In: Marxistische Studien: Jahrbuch d. IMSF ; Polit. Ökonomie d. BRD ; Profitratendiskussion ; Soziale Lage d. Arbeiterklasse ; Krise, Arbeitskämpfe, Klassenbewußtsein, Band 15, S. 133-156
"In der Rüstungsindustrie verschieben sich die Umsätze zugunsten der Fluggeräte (MBB) und der militärischen Elektronik (AEG). Bei den großen Mischkonzernen liegt die Verwertung der Rüstungsunternehmen deutlich höher als diejenige der zivilen Unternehmen, da der Staat langfristig Produktion und Absatz garantiert. Die Konzentrationen an der Spitze der Rüstungsindustrie, insbesondere die Fusionen von Daimler, dienen der rüstungswirtschaftlichen Stärkung des bundesdeutschen Partners für westeuropäische Rüstungsprojekte: Eine den überlegenen Franzosen und Briten gleichwertige Macht ist Voraussetzung effektiverer westeuropäischer Rüstungskooperation gegenüber der militärtechnologischen US-Vorherrschaft. Gegen diesen imperialistischen Westeuropakurs erfordern die wirklichen Sicherheitsinteressen Abrüstung und den Verzicht auf militärische Gemeinschaftsprojekte. Eine Schlüsselrolle spielt der Kampf gegen den Jäger 90. Er hat - flankiert durch entsprechende staatliche Konversionsförderung - durchaus Erfolgschancen." (Autorenreferat)
In: Marxistische Studien: Jahrbuch d. IMSF ; Polit. Ökonomie d. BRD ; Profitratendiskussion ; Soziale Lage d. Arbeiterklasse ; Krise, Arbeitskämpfe, Klassenbewußtsein, Band 12, S. 200-213
"Das Geld wird in der 1. Auflage des "Kapital" noch nicht im Rahmen der Wertformanalyse betrachtet, sondern erst im Kapitel über den wirklichen Austauschprozeß, weil es keine ideelle Wertform ist, sondern eine gesellschaftlich real gewordene. Die Hereinnahme der Geldform in die Wertformanalyse in der 2. Auflage erleichtert zwar dem Leser das Verständnis des inneren Zusammenhanges des Geldes mit der Ware, erleichtert aber auch die Fehlinterpretation, daß Marx die vorkapitalistische Entwicklungsgeschichte der Geldbildung intendiere. Das Marxsche Vorgehen in der 2. Auflage erklärt der Autor nicht mit "methodologischer Unsicherheit" (Backhaus) oder "Reduzierung der Dialektik" (Göhler), sondern mit der bewußten Absicht, die Wirkung des "Kapital" durch leichtere Verständlichkeit der Wertformanalyse zu erhöhen." (Autorenreferat)
In: Marxistische Studien: Jahrbuch d. IMSF ; Polit. Ökonomie d. BRD ; Profitratendiskussion ; Soziale Lage d. Arbeiterklasse ; Krise, Arbeitskämpfe, Klassenbewußtsein, Band 6, S. 341-355
"Nur die kämpferischen Marxisten nahmen den 100. Todestag von Karl Marx zum Anlaß, mit dessen Theorien und Methoden die aktuellen gesellschaftlichen Probleme zu verarbeiten. Ganz im Gegensatz dazu erstellte die in den Medien vorherrschende konservative Marxbehandlung die Lehre von Marx zur 'Ersatzreligion' und verbreitete Verleumdungen über sein persönliches Leben. Teile des Werkes von Marx versuchten rechtssozialdemokratische Theoretiker für sich zu beanspruchen, allerdings mit klarer Stoßrichtung gegen die Einheit des Marxismus und seine Fortentwicklung zum Marxismus-Leninismus. Die bedeutendsten Positionsveränderungen gab es im Bereich von bisher an Marx orientierten linken Intellektuellen. Wie am Fall des 'Argument'-Sonderbandes zu zeigen versucht wird, rückt die in dieser Zeitschrift dominierende Richtung unter der Lösung eines offeneren 'polyzentrischen' Marxismus von Grundpositionen der Theorie von Karl Marx ab." (Autorenreferat)
In: Marxistische Studien: Jahrbuch d. IMSF ; Polit. Ökonomie d. BRD ; Profitratendiskussion ; Soziale Lage d. Arbeiterklasse ; Krise, Arbeitskämpfe, Klassenbewußtsein, Band Sonderbd. 1, S. 271-286
Der Beitrag untersucht den im "Kapital" gegenüber dem in den "Grundrissen der Kritik der Politischen Ökonomie" veränderten Kapitalbegriff bei Marx am Fall des Arbeitslohns. Grundlage der Untersuchung sind neben den genannten Werken die inzwischen vollständig veröffentlichten ökonomischen Manuskripte von 1861 bis 1865. Während sich der alte Kapitalbegriff, das "Kapital im Allgemeinen", auf das innere Gesetz beschränkte, umfaßt der neue Begriff sowohl das Wesen wie auch die konkrete Erscheinung des Kapitals und ist damit begrifflich vollständiger. Die Form des Arbeitslohns ist von so großem Erkenntniswert, daß sie zu einem Bestandteil des neuen Kapitalbegriffes geworden ist. Marx' Benutzung der Lohnform macht deutlich, daß die Ersetzung des "Kapitals im Allgemeinen" durch einen umfassenderen Kapitalbegriff keinen abrupten Einschnitt, sondern das Ergebnis eines Prozesses wachsender Erkenntnis darstellt. (ES)
Beschrieben werden die Bildungsarbeit der wissenschaftlichen Wanderlehrer im Auftrag des Zentralen Bildungsausschusses der SPD und die in diesem Zusammenhang am häufigsten benutzten bzw. verkauften Texte. Die Tätigkeit der marxistisch orientierten Wanderlehrer von 1907 bis 1914 wurde als wichtiger Bestandteil der systematischen Verbreitung des wissenschaftlichen Sozialismus unter den sozialdemokratischen und gewerkschaftlichen Massen gewertet. Es wurde festgestellt, daß Schriften von Marx und/oder Engels, darunter "Die Entwicklung des Sozialismus..." zu den sieben am meisten in dieser Bildungsarbeit benutzten Texten gehörten und daß die Wanderlehrer an die über 50.000 Kursteilnehmer nachweislich primär marxistische Literatur verkauften und sicherlich auch zum Ladenkauf anregten. Damit wurden Behauptungen zurückgewiesen, die von einem absoluten Desinteresse der sozialdemokratischen Parteibasis am Marxismus bzw. der Aufnahme "allenfalls gewisser Schlagworte aus der vulgärmarxistischen Theorie" reden. Schließlich wurde die Arbeit der marxistischen Wanderredner als unschätzbarer Beitrag zur Verankerung des Marxismus in der deutschen Arbeiterbewegung bezeichnet, der auch zur Sicherung von Positionen der Linken diente und Teil des Kampfes zwischen Marxismus und Opportunismus war. (HRS)