Soziale Investition: zur Multidimensionalität eines ökonomischen Konzepts
In: Soziale Investitionen: interdisziplinäre Perspektiven, S. 87-114
Abstract
Der Beitrag fragt, ob der Begriff der sozialen Investition Ausdruck einer zunehmenden Vermarktlichung zeitgenössischer Gesellschaften ist oder aber innovative Formen normativ fundierter Integrationsprozesse umschreibt. Dazu erfolgt eine systematische Bestimmung des gesellschaftsanalytischen und zeitdiagnostischen Potenzials dieses Konzepts. Ausgangspunkt ist zunächst eine kurze Diskussion der These einer weit reichenden Ökonomisierung zeitgenössischer Gesellschaften, die etwa in der begrifflich undifferenzierten Übertragung und Anwendung ökonomischer Analysekonzepte auf die Untersuchung (zivil-)gesellschaftlicher Problemstellungen deutlich wird. Daran schließt sich eine systematische Rekonstruktion derjenigen Dimensionen an, die klassischerweise dem Investitionskonzept inhärent sind und wie sie in der Ökonomie, mittlerweile aber auch in den Sozialwissenschaften, Verwendung finden. Hierbei liegt der Fokus der Argumentation auf den Konzepten des investierten Kapitals, der spezifischen Investitionsakteure sowie der sich aus der Investition ergebenden Erträge. Abschließend wird daraus ein Konzept von Sozialer Investition entwickelt, das den empirisch beobachtbaren Prozessen in diesem Zusammenhang analytisch gerecht zu werden versucht. (ICB2)
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