Zur Aktualität von Anthony Giddens: Einleitung in sein Werk
In: Kultur- und SozialwissenschaftlerInnen der Gegenwart
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In: Kultur- und SozialwissenschaftlerInnen der Gegenwart
In: Transnationale Solidarität: Chancen und Grenzen, S. 95-108
Die gesellschaftspolitische Bedeutung von Stiftungen für den ihnen zugeschriebenen funktionalen Beitrag zur Stabilität und zum Entwicklungspotential moderner Gesellschaften verdeutlicht ein seit Mitte der neunziger Jahre zu konstatierender Wandel der Deutungsmuster, die in Bezug auf Stiftungen den gesellschaftlichen Diskurs prägen. Der vorliegende Beitrag entwickelt und begründet die These, dass Stiftungen eine spezifische Institutionalisierungsform gemeinwohlorientierten Handelns darstellen, die auf der Basis der Aktivierung solidarischer Ressourcen einen bedeutsamen Beitrag für die Integration sozialer Ordnungseinheiten leisten können. In einem ersten Schritt wird gezeigt, inwiefern man Stiftungen als eine spezifische Institutionalisierungsform gemeinwohlorientierten und solidarischen Handelns fassen kann, was sowohl eine grobe empirische Darstellung der solidarischen Leistungen des Stiftungswesens wie eine Analyse des Motivationshintergrunds stifterischen Handelns einschließt. Daran anschließend wird herausgearbeitet, wie es zum institutionellen Autonomiegewinn der Stiftungen als wichtiger intermediärer Institutionen gegenüber staatlichen Einflussmöglichkeiten kam, und wie sich dieser in der organisationalen Vielfalt von Stiftungen niederschlägt. Abschließend werden unter dem Stichwort einer Entstaatlichung jenseits des Marktes einige kursorische Überlegungen hinsichtlich des Potentials des Stiftungssektors für eine Neujustierung des Verhältnisses von aktivierendem Staat und Bürgergesellschaft entwickelt. (ICA2)
In: Gesellschaftsbilder im Umbruch, S. 85-108
In: Eigeninteresse und Gemeinwohlbindung: kulturspezifische Ausformungen in den USA und Deutschland, S. 213-231
Im Rahmen der Diskussion um die Krise der modernen Gesellschaften befasst sich der Beitrag mit der Frage, inwiefern die zunehmende Autonomisierung und Freisetzung individueller Handlungsentwürfe von institutionell vorgegebenen Traditionen und Wertbindungen zum Wandel oder gar zur Auflösung sozialer Ordnungskonfigurationen führt. Schwerpunkt ist der soziologische Blick auf den Bereich des Stiftungswesens, dem in der sozialwissenschaftlichen Diskussion bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Ausgangspunkt bildet eine grobe Skizze der historischen Entwicklung des Stiftungswesens in Deutschland, um auf dieser Grundlage einige allgemeine Konstellationsbedingungen für dessen Ausbreitung skizzieren zu können. Anschließend wird dem Prozess der Autonomisierung des Stiftungswesens und damit der Institutionalisierung gemeinwohlorientierten Handelns nachgegangen. Abschließend wird versucht, einige allgemeine Merkmale des Stifters als Sozialfigur zu zeichnen: als kulturellem Unternehmer, der zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Sphären vermittelt und dessen Handeln sich zwischen altruistischen Absichten und dem Wunsch nach symbolischer Anerkennung bewegt. (ICH)
In: Gesellschaftsbilder im Umbruch: soziologische Perspektiven in Deutschland, S. 85-108
Der Autor zieht eine kritische Bilanz zur gegenwärtigen soziologischen Theoriebildung. Die wechselnden Etikettierungen, die große Variabilität soziologischer Beschreibungsweisen, aber auch der Mangel an systematischer und kategorialer Übereinstimmung beruhen seiner Meinung nach einerseits auf der Skepsis der sozialwissenschaftlichen Diagnostiker über die Angemessenheit der vorhandenen Analysen, andererseits drücken sich darin aber auch Unschärfen bzw. Defizite soziologischer Begriffsbildung aus. Die Soziologie sollte sich vor diesem Hintergrund der historischen Variabilität ihres Untersuchungsgegenstands stärker bewusst werden und eine historische, komparative Methodik entwickeln. Notwendig ist eine Desaggregation des Untersuchungsgegenstands "Gesellschaft" in soziologisch bearbeitbare Problemstellungen auf der Grundlage sozialtheoretisch informierter Begriffe und der Identifikation von Mechanismen, die für die Stabilität und den Wandel sozialer Ordnungsgefüge ausschlaggebend sind. Der Autor diskutiert einige theoretische Ansätze, die in die genannte Richtung weisen, wobei er insbesondere auf die in Deutschland bislang kaum rezipierten Arbeiten von Margaret Archer und auf theoretische Modelle von Anthony Giddens zur Analyse der Entwicklungsdynamik moderner Gesellschaften eingeht. (ICI2)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie
In: Sonderheft 50
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie
In: Sonderheft 50
In: Soziale Investitionen: interdisziplinäre Perspektiven, S. 87-114
Der Beitrag fragt, ob der Begriff der sozialen Investition Ausdruck einer zunehmenden Vermarktlichung zeitgenössischer Gesellschaften ist oder aber innovative Formen normativ fundierter Integrationsprozesse umschreibt. Dazu erfolgt eine systematische Bestimmung des gesellschaftsanalytischen und zeitdiagnostischen Potenzials dieses Konzepts. Ausgangspunkt ist zunächst eine kurze Diskussion der These einer weit reichenden Ökonomisierung zeitgenössischer Gesellschaften, die etwa in der begrifflich undifferenzierten Übertragung und Anwendung ökonomischer Analysekonzepte auf die Untersuchung (zivil-)gesellschaftlicher Problemstellungen deutlich wird. Daran schließt sich eine systematische Rekonstruktion derjenigen Dimensionen an, die klassischerweise dem Investitionskonzept inhärent sind und wie sie in der Ökonomie, mittlerweile aber auch in den Sozialwissenschaften, Verwendung finden. Hierbei liegt der Fokus der Argumentation auf den Konzepten des investierten Kapitals, der spezifischen Investitionsakteure sowie der sich aus der Investition ergebenden Erträge. Abschließend wird daraus ein Konzept von Sozialer Investition entwickelt, das den empirisch beobachtbaren Prozessen in diesem Zusammenhang analytisch gerecht zu werden versucht. (ICB2)
In: Soziale Investitionen, S. 87-114
In: Berliner Debatte Initial: sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Heft 5, S. 41-50
ISSN: 0863-4564
In: Springer eBook Collection
Nach der Ära der dominanten Großtheorien von Habermas und Luhmann befindet sich die deutsche Soziologie in einer Umbruchssituation. Offen für theoretische, methodische und sachliche Anregungen, bietet ihr gerade die zeitgenössische amerikanische Soziologie eine Fülle von Anschlußperspektiven, die befruchtend auf die Diskussion hierzulande wirken können. Die Auswahl von Autoren und Aufsätzen repräsentiert die Hauptlinien der amerikanischen Soziologie der letzten fünfzehn Jahre. Die Texte stehen stellvertretend für zentrale Trends in der amerikanischen Soziologie, wie die analytische Mikro-Makro-Orientierung, die Renaissance kultursoziologischer Fragestellungen, die zunehmende historisch-komparative Ausrichtung oder den sogenannten "New Institutionalism". Zum Teil haben sie die Theorieentwicklung selbst angestoßen und geprägt. Allesamt sind sie Ausdruck für ein neues theoretisches Bewußtsein, das an die Stelle von Großtheorien Ansätze mittlerer Reichweite rückt, deren analytischer Charakter sich in theoretisch inspirierten, methodisch raffinierten und kompetent angelegten empirischen Studien niederschlägt. Der vorliegende Band möchte einen Beitrag zur laufenden Diskussion leisten. Denn vielleicht stellt die amerikanische Soziologie am Ende dieses Jahrhunderts einen ebenso wichtigen Impulsgeber für die Weiterentwicklung der deutschen Soziologie dar, wie dies in umgekehrter Richtung zu Beginn des Jahrhunderts der Fall war.
In: Studien zum Weber-Paradigma