählte Perspektive das Kräftespiel der politischen Interessen und ihrer Anreizstrukturen in den Mittelpunkt. Die daraus abzuleitenden Policy-Muster zeigen die Probleme auf, die sich systematisch für liberale Demokratien ergeben, wenn sie eine politisch und finanziell nachhaltige Pandemiepolitik entwickeln wollen. Strukturell sind Unterangebote bei restriktiven Maßnahmen der Infektionskontrolle, aber Überangebote bei Verteilungs- und Subventionsprogrammen zu erwarten. Ein "Gelegenheitsfenster" besteht jedoch gerade für Akteure aus der Verwaltung, die neue Themenkonjunktur für den Ausbau von Zuständigkeiten und Ressourcen ihrer jeweiligen Institutionen zu nutzen.
The Politics of Bureaucracy provides an important impetus for the research of representative bureaucracy and at the same time serves as an analytical frame for a research agenda on representativeness in the public sector. The major impetus comes from one of the book's core messages that public administration is tightly interwoven with politics and society. As a reform paradigm, representative bureaucracy aims for a public sector workforce that mirrors the social composition of the society it is supposed to serve. If successful, this measure is expected to improve organisational performance, relations with social groups and also overall political legitimacy. However, representativeness is no panacea to treat all problems of diverse societies and non-responsive bureaucracies. Rather, potential benefits have to be discounted against likely pitfalls and extra costs incurred through the pursuit of representativeness. What is more, the inherent tensions with competing reform paradigms have to be taken into account.
Die terroristische Bedrohungslage durch in- und ausländische Extremisten erhöht den politisch-administrativen Handlungsdruck, um die Zusammenarbeit und den Informationsfluss zwischen beteiligten Polizei- und Sicherheitsbehörden zu intensivieren. Dabei geht es um die Behördenkooperation in horizontaler und vertikaler Perspektive, für die im deutschen Kontext insbesondere zwei Herausforderungen zu beachten sind: das Trennungsgebot, das eine organisatorische Verschmelzung von Polizeien und Nachrichtendiensten untersagt, sowie die föderale Arbeitsteilung, die primär den Ländern die Verantwortung für die staatlichen Kernfunktionen von Polizei und Justiz zuweist. In der Folge sind über 40 Behörden des Bundes und der Länder an der Terrorprävention beteiligt. Um deren Zusammenarbeit zu intensivieren, sind "Gemeinsame Zentren" als Kooperations- und Kommunikationsplattformen ein gerichtet worden. Die kritische Würdigung dieser Innovation diskutiert vor allem deren Organisationskapazität, ihre Auswirkungen auf das Trennungsgebot sowie die Fragen ihrer Kontroll- und Verantwortlichkeitsstrukturen.
Die Frage nach der angemessenen Rolle des Staates markiert eine der wichtigsten - und der am schärfsten gezogenen - politischen (und politikwissenschaftlichen) Konfliktlinien. Vor diesem Hintergrund geht der vorliegende Beitrag der Frage nach, in welchen Bereichen und in welchem Maße man von einem Rückzug des Staates zugunsten privater Marktteilnehmer sprechen kann. Die grundlegende Annahme ist dabei, dass eine sinnvolle Antwort von der gewählten Zeitperspektive, den politisch-kulturellen und -institutionellen Rahmenbedingungen und den Funktionsbereichen staatlicher Tätigkeit abhängig ist. Daher wird die Diskussion von einer vergleichenden und transatlantische Warte aus geführt, von der aus die wechselseitigen Grenzverschiebungen zwischen Staat und Markt in zwei der größten Wirtschaftsnationen mit grundsätzlich verschiedenen Staatstraditionen in den Blick genommen werden. Darüber hinaus dienen ausgewählte Politikfelder als empirisches Anschauungsmaterial, um gleichgerichtete Entwicklungen, aber auch gegenläufige Tendenzen - samt der dafür relevanten Umstände - beschreiben zu können. Der empirische Hauptteil richtet den Blick auf den Bereichen des staatlichen Landbesitzes, des öffentlichen Industrievermögens, des Staatsanteils an Infrastruktur- und Versorgungsbetrieben sowie hinsichtlich der Rolle von privat-kommerziellen Anbietern bei der Gefahrenabwehr und der öffentliche Sicherheit. (ICA2)
In: Public governance and leadership: political and managerial problems in making public governance changes the driver for re-constituting leadership, S. 251-271
In the late 1990s, the European Left seemed to be once more in the ascendancy with Social Democratic-led governments in power in the majority of EU countries, including the United Kingdom, France, and Germany. At the same time, the debate about the so-called 'Third Way' — as an icon of the apparent electoral revitalization of European Social Democracy — rose to become the most important reform discourse in the European party landscape. In Germany, the much heralded 'Neue Mitte' reform agenda of Gerhard Schroeder's incoming new cabinet of 1998 owed obvious intellectual debt to the Blairite doctrine of the Third Way. Against this background, some observers claim to have identified a convergent trend within European Social Democracy, while others stress the importance of national contexts and point to distinct national profiles ranging from market-oriented New Labour to (what used to be) statist 'Jospinism'. In this context, this paper seeks to set the policy agenda of Germany's Red-Green government into a comparative European perspective.